Deutschland:
Nach dem bereits erwähnten Warm-Up und diversen Packaktionen ging es am Sonntag nach dem Ausschlafen los in Richtung Norden. Nach dem Ausschlafen heißt, dass mein Auto gegen halb vier die Neustadtscontrescarpe in Bremen verließ. Der erste Teil der Strecke, ich sollte mich ja von Bremen bis Flensburg durchschlagen, war dermaßen langweilig, dass nicht einmal der Elbtunnel in Hamburg einen Stau für mich vorbereitet hatte. Dieser Tunnel ist im Übrigen reiner Kinderkram im Gegensatz zu dem, was ich einige Tage später erblicken durfte. Zum späteren Zeitpunkt wird darauf noch eingegangen. Als ich um Hamburg herumfuhr erfreute mich die Meldung einer 0:6 Niederlage der dortigen Viktoria, einem Fußballverein in dieser Hansestadt. Nicht, dass ich irgendwas gegen Hamburger Fußballvereine empfinden würde, aber der Gegner an diesem Tag war der Titelverteidiger im DFB-Pokal, sprich der 1. FC Nürnberg. Glückwunsch an dieser Stelle. Wie gesagt die Fahrt war langweilig, so dass ich nach drei Stunden in Flensburg den örtlichen Mc Donald aufsuchen und das dortige Klo benutzen konnte. Für irgendwas muss diese Kette ja gut sein. Da diese Fahrt so überaus glatt lief hatte ich dann Zeit mir Flensburg anzuschauen. Hierbei handelt es sich um eine überaus schöne Stadt im Norden Deutschlands. Und, es mag sein, dass meine zweijährige Wahlheimat mein tiefstes Inneres schon dermaßen geprägt hat, ich würde Flensburg als erstaunlich bergig bezeichnen, zumindest für eine Küstenstadt. Der Stadtbummel mit Windowshopping, es war ja Sonntag, endete im großen Finale mit einem Döner an der Kaimauer. Dieser war mittelmäßig gut, allerdings auch nicht mehr ganz warm, was mit der unterschätzten Entfernung vom Dönermann bis zum Hafen zu tun hatte. Ein abschließender Bummel über das dort gerade stattfindende Weinfest, wo eine Zweiercombo den Gästen so richtig einheizte (siehe Bilder) war der krönende Abschluss in Flensburg. Danach ging es daran, sich einen Schlafplatz zu suchen und den Weg für den darauf folgenden Tag zu planen. Und nicht zu vergessen die übriggebliebenen Freiminuten zu verratschen, um sie nicht der Telekom zu schenken. Bei diesem Thema fällt mir gerade auf, dass, als ich heute mich auf die Suche nach einem lokalen Supermarkt und einer Bank machte, ich bei einem Onkel Doktor für Tiere vorbeigekommen bin. Das ganze heißt dann „Dyreklinikk“ und davor war ein Schild in dem tollen Telekom-pink. Den Gedanken an die armen Tiere, falls das wirklich etwas miteinander zu tun haben sollte habe ich instantan wieder verworfen; Eher aus Mitleid für die Tiere als aus Abwägigkeit.
Nun gut, nun zur Streckenplanung: Sonntagabends entschied ich mich dazu Dänemark nicht auf der Autobahn im östlichen Teil des Landes zu durchqueren sondern die Bundesstraße im westlichen Teil des Landes zu bevorzugen. Als Vorbereitung zu diesem Vorhaben war es dann natürlich noch notwendig Flensburg gen Westen zu verlassen und gen Sylt zu fahren. Natürlich nicht bis dorthin, aber hätte ich jetzt Moseburg, Rosenkranz, oder Neukirchen geschrieben, hätte niemand was mit anfangen können. Das sind durchaus schöne Orte, aber die Bundesstraße, die in 5 km Entfernung läuft ist nunmal alles, bzw. die einzige Anbindung an die Außenwelt, für diese Orte. Gedacht, getan. Auf gen Westen. Ist an sich ja nicht schwer man muss nur die B199 fahren. Man sollte vielleicht auch noch in die richtige Richtung fahren. Aber mein Kompass, den mir mein Onkel vor wenigen Wochen mit auf den Weg gegeben hatte, und spätestens die im Rücken untergehende Sonne (Beachte: Orient: Osten, Sonnenaufgang, Okkzident: Westen Sonnenuntergang...) korrigierten auch diesen kleinen Fehler, der dadurch zu Stande kam, dass ich auf der Flensburger Umgehungsstraße die falsche Abfahrt genommen hatte. Nach dieser kleinen Korrektur fuhr ich dem Sonnenuntergang entgegen. Und nach einiger Zeit und einigen Kilometern auf der Landstraße, ich hatte mittlerweile auch schonmal die B5 gekreuzt und befahren, stand ich das erste mal aus Versehen in Dänemark. Da ich allerdings weder dänische Kronen besaß und außerdem Tags darauf noch in Deutschland tanken und einkaufen wollte, war dieser Dänemarkaufenthalt nur von kurzer Dauer. Wenig später sollte ich nochmal solch einen Kurztrip durchleben und feststellen dass die Rezeption des Campingplatzes, ziemlich direkt an der Grenze, dort schon geschlossen war. Da ich aber sowieso, wie bereits erwähnt keine dänischen Kronen hatte, war das vielleicht nicht besser so aber immerhin sowieso egal. Nach einigen weiteren Kilometern, mit dem Ausbleiben einen Schlafplatz zu finden, hatte ich schließlich doch noch Glück. Auf einem Bauernhof in der Nähe von Rosenkranz, mitten im schönen Nordfriesland, schien noch Licht und einige Personen arbeiteten noch im Hof. Nachdem ich die Bäuerin um ein Stückchen Wiese für eine Nacht anschnorren wollte, sie schaute schon ein wenig komisch, als ein Auto mit Licht auf ihren Hof fuhr und dort jemand ausstieg und auf sie zukam, plapperte sie erst irgendwas plattes oder dänisches vor sich hin, überlegte kurz, stellte fest, dass auf der einen Wiese die Pferde sind und ihre Andere von ihren Gänsen zugekackt war und das zum Schlafen suboptimal sein könnte. Dann bot sie mir einen abgedroschenen Acker an, der besser nicht hätte sein können. So war es mir also vergönnt, die erste Nacht unter dem schönen nordfriesischen Sternenhimmel zu verbringen.
