Jede biologische Spezies hat den Drang sich ökologisch einzunischen. Und so ist es vielleicht zu erklären, dass es schlichtweg langweilig ist, wenn man sich eine touristische Attraktion zu Gemüte führt, den touristischen Mainstreamweg zu beschreiten. Der macht auch ganz komische Umwege und ist viel zu gut ausgebaut. Im Allgemeinen gibt es viel kürzere Abkürzungen, man muss sie nur finden. Erwähnenswert ist aber dennoch, dass der Fløyen trotz seiner touristischen Massenabfertigungsqualitäten durchaus sehenswert ist und einen wunderbaren Blick über Bergen, die umliegenden Berge und die im Meer vorgelagerten Inseln bietet. Des Weiteren hat eben dieser eine der sieben Bergischen Berge eine ganz spezielle Art der ökologischen Einnischung gefunden. Er hat seinen Gipfel einfach mal nicht ganz nach oben auf den Berg gesetzt sondern unter den höchsten Punkt. Das wiederum macht es abkürzungssuchenden Touristen, bzw. Erasmusstudenten nicht gerade einfach, die Aussichtsplattform zu finden. Dass diese Evolution des Berges so verlaufen ist, ist wohl mehr auf vom Menschen stammende äußere Einflüsse zurückzuführen, als auf nordische geomorphologische Besonderheiten. Und doch muss man sagen, Abkürzungen Suchen und Finden kann durchaus Spaß machen. Zunächst wurde auch der mit Abstand kürzeste Weg zum Skomakerdiket gefunden. Das wiederum ist ein erfrischender, aber fußkalter, rötlich gefärbter Badesee im Hochland um Bergen herum. An sich ist er auch nur wenige Minuten vom touristisch definierten Gipfel des Fløyens entfernt. Doch die Landschaft und die idyllisch ruhigen Wälder laden dazu ein, ein wenig umherzulaufen. Und den Weg den wir gefunden haben, der war so kurz, dass er sogar innerhalb kürzester Zeit eine Acht, man mag es kaum glauben, mit drei Bäuchen zu beschreiben im Stande war. Wir haben den Weg zu einer Unterstellhütte und einer in der Waschmaschine eingelaufenen Parkbank aus drei sich paarweise unterscheidenden Richtungen gefunden. Das soll uns erstmal einer nachmachen! Stückweise durften wir auch auf der Lysloipe wandeln und Preiselbeeren verköstigen. Leider muss man sagen, dass der Weg nicht kurz genug war, um rechtzeitig den letzten Lachs vom Fischmarkt käuflich zu erwerben, für eine Mobilfunkkarte reichte es aber ebenso, wie für jede Menge tolle Eindrücke und eine sagenhafte Aussicht auf dem Bergabweg, auf dem wir zufällig auch über die Gipfelaussichtsplattform stolperten. Ich denke, die Bilder, sollten sie denn mal online gestellt werden, sprechen für sich.
20070812
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