20071229

3 Meter

Bergens Tidende vermeldet:


Tre meter regn


Så langt i år har det falt 3001 millimeter nedbør i Bergen. 2007 blir det fjerde våteste året i byens historie.
(nedbør=Niederschlag, våt=nass=>våteste=nässeste)


Spätestens jetzt versteht man den Sinn, sogar, wenn man kein norwegisch kann. Gratulation Bergen! Aber so schlimm fand ichs gar nicht.

20071221

kurz verlinkt II, Nobel Peace Price, Global Warming und unser Anteil

Wer gerne mal bei einer Nobel-Preisverleihung dabeisein möchte , kann ja mal versuchen Karten dafür zu bekommen. Wer vorher schonmal einen Bericht darüber lesen möchte, kann das jetzt tun. Der Bericht stammt von einer Freundin die sich wie ich für ein Jahr in Bergen aufhällt. Eigentlich kommt sie aus Alaska. Einige kleine Auszüge: (kurze Erinnerung: der diesjährige Friedens-Nobel-Preis wurde an das International Panel on Climate Change (IPCC) und Al Gore verliehen)

"If shortages of and dramatic changes in the stuff upon which our survival is based - of land, food, water and clean air - are not at the root of conflict, then what is?"

"As I left Town Hall, I heard some elegantly clad Norwegian ladies joking uncomfortably about the airplane flights they would be taking on their way home, and I headed off to find my own carbon emitting mode of transportation back to Bergen."
Ebenso interessant finde folgende "Pilgerfahrt" auf die am Ende des Berichtes hingewiesen wird. Weitere Erklärungen finden sich in folgendem Essay. Für alle die auch hier zu faul sind, alles zu lesen sei auch hier kurz zitiert:

So, I took an online ‘carbon footprint’ survey. I thought I would do relatively well. After all, I drive a hybrid car. I live in a modest-sized house. I recycle. I think of myself as careful in my use of energy. But I was shocked to discover that my personal carbon footprint is more than double the national average, and five times that of the average European. How could this be?

The answer was revealing. In my work as a meditation teacher, I travel a lot every year to teach. This is a privilege, and not one I take lightly. A single cross-country flight uses my personal quota for carbon emissions for an entire year. When I removed that single factor from the formula, my carbon footprint shrank to well below average, where I had hoped it would be.

Ich fliege nächste Woche wieder zurück nach Bergen und wann fliegst du das nächste mal?

Heimaturlaub mit blauem Himmel und Sonne, Handball-EM und Lufthavn Gardamoen

Man will nicht immer übers Wetter reden und trotzdem tut dies jeder. Wäre aber auch unfair, wenn man x Tage dauerblauen Himmel und Sonnenschein pur nicht erwähnen würde. Dies habe ich hiermit getan.
Heimreise: Nebel außerhalb des Lufthavn Oslo, Gardamoen. Im Innengebäude kann man auch gut mal eine Nacht verbringen. Man muss sich einfach nur einreden, dass es nicht langweilig ist, auch den darauffolgenden halben Tag auf sein Flugzeug zu warten. Dann ist es gar nicht so schlimm, außerdem ist es ja billig, vorrausgesetzt man hat seine Matpakke(=Lunchpaket, norw.) mitgenommen. Essen dort zu erstehen, ist damit gleichzusetzen von Bergen aus mit SAS oder KLM direkt nach Nürnberg zu fliegen, sich Stress zu ersparen und die billigen Angebote von Norwegian Air nicht zu berücksichtigen. Will man sich dort verpflegen, könnte es passieren, dass man ohne, dass es merkt mehr bezahlt als für den gesamten Flug. Nebenbei bemerkt: Ich habe an mein Lunchpaket gedacht.
Nach dem Check in konnte ich mitbejubeln, wie sich die deutschen Handballfrauen nach unglaublichem Kampf die Bronzemedallie der Europameisterschaft erkämpften, und ich musste mit ansehen, wie die Norwegerinnen leider mit ihren Goldmedalliechancen die russische Torwärtin abschossen. Schade eigentlich, aber auch Silber ist ja beachtenswert. Glückwunsch an beide Teams und auch an Russland die Geold gewannen. Während des Boardings traf ich dann alte Bekannte aus New Berlin Fantoft die ebenso wie ich Herrn Franz-Josef-Strauß in seinem Münchner Flughafen besuchen wollten.
Abschließend bleibt zu vermerken: Ich bin angekommen, bald geht es wieder zurück und dann dauert es auch nicht mehr lange, bis im Januar mal die Regionen nördlich des Polarkreises aufgesucht werden.

20071215

Feueralarm mit Sauerkraut und Knödeln.