Am nächsten Morgen wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und entschied mich nach kurzen hin und herwälzen im Schlafsack dem Tag entgegen zu gehen. Dieser sollte, wie ich schon ahnte und sich später herausstellen sollte, ein ziemlich langer werden. Nach einem Frühstück bei Sonnenaufgang (Was gibt es schöneres?) wurde mir die Ehre zu Teil meine Oma am Telefon zu wecken. Wie oft ich das noch schaffen werde, weiß ich nicht. Die Uhr zeigte halb sieben an, also die normale Aufstehzeit meiner Oma, so dass sie nicht morgenmuffelig gekränkt war, sondern sich über den wunderschönen guten Morgen freute, den ich ihr wünschte. Mein Frühstück im Übrigen war nicht von ganz schlechten Eltern. Es gab Salamibrot, Doppelkekse und frisch gekochten Tee. Ein (genau genommen waren es zwei) Frühstücksei(er) war(en) natürlich auch mit von der Partie. Nach einiger Zeit kam fand ich dann auch einen Ort mit Tankstelle, Edeka und Aldi, so dass ich nach den letzten Besorgungen (Benzin, Bier, Wein, Salami, Käse, Kaffee und Taschentücher) Deutschland verlassen konnte und den dänischen Transit um (m)einen Ford Fiesta (1.1!) bereichern konnte.
Dänemark:
Die ersten Kilometer in Dänemark motivierten mich auf Grund des inflationär hohen Auftretens von Kreisverkehren eine Strichliste anzufangen, auf der ich jeden Kreisverkehr, den ich passierte mit einem Strich bedachte. Leider ließ die Häufigkeit (In den ersten 10 oder 15 Kilometern waren es schon 6) stark nach. Als ich am Abend um 23:00 Uhr Dänemark verließ konnte mein Zettel aber doch immerhin 20 Striche vorweisen. Ja was gibt es zu Dänemark zu sagen? Ein schönes Land, deren Briefkästen manchmal wie Radarfallen aussehen.. Könnte in Zukunft auch mal als Urlaubsziel angepeilt werden. Nach einiger Fahrtstrecke, ich war noch nicht so übermäßig weit gekommen, suchte ich mir für 20 Minütchen einen Schlafparkplatz. Das war ungefähr die übliche Zeit der Müdigkeit, die am Ende der ersten Vorlesung von 8 bis 10 an der Uni oder zu Schulzeiten zum Ende der zweiten oder zu Beginn der dritten Stunde aufgetreten ist. Aber ein kleines Nickerchen hat schon immer geholfen und half auch dieses Mal. Hier ist anzumerken, dass dieses Nickerchen sich in der Schule und der Uni nicht immer so ohne weiteres realisieren lässt. Aber Kaffee und Pausen gibt es da auch. Und außerdem ist ein Sekundenschlaf in Uni oder Schule nicht ganz so gefährlich wie in einem fahrendem Auto. 319 Kilometer dänische Landstraße und wie schon erwähnt 20 Kreisverkehre später war es mir dann vergönnt am Skagerrak, im Hafen von Hanstholm zu stehen. Natürlich viel zu früh, da ich ja erst die Fähre um 23:00 Uhr gebucht hatte. Aber lieber man ist ein bisschen früher da, als 5 Minuten zu spät. Über den Sinn von 9 Stunden darf man aber dennoch diskutieren, aber Dänemark erstreckt sich nunmal nur über gute 300km von Nord nach Süd. Außerdem hatte ich ja noch einen anderen Plan im Hinterkopf: Ich dachte mir, dass ich vielleicht auch die frühere Fähre nehmen dürfe, wenn denn noch Platz sei. War leider nicht, aber während der Wartezeit bis sich das herausstellte konnte ich mir wenigstens die Sachen aus meinem Auto zusammensuchen die man für einen Kaffee benötigt. Erstaunlicherweise habe ich das Kaffeepulver, dass ich am gleichen morgen noch gekauft hatte als letztes gefunden. Im Übrigen war spätestens da der Zeitpunkt erreicht, an dem mein Auto meinem Zimmer glich und zwar dem geordneten Chaos. Ich wusste wo die verschiedensten Sachen zu finden waren, jeder andere wäre wahrscheinlich hoffnungslos verloren gewesen. Das frühe „da sein“ war aber auch der Grund, warum ich in der „Check In“ Schlange für meine eigentliche Fähre der zweite war. (auch nur deswegen, weil ich das eine Norwegische Wohnmobil in meiner Bescheidenheit vorgelassen hatte) In der Schiffbeladeschlange war ich dann erster.! Man war ich stolz und bin es immer noch. In der Mensa habe ich das noch nie geschafft...Dieses mal gabs in der Warteschlange keinen Kaffee sondern Linseneintopf, zwar aus der Dose, aber trotzdem lecker nach einem Tag auf der Straße. Nach dem Abendessen kam ich noch in den Genuss eines legendären Sonnenuntergangs. Und wenn ich hier legendär sage dann meine ich das auch. Der war so romantisch toll, dass man(n), wenn man ihn sich als Pärchen anschauen würde, man(n) vom Küssen schwanger werden könnte. So genug geschnackt. Die Fähre kam an, die Stege wurden angelegt und eine unglaublich große Anzahl an Autos verschwand in ihrem Bauch. Ob die Tore von der Fähre aufgemacht wurden, weiß ich nicht. Diese klemmten nämlich bei der nachmittäglichen 5 Uhr Fähre und konnten nur mit großem Krafteinsatz geöffnet werden. Nachdem ich im Toilettenbereich der Fähre mir ausgiebig die Zähne geputzt hatte, (keine Angst das war nicht das erste mal auf dieser Reise!) und meine Haare gewaschen hatte (Das war hingegen erste mal auf meiner Reise) war die Fähre vollgeladen und sie legte ab. Füße waschen hab ich dann doch seingelassen. Die Leute schauten bei den Haaren schon ein wenig komisch. Das hat mich jedoch nicht wirklich davon abgehalten mir doch die Füße zu waschen, aber ich hatte wichtigeres zu tun. Ich musste als exzessiv, chronischer Kettenraucher meine ersten Kronen, die ich investierte, für eine Stange Zigaretten investieren. Außerdem suchte ich mir nach einigem „Auf den Horizont gucken“ einen Sitzplatz zum Nickerchen machen. 15 Minuten vor der norwegischen Küstenstadt Kristiansand, dem Ziel unserer Fähre, investierte ich nochmal 20 Kronen in 4 Dosen Cola. Ein böser Fehler, wie sich später herausstellen sollte...Dann legte die Fähre im Hafen von Kristiansand an.
Norwegen:
Nach kurzer Fährfahrt also, sie war wirklich mit zwei Stunden sehr kurz, erreichte Meister Katze, so hieß unser Bot (Master Cat, geführt von Master Ferries) den Hafen von Kristiansand. Von dort aus setzte sich dann eine lange Autoschlange in Richtung Norwegisches Festland in Bewegung. Wie auch zuvor war es im Hafen von Kristiansand langweilig. Ich hatte mir zumindest erhofft, dass der Norwegische Zoll mein Auto komplett auseinander baut, um dann festzustellen dass ich doch nur die erlaubte Menge Alkohol und Zigaretten einzuführen im Schilde führte. OK, ich muss ehrlich sein. Ich glaub mit Schnaps war ich einen halben Liter über der Marke, oder nichtmal ganz ein halber Liter. Ich hoffe man verzeiht es mir. Im Laufe der ersten 30 bis 45 Minuten auf Norwegischen Festland dünnte sich die Autoschlange auf der E39 auch ein wenig aus und nach einiger Fahrtzeit verlangte auch mein Körper nach einer Pause, am besten mit Schlafgelegenheit. Zudem kam hinzu, dass die Landschaft bei Tag auch schön anzusehen schien, und ich unter anderem deswegen die Weiterfahrt auf den kommenden Tag verschieben wollte. Also dachte ich mir, ich nehme die nächste Seitenstraße und suche mir eine Schlafgelegenheit. Das kam mir viel versprechender vor, als direkt neben der E39 zu nächtigen. Zeltplätze hatte ich da ja auch nicht gefunden. Aus dieser Nacht, bzw. aus dieser Stunde kommt auch der Vorsatz Straßen ohne Nummer nur noch eingeschränkt zu verwenden. Eine solche wählte ich nämlich für meinen Weg zum Nachtlager. Ich war keine zwei Minuten von der Fernstraße weg, da ging es dann, selbstverständlich im dunklen, dunklen Wald, einen befestigten Schotterweg hoch und runter und wieder hoch und runter. Ist jetzt nicht negativ gemeint. Beim Schafkopf soll man ja auch einmal hoch und einmal nieder spielen. Die Gefahr dieser Strecke war auch noch kalkulierbar...Nach kurzer Walddurchqueung kam ich auch an einen See an dem ich mich für wenige Stunden neben mein Auto legte um ein wenig zu ruhen. Die Nachtruhe allerdings betrug nur wenige Stunden (zwei oder drei) dann wachte ich wieder auf und beschloss, da sich viele der Sterne bereits hinter Wolken versteckt hatten und es zudem auch schon dämmerte, meinen Trip fortzuführen und im Laufe des Tages mir hier und da nochmal für ein Stündchen eine Pause zu gönnen. Außerdem erhoffte ich mir während der Autofahrt nicht von Mücken gepeinigt zu werden, was ich im Schlafsack durchaus wurde. Also gut ich packte meine Sachen und verließ den Schlafplatz, obwohl ich zugegebenermaßen auch gerne in der Früh ein Bad im dortigen See genommen hätte. Nun denn, ich fuhr