Na mal ganz ehrlich, das hatten wir hier noch nicht. Wenn, dann wäre das Thema glaub ich endgültig ausgeschöpft und alle möglichen Varianten durchgespielt und publiziert. Einige Tage wird jetzt schon daran repariert und getestet. Zum Beispiel auch als ich am morgen nach meiner letzten Prüfung ohne schlechtes Gewissen ausschlafen wollte.

Naja, immerhin wird das Telefon nun doch nicht abgestellt, zumindest nicht so lange ich noch hier bin. Hat zwar nix mit Feueralarm zu tun, kann aber auch vom (Aus)Schlafen abhalten.

20071211

Feueralarm die dritte.

[...]

To all tenants in block E-H,

Today at 12.00 o’clock we will test our fire alarms. This is a short test, so the alarm will not go off for a long period.

Mvh

Christina M. Hauge
[...]


short Test vs. long period. Versteh ich nicht.

20071210

Feueralarm Nachtrag

Es funktioniert. Und wie es funktioniert. Schon seit eineinhalb Stunden klingelt es. So weit meine Informationen reichen, macht es das leider ohne dass es brennt.
Aber immerhin habe ich erst übermorgen und nicht morgen mein Eksamen.

20071206

Kommentare.

Ich hatte irgendwie eingestellt, dass nur google-Benutzer kommentieren können. Um diese diskriminierende Einschränkung gegenüber denjenigen, die sich dem Google-Imperium widersetzen, zu beseitigen habe ich es umgestellt und bitte um Verzeihung.

20071205

Feueralarm

Standardszenarien:
- Person X lässt das Essen anbrennen, weil er, respektive sie, im Zimmer lieber ein Loch in die Wand geguckt hat als die Milch umzurühren. Höllisches Piepen warnt alle Bewohner des jeweiligen Hauses, bzw. der jeweiligen Etage vor einem Brand und fordert zum verlassen des Hauses auf.
(Selbst miterlebt: Ich, schon im Schlafanzug; Feueralarm; wenige Augenblicke später und nur einige Türen weiter:Die Feuerwehr steht vor einer Appartementtür hinter der die Ursache für Alarm vermutet wird und telefoniert gerade um die Tür möglichst schonend zu öffnen, da niemand auf das Klopfen reagiert hat. Ein junger Mann asiatischer Herkunft, kommt mit mit Reis gefüllten Tupperschüsseln auf dem Arm und fragendem Gesicht den Gang entlang. "Whats wrong? Oh no that's my dor. Shit!" Er rennt hin, schließt auf und die Sache klärt sich. Nachdem der Rauch verzogen ist wird auch der Feueralarm wieder abgestellt. Ich gehe schlafen.)

- Eine der vielen Gemeinschaftsküche im Nachbarblokk (bei "Blokk" muss man sich einfach der schönen norwegischen Rechtschreibung anpassen, dieses Verhaltensmuster entspricht zumindest meinem privaten Empfinden.) veranstaltet eine Party mit selbstgebrauten Bier und oft mit furchtbar witzigem Motto. Jeder der in diesem Blokk weiß dann schon Bescheid, dass es nachts um halbdreiviertel vier spätestens so weit ist, dass diverse Räucheropfer die Rauchmelder zum Ausschlag bewegen. Grausames Piepen und fluchende geweckte Studenten sind die Folge. Man trifft sich in der Küche, des jeweiligen Flures auf einen Plausch mit Vanilleeis und wartet bis das Bergensische Brannvesen die Ursache fest- und den Alarm abgestellt hat. Im Allgemeinen befindet man sich keine 40 min später wieder im Bett und schläft mit gemurmelten Flüchen über die Verursacher auf den Lippen erneut ein.

- Eine leicht angeheiterte (dezente Untertreibung meinerseits. Anm. d. Red. ) Person Y will mal wissen was passiert, wenn man eine gewisse Scheibe einschlägt und den Knopf tief drückt. Ist vielleicht nicht so gesundheitsgefährdend wie eine Zigarette, aber keineswegs löblicher. Die Geschichte geht dann so weiter wie im Fall zuvor.

- Abwandlungen der bereits erwähnten Szenarien sichern zum einen der Feuerwehr eine kurze Weile und zum anderen der Brannstation Fana ihre Existenz.