fort mit meinem Auto bzw. Weg und es dauerte nicht lange da wurde ich böse bestraft für mein Handeln auf der Fähre nach Kristiansand. Das ganze verlief folgendermaßen: Ich erreichte eine Bomstation. Das sind Zollstationen, an denen man Bar, mit Kreditkarte zahlt oder mit einem speziellen Kasten im Auto registriert wird und dann irgendwann zahlen darf. Man muss dazusagen diese Stationen sind quasi unbemannt, nehmen keine Scheine und geben kein Wechselgeld Das erste mal musste ich 20 Kronen abdrücken, dummerweise war ich noch nicht so lange in Norwegen um genug Kleingeld zu besitzen und mein 20 Kronenstück hatte ich ja auf Meister Katze in die 4 Dosen Cola investiert. Auf der anderen Seite tut zwischendurch ein Schlückchen Cola auch mal ganz gut, vor allem wenn man alleine nachts im Auto fährt. Nachdem einige Versuche fehlschlugen Geld zu wechseln,(morgens um 5 ist auch die E39 nicht übermäßig stark befahren) checkte ich mich mit Kreditkarte ein und durfte passieren. Zu diesen Zollstationen ist noch zu sagen, dass diese meist an irgendwelchen Tunnels oder besonders schön ausgebauten Streckenabschnitten stehen, an Nadelören sowieso, sonst aber das Auftreten dieser Zollstationen wenig System aufweist. Ich glaub der Grund für die erste Station war der besonders schöne Streckenabschnitt. Anzusehen war dieser wirklich nett. Die Straße führte durch ein paar Felsen hindurch und war gut ausgebaut. Wann ich jetzt genau wo und wie Schlafpause gemacht habe weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so genau. Deswegen will ich jetzt einige interessante Ereignisse der Fahrt erwähnen, ob sie in chronologisch richtiger Reihenfolge angeführt werden, kann ich nicht bestätigen.
Klaustrophobie sollte man nicht haben, wenn man durch Norwegen mit dem Auto fährt. Wie schon erwähnt der Elbtunnel ist Kindergartenniveau was Tunnels angeht. In Norwegen kommen alle Nase lang in den Felsgehauene Tunnels. Die Länge schwankt stark. Es geht bei ca. 157 Metern los und endet bei 10 Kilometern oder so. Zumindest das was ich so durchfahren habe. Gehört habe ich von deutlich längeren Tunnelsystemen in Norwegen. Aber diese Tunnelbauten sind nicht nur klaustrophobisch beängstigend, sie sind auch durchaus sehenswert. Die Wände sind nur manchmal verputzt, meistens sieht man aber den nackten, harten Fels. Die Bedrückung ist auch nicht so schlimm wie es sich hier jetzt anhört. Man hat immer wieder Nothalte und ca. alle 150 bis 200 Meter Feuerlöscher. Das verleiht einem ein sicheres Gefühl. Einer der beeindruckensten Tunnels den ich durchkreuzt habe geht 4 km mit einem Gefälle von 9 Prozent bergab und danach das gleiche wieder Bergauf. Unterwegs kann man sich noch wie in der Achterbahn ein Photo mitnehmen, könnte allerdings teuer sein. Ich hab gehört die Norwegische Poletti hat recht hohes Honorar. In einem anderen Tunnel (6km , erst 3km 8% abwärts dann wieder 3 km 8% aufwärts) gab es sogar 3 Vogelkästen. Und auch sonst wurde auf der Route nicht gespart mit solchen selbst auslösenden Fotostationen. Zu allem Überfluss durfte ich auch eine Geschwindigkeitskontrolle miterleben. Allerdings zu meinem Glück nur passiv. Ich hatte mir ja wie gesagt des Öfteren Schlafstündchen gegönnt und als ich von einer solchen wieder aufwachte, hatten sich auf meinem Parkplatz auch zwei Polizisten niedergelassen. Der eine saß mit einem Campingstuhl am Straßenrand und erschoss mit seiner Radarpistole munter den Berg heraufeilende Autos und deren Insassen. Man sollte dazusagen, dass auf Norwegischen Landstraßen 80km/h Höchstgeschwindigkeit herrscht. (Auf Autobahnen sind es immerhin 90, man würde man in Deutschland reich werden...) Der Andere hatte wahrscheinlich noch nicht so einen hohen Dienstgrad. Er musste stehen und durfte die vom ersten heraus gewunkenen abkassieren. In der Zeit, in der ich mir dort meinen Kaffe kochte und mein letztes hart gekochtes Ei von zu Hause verspeiste haben sie einige Raser geangelt. Mich haben sie ja zum Glück in Ruhe gelassen. Doch nun nochmal zu den Tunnelerlebnissen: Eines er ganz Besonderen Art hatte ich auch: Dieses Erlebnis wird wohl jeder haben, der die E39 von Kristiansand in Richtung Stavanger fährt. Ich fahre also einen in den Fels geschlagenen Tunnel durch den Berg hinauf. Als ich dann Licht am Ende des Tunnels erblickte, konnte man schon erkennen, dass der Tunnel in eine Brücke endet. In was für eine sag ich euch. Wahnsinn. Es handelt sich hier um nichts geringeres als eine Hängebrücke, die über einen Fjord führt. Und hier heißt „über“ nicht mal eben in 10 Meter Höhe, so dass bequem Schiffe unten durchfahren können. Oh Nein, das war glaub ich deutlich höher. Dass die Berge auf beiden Seiten des Fjords steil als Felsen abfallen, ist durchaus auch erwähnenswert und überaus beeindruckend. Nach diesem ersten Fjorderlebnis war ich so richtig heiß auf Fjordfahren (und bin es immer noch). Spätestens da entschied ich mich zu einem kleinen Umweg. Angedacht war er vorher auch schon, aber jetzt gab es kein zurück mehr. Die E39 tauschte ich gegen die 44 ein. Die ist zwar ohne „E“ hat aber doch eine Nummer, sie ist also relativ harmlos. diese 44 führt dann Fjord hoch, Fjord runter manchmal auch ziemlich nah an die Küste ran. Fantastische Straße! Wenn man die Zeit hat wenn man durch Norwegen fährt sollte man sich solch einen Umweg gönnen, wenn nicht, sollte man sich diese Zeit nehmen. Das Fahren macht auch richtig Spaß, auch wenn es an Galgenhumor grenzt, wenn hin und wieder die 50km/h Begrenzung aufgehoben ist. Warum allerdings in Deutschland manchmal vor kurviger Straße gewarnt wird, ist mir mittlerweile schleierhaft. Wenn in Norwegen davor gewarnt wird dann will das wirklich was heißen. Interessant wird es auch wenn einem mal ein kleiner LKW entgegenkommt, aber mein Auto ist ja schlank und von daher war auch dies ein lösbares Problem. Irgendwann hab ich die 44 auch wieder gegen die E39 zurückgetauscht, nicht weil ich wollte, sondern weil ich schon recht nah an Stavanger war. Die Region um Stavanger hat mich irgendwie an den Ring of Kerry in Irland erinnert. Sie ist völlig anders als hier in Bergen aber nicht minder schön. Von Stavanger nach Bergen ging es dann weiter auf der E39. Dieses mal ging es zweimal nur mit Fährunterstützung weiter. Umgerechnet habe ich für Fähren und Maut zwischen Stavanger und Bergen 50 Euro gezahlt. für nicht mal 200 km ist das doch recht ordentlich. Bis Stavanger waren es 5 oder 6 Euro. da waren allerdings auch keine Fähren mit dabei. Aber ändern kann man es sowieso nicht. Spätestens seit Stavanger hatte sich auch der Himmel ein wenig zugezogen und lachte Tränen und so kam ich am 7.8. abends irgendwann gegen 18:00 in Bergen an, zugegebenermaßen ein wenig müde, da ich ja seit dem 6.August früh um 6 Uhr nicht mehr länger als 150 Minuten am Stück geschlafen hatte. Eine nette Dame an der Rezeption des Studentenhotels erklärte mir alles gab mir dann meinen Mietvertrag und meine Schlüssel und damit war für mich die Anreise vorerst abgeschlossen. Ich hab dann nur noch den Inhalt meines Autos in den 9 Stock geschleppt und dann erstmal geduscht.
Am nächsten Morgen wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und entschied mich nach kurzen hin und herwälzen im Schlafsack dem Tag entgegen zu gehen. Dieser sollte, wie ich schon ahnte und sich später herausstellen sollte, ein ziemlich langer werden. Nach einem Frühstück bei Sonnenaufgang (Was gibt es schöneres?) wurde mir die Ehre zu Teil meine Oma am Telefon zu wecken. Wie oft ich das noch schaffen werde, weiß ich nicht. Die Uhr zeigte halb sieben an, also die normale Aufstehzeit meiner Oma, so dass sie nicht morgenmuffelig gekränkt war, sondern sich über den wunderschönen guten Morgen freute, den ich ihr wünschte. Mein Frühstück im Übrigen war nicht von ganz schlechten Eltern. Es gab Salamibrot, Doppelkekse und frisch gekochten Tee. Ein (genau genommen waren es zwei) Frühstücksei(er) war(en) natürlich auch mit von der Partie. Nach einiger Zeit kam fand ich dann auch einen Ort mit Tankstelle, Edeka und Aldi, so dass ich nach den letzten Besorgungen (Benzin, Bier, Wein, Salami, Käse, Kaffee und Taschentücher) Deutschland verlassen konnte und den dänischen Transit um (m)einen Ford Fiesta (1.1!) bereichern konnte.