Letzte Nacht jedoch da war mal richtig Spaß angesagt. Die Uhr zeigte etwas um die zehn Minuten nach zwei als ein gellendes Piepen und ein mindestens genauso grausames Klingeln meine Tiefschlafphase der letzten Nacht rapide verkürzte. Also, nachdem man ja sowieso senkrecht, wie in den besten der besten Comics gezeichnet, im Bett steht, ich tat dies zumindest, macht man das Fenster zu sucht sich einen warmen Pullover und guckt mal auf den Gang raus. Halt! Schlüssel mitnehmen! Beißender Rauch ist noch nicht zu sehen. Also Schuhe anziehen und sich mal an die Frische Luft begeben, ohne den Fahrstuhl zu benutzen, versteht sich. Im Erdgeschoss angekommen, wundere ich mich schon über die große Anzahl von Menschen, aber da aus jedem Stockwerk der Alarm zu hören war, erwartet man ja auch wirklich etwas Ernstes. Und als Bewohner einer der Bløkke, die nur einer oder zweier Appartements besitzen und deswegen ohne Gemeinschaftsküchen auskommen, kennt man Fall zwei und drei der zu Beginn angeführten Szenarien ja nicht. An der Frischen Luft angekommen trifft man das eine oder andere bekannte Gesicht schnackt eine Runde und wartet auf die Feuerwehr. Diese kam dann auch lokalisierte die Brandursache, funkte wild durch die Gegend, ging ins Haus rein und wieder raus. Augenzeugen berichteten auch von Rauchentwicklung im Gang des dritten Stockes. Ich kann dies nicht bezeugen, aber solch ein Gang ist ja auch mehrere hundert Meter lang und besitzt mehrere Brandschutztüren. Nach 45 min unter freiem Himmel leistet Petrus seinen persönlichen Beitrag zum Feuer löschen. Die Feuerwehr läuft noch mehr oder weniger koordiniert um verschiedene Ecken und beschliesst nach 55 min die Studenten wieder ins Haus zu schicken, während die Feuerglocken auf den Gängen munter vor sich hin bimmeln. Feuerwehrleute versuchen unterdessen vergebens den Feueralarm wieder abzustellen.
"Bare prøver å sove, Just try to sleep. It's safe now."
Alles klar, gehen wir wieder ins Bett und schlafen bei Krach und Läutgedöns. Ich muss zugeben, das hat sogar für mich eine Herausforderung dargestellt. Einige wenige Minuten später, es ist ungefähr 3:27 Uhr, herrscht Stille, nach 77 minütigem pulsierendem Dauerklingeln. Stille. Schön. Wunderschön! Schnell noch einmal nach links und einmal nach rechts drehen und weiterschlafen. Der Wecker wird ja schon in dreieinhalb Stunden später klingeln und einen zum Norskkurseksamen wecken. Mit einem Tässchen Kaffee gedopt, habe ich auch versucht diese Hürde zu meistern. Ergebnisse kenne ich noch nicht, aber zumindest war ich rechtzeitig an Ort und Stelle des Geschehens. Als ich heute nach meinem Eksamen zu Hause ankomme finde ich in meinem Emailpostfach eine Email:

"Til alle beboerne i E-H blokk,
Etter at brannalarmen ble utlåst natt til i dag, hang klokkene seg opp. Dette på grunn av en teknisk feil. Brannvesenet var her til klokkene ble avstilt. Vi hadde også en brannvakt på området. Brannalarmen vil fungere som normalt fra og med i dag. Vi beklager at det tok så lang tid før vi fant feilen slik at vi kunne avstille klokkene.

To all tenants in block E-H,
When the fire alarm went off last night/early this morning it got hung up, this because of a technical fault. The fire department did not leave the area before the alarm was cut-off. We had a fire guard on the premises. The fire alarm will function as normal from today. We are sorry that it took such a long time before we were able to find the technical fault.

Mvh
**** * ***
Miljøkonsulent
Studentboligene
Studentsamskipnaden
i Bergen"

Ich danke recht herzlich und verzeihe es. Immerhin soll es ja jetzt wieder ordnungsgemäß funktionieren. Wir werden ja sehen. Der nächste Feueralarm lässt bestimmt nicht allzu lange auf sich warten.

20071201

Vitamin D

Gestern. Es ist zwei Uhr, ich habe gerade mein köstliches Mittagessen, dass aus Kartoffeln, Speck und Kohlrabiähnlicher Wurzel bestand verspeist, nachdem ich aus der Universität zurückgekehrt war. Es ist kurz vor 2. Ich schaue kurz ins Internet, rufe Emails ab und entscheide mich dann zu einem kurzen Mittagsschlaf um danach mit vollem Elan ins Lernen einsteigen zu können. Im Hinlegen und zudecken überlege ich noch ob es nicht vielleicht besser wäre sich einen Wecker zu stellen. Es bleibt bei der Überlegung. Das nächste mal schaue ich um 4 auf die Uhr während es draußen schon wieder dunkel wird. Im Halbschlaf überlege ich mir in einem inneren Zwiegespräch wie es sein kann, dass man hier immer so viel und lange verpennt. Die eine Hälfte stellt diese Frage. Die andere antwortet, dass dies ganz einfach sei, man müsse sich nur einfach wieder umdrehen und die Augen zumachen. Mein Körper gehorcht. Das nächste mal als ich auf die Uhr schaue ist es zehn vor sechs.

Ich glaube, ich kaufe mir heute Lebertran.