Dänemark:
Die ersten Kilometer in Dänemark motivierten mich auf Grund des inflationär hohen Auftretens von Kreisverkehren eine Strichliste anzufangen, auf der ich jeden Kreisverkehr, den ich passierte mit einem Strich bedachte. Leider ließ die Häufigkeit (In den ersten 10 oder 15 Kilometern waren es schon 6) stark nach. Als ich am Abend um 23:00 Uhr Dänemark verließ konnte mein Zettel aber doch immerhin 20 Striche vorweisen. Ja was gibt es zu Dänemark zu sagen? Ein schönes Land, deren Briefkästen manchmal wie Radarfallen aussehen.. Könnte in Zukunft auch mal als Urlaubsziel angepeilt werden. Nach einiger Fahrtstrecke, ich war noch nicht so übermäßig weit gekommen, suchte ich mir für 20 Minütchen einen Schlafparkplatz. Das war ungefähr die übliche Zeit der Müdigkeit, die am Ende der ersten Vorlesung von 8 bis 10 an der Uni oder zu Schulzeiten zum Ende der zweiten oder zu Beginn der dritten Stunde aufgetreten ist. Aber ein kleines Nickerchen hat schon immer geholfen und half auch dieses Mal. Hier ist anzumerken, dass dieses Nickerchen sich in der Schule und der Uni nicht immer so ohne weiteres realisieren lässt. Aber Kaffee und Pausen gibt es da auch. Und außerdem ist ein Sekundenschlaf in Uni oder Schule nicht ganz so gefährlich wie in einem fahrendem Auto. 319 Kilometer dänische Landstraße und wie schon erwähnt 20 Kreisverkehre später war es mir dann vergönnt am Skagerrak, im Hafen von Hanstholm zu stehen. Natürlich viel zu früh, da ich ja erst die Fähre um 23:00 Uhr gebucht hatte. Aber lieber man ist ein bisschen früher da, als 5 Minuten zu spät. Über den Sinn von 9 Stunden darf man aber dennoch diskutieren, aber Dänemark erstreckt sich nunmal nur über gute 300km von Nord nach Süd. Außerdem hatte ich ja noch einen anderen Plan im Hinterkopf: Ich dachte mir, dass ich vielleicht auch die frühere Fähre nehmen dürfe, wenn denn noch Platz sei. War leider nicht, aber während der Wartezeit bis sich das herausstellte konnte ich mir wenigstens die Sachen aus meinem Auto zusammensuchen die man für einen Kaffee benötigt. Erstaunlicherweise habe ich das Kaffeepulver, dass ich am gleichen morgen noch gekauft hatte als letztes gefunden. Im Übrigen war spätestens da der Zeitpunkt erreicht, an dem mein Auto meinem Zimmer glich und zwar dem geordneten Chaos. Ich wusste wo die verschiedensten Sachen zu finden waren, jeder andere wäre wahrscheinlich hoffnungslos verloren gewesen. Das frühe „da sein“ war aber auch der Grund, warum ich in der „Check In“ Schlange für meine eigentliche Fähre der zweite war. (auch nur deswegen, weil ich das eine Norwegische Wohnmobil in meiner Bescheidenheit vorgelassen hatte) In der Schiffbeladeschlange war ich dann erster.! Man war ich stolz und bin es immer noch. In der Mensa habe ich das noch nie geschafft...Dieses mal gabs in der Warteschlange keinen Kaffee sondern Linseneintopf, zwar aus der Dose, aber trotzdem lecker nach einem Tag auf der Straße. Nach dem Abendessen kam ich noch in den Genuss eines legendären Sonnenuntergangs. Und wenn ich hier legendär sage dann meine ich das auch. Der war so romantisch toll, dass man(n), wenn man ihn sich als Pärchen anschauen würde, man(n) vom Küssen schwanger werden könnte. So genug geschnackt. Die Fähre kam an, die Stege wurden angelegt und eine unglaublich große Anzahl an Autos verschwand in ihrem Bauch. Ob die Tore von der Fähre aufgemacht wurden, weiß ich nicht. Diese klemmten nämlich bei der nachmittäglichen 5 Uhr Fähre und konnten nur mit großem Krafteinsatz geöffnet werden. Nachdem ich im Toilettenbereich der Fähre mir ausgiebig die Zähne geputzt hatte, (keine Angst das war nicht das erste mal auf dieser Reise!) und meine Haare gewaschen hatte (Das war hingegen erste mal auf meiner Reise) war die Fähre vollgeladen und sie legte ab. Füße waschen hab ich dann doch seingelassen. Die Leute schauten bei den Haaren schon ein wenig komisch. Das hat mich jedoch nicht wirklich davon abgehalten mir doch die Füße zu waschen, aber ich hatte wichtigeres zu tun. Ich musste als exzessiv, chronischer Kettenraucher meine ersten Kronen, die ich investierte, für eine Stange Zigaretten investieren. Außerdem suchte ich mir nach einigem „Auf den Horizont gucken“ einen Sitzplatz zum Nickerchen machen. 15 Minuten vor der norwegischen Küstenstadt Kristiansand, dem Ziel unserer Fähre, investierte ich nochmal 20 Kronen in 4 Dosen Cola. Ein böser Fehler, wie sich später herausstellen sollte...Dann legte die Fähre im Hafen von Kristiansand an.
Norwegen:
Nach kurzer Fährfahrt also, sie war wirklich mit zwei Stunden sehr kurz, erreichte Meister Katze, so hieß unser Bot (Master Cat, geführt von Master Ferries) den Hafen von Kristiansand. Von dort aus setzte sich dann eine lange Autoschlange in Richtung Norwegisches Festland in Bewegung. Wie auch zuvor war es im Hafen von Kristiansand langweilig. Ich hatte mir zumindest erhofft, dass der Norwegische Zoll mein Auto komplett auseinander baut, um dann festzustellen dass ich doch nur die erlaubte Menge Alkohol und Zigaretten einzuführen im Schilde führte. OK, ich muss ehrlich sein. Ich glaub mit Schnaps war ich einen halben Liter über der Marke, oder nichtmal ganz ein halber Liter. Ich hoffe man verzeiht es mir. Im Laufe der ersten 30 bis 45 Minuten auf Norwegischen Festland dünnte sich die Autoschlange auf der E39 auch ein wenig aus und nach einiger Fahrtzeit verlangte auch mein Körper nach einer Pause, am besten mit Schlafgelegenheit. Zudem kam hinzu, dass die Landschaft bei Tag auch schön anzusehen schien, und ich unter anderem deswegen die Weiterfahrt auf den kommenden Tag verschieben wollte. Also dachte ich mir, ich nehme die nächste Seitenstraße und suche mir eine Schlafgelegenheit. Das kam mir viel versprechender vor, als direkt neben der E39 zu nächtigen. Zeltplätze hatte ich da ja auch nicht gefunden. Aus dieser Nacht, bzw. aus dieser Stunde kommt auch der Vorsatz Straßen ohne Nummer nur noch eingeschränkt zu verwenden. Eine solche wählte ich nämlich für meinen Weg zum Nachtlager. Ich war keine zwei Minuten von der Fernstraße weg, da ging es dann, selbstverständlich im dunklen, dunklen Wald, einen befestigten Schotterweg hoch und runter und wieder hoch und runter. Ist jetzt nicht negativ gemeint. Beim Schafkopf soll man ja auch einmal hoch und einmal nieder spielen. Die Gefahr dieser Strecke war auch noch kalkulierbar...Nach kurzer Walddurchqueung kam ich auch an einen See an dem ich mich für wenige Stunden neben mein Auto legte um ein wenig zu ruhen. Die Nachtruhe allerdings betrug nur wenige Stunden (zwei oder drei) dann wachte ich wieder auf und beschloss, da sich viele der Sterne bereits hinter Wolken versteckt hatten und es zudem auch schon dämmerte, meinen Trip fortzuführen und im Laufe des Tages mir hier und da nochmal für ein Stündchen eine Pause zu gönnen. Außerdem erhoffte ich mir während der Autofahrt nicht von Mücken gepeinigt zu werden, was ich im Schlafsack durchaus wurde. Also gut ich packte meine Sachen und verließ den Schlafplatz, obwohl ich zugegebenermaßen auch gerne in der Früh ein Bad im dortigen See genommen hätte. Nun denn, ich fuhr fort mit meinem Auto bzw. Weg und es dauerte nicht lange da wurde ich böse bestraft für mein Handeln auf der Fähre nach Kristiansand. Das ganze verlief folgendermaßen: Ich erreichte eine Bomstation. Das sind Zollstationen, an denen man Bar, mit Kreditkarte zahlt oder mit einem speziellen Kasten im Auto registriert wird und dann irgendwann zahlen darf. Man muss dazusagen diese Stationen sind quasi unbemannt, nehmen keine Scheine und geben kein Wechselgeld Das erste mal musste ich 20 Kronen abdrücken, dummerweise war ich noch nicht so lange in Norwegen um genug Kleingeld zu besitzen und mein 20 Kronenstück hatte ich ja auf Meister Katze in die 4 Dosen Cola investiert. Auf der anderen Seite tut zwischendurch ein Schlückchen Cola auch mal ganz gut, vor allem wenn man alleine nachts im Auto fährt. Nachdem einige Versuche fehlschlugen Geld zu wechseln,(morgens um 5 ist auch die E39 nicht übermäßig stark befahren) checkte ich mich mit Kreditkarte ein und durfte passieren. Zu diesen Zollstationen ist noch zu sagen, dass diese meist an irgendwelchen Tunnels oder besonders schön ausgebauten Streckenabschnitten stehen, an Nadelören sowieso, sonst aber das Auftreten dieser Zollstationen wenig System aufweist. Ich glaub der Grund für die erste Station war der besonders schöne Streckenabschnitt. Anzusehen war dieser wirklich nett. Die Straße führte durch ein paar Felsen hindurch und war gut ausgebaut. Wann ich jetzt genau wo und wie Schlafpause gemacht habe weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so genau. Deswegen will ich jetzt einige interessante Ereignisse der Fahrt erwähnen, ob sie in chronologisch richtiger Reihenfolge angeführt werden, kann ich nicht bestätigen.
Klaustrophobie sollte man nicht haben, wenn man durch Norwegen mit dem Auto fährt. Wie schon erwähnt der Elbtunnel ist Kindergartenniveau was Tunnels angeht. In Norwegen kommen alle Nase lang in den Felsgehauene Tunnels. Die Länge schwankt stark. Es geht bei ca. 157 Metern los und endet bei 10 Kilometern oder so. Zumindest das was ich so durchfahren habe. Gehört habe ich von deutlich längeren Tunnelsystemen in Norwegen. Aber diese Tunnelbauten sind nicht nur klaustrophobisch beängstigend, sie sind auch durchaus sehenswert. Die Wände sind nur manchmal verputzt, meistens sieht man aber den nackten, harten Fels. Die Bedrückung ist auch nicht so schlimm wie es sich hier jetzt anhört. Man hat immer wieder Nothalte und ca. alle 150 bis 200 Meter Feuerlöscher. Das verleiht einem ein sicheres Gefühl. Einer der beeindruckensten Tunnels den ich durchkreuzt habe geht 4 km mit einem Gefälle von 9 Prozent bergab und danach das gleiche wieder Bergauf. Unterwegs kann man sich noch wie in der Achterbahn ein Photo mitnehmen, könnte allerdings teuer sein. Ich hab gehört die Norwegische Poletti hat recht hohes Honorar. In einem anderen Tunnel (6km , erst 3km 8% abwärts dann wieder 3 km 8% aufwärts) gab es sogar 3 Vogelkästen. Und auch sonst wurde auf der Route nicht gespart mit solchen selbst auslösenden Fotostationen. Zu allem Überfluss durfte ich auch eine Geschwindigkeitskontrolle miterleben. Allerdings zu meinem Glück nur passiv. Ich hatte mir ja wie gesagt des Öfteren Schlafstündchen gegönnt und als ich von einer solchen wieder aufwachte, hatten sich auf meinem Parkplatz auch zwei Polizisten niedergelassen. Der eine saß mit einem Campingstuhl am Straßenrand und erschoss mit seiner Radarpistole munter den Berg heraufeilende Autos und deren Insassen. Man sollte dazusagen, dass auf Norwegischen Landstraßen 80km/h Höchstgeschwindigkeit herrscht. (Auf Autobahnen sind es immerhin 90, man würde man in Deutschland reich werden...) Der Andere hatte wahrscheinlich noch nicht so einen hohen Dienstgrad. Er musste stehen und durfte die vom ersten heraus gewunkenen abkassieren. In der Zeit, in der ich mir dort meinen Kaffe kochte und mein letztes hart gekochtes Ei von zu Hause verspeiste haben sie einige Raser geangelt. Mich haben sie ja zum Glück in Ruhe gelassen. Doch nun nochmal zu den Tunnelerlebnissen: Eines er ganz Besonderen Art hatte ich auch: Dieses Erlebnis wird wohl jeder haben, der die E39 von Kristiansand in Richtung Stavanger fährt. Ich fahre also einen in den Fels geschlagenen Tunnel durch den Berg hinauf. Als ich dann Licht am Ende des Tunnels erblickte, konnte man schon erkennen, dass der Tunnel in eine Brücke endet. In was für eine sag ich euch. Wahnsinn. Es handelt sich hier um nichts geringeres als eine Hängebrücke, die über einen Fjord führt. Und hier heißt „über“ nicht mal eben in 10 Meter Höhe, so dass bequem Schiffe unten durchfahren können. Oh Nein, das war glaub ich deutlich höher. Dass die Berge auf beiden Seiten des Fjords steil als Felsen abfallen, ist durchaus auch erwähnenswert und überaus beeindruckend. Nach diesem ersten Fjorderlebnis war ich so richtig heiß auf Fjordfahren (und bin es immer noch). Spätestens da entschied ich mich zu einem kleinen Umweg. Angedacht war er vorher auch schon, aber jetzt gab es kein zurück mehr. Die E39 tauschte ich gegen die 44 ein. Die ist zwar ohne „E“ hat aber doch eine Nummer, sie ist also relativ harmlos. diese 44 führt dann Fjord hoch, Fjord runter manchmal auch ziemlich nah an die Küste ran. Fantastische Straße! Wenn man die Zeit hat wenn man durch Norwegen fährt sollte man sich solch einen Umweg gönnen, wenn nicht, sollte man sich diese Zeit nehmen. Das Fahren macht auch richtig Spaß, auch wenn es an Galgenhumor grenzt, wenn hin und wieder die 50km/h Begrenzung aufgehoben ist. Warum allerdings in Deutschland manchmal vor kurviger Straße gewarnt wird, ist mir mittlerweile schleierhaft. Wenn in Norwegen davor gewarnt wird dann will das wirklich was heißen. Interessant wird es auch wenn einem mal ein kleiner LKW entgegenkommt, aber mein Auto ist ja schlank und von daher war auch dies ein lösbares Problem. Irgendwann hab ich die 44 auch wieder gegen die E39 zurückgetauscht, nicht weil ich wollte, sondern weil ich schon recht nah an Stavanger war. Die Region um Stavanger hat mich irgendwie an den Ring of Kerry in Irland erinnert. Sie ist völlig anders als hier in Bergen aber nicht minder schön. Von Stavanger nach Bergen ging es dann weiter auf der E39. Dieses mal ging es zweimal nur mit Fährunterstützung weiter. Umgerechnet habe ich für Fähren und Maut zwischen Stavanger und Bergen 50 Euro gezahlt. für nicht mal 200 km ist das doch recht ordentlich. Bis Stavanger waren es 5 oder 6 Euro. da waren allerdings auch keine Fähren mit dabei. Aber ändern kann man es sowieso nicht. Spätestens seit Stavanger hatte sich auch der Himmel ein wenig zugezogen und lachte Tränen und so kam ich am 7.8. abends irgendwann gegen 18:00 in Bergen an, zugegebenermaßen ein wenig müde, da ich ja seit dem 6.August früh um 6 Uhr nicht mehr länger als 150 Minuten am Stück geschlafen hatte. Eine nette Dame an der Rezeption des Studentenhotels erklärte mir alles gab mir dann meinen Mietvertrag und meine Schlüssel und damit war für mich die Anreise vorerst abgeschlossen. Ich hab dann nur noch den Inhalt meines Autos in den 9 Stock geschleppt und dann erstmal geduscht.
2 Kommentare:
Bei diesem Reisebericht möchte man am liebsten gleich selbst aufbrechen. Dennoch scheint mir noch fraglich, ob meine natürliche Entscheidungsträgheit es mir je erlauben wird mich aufzumachen in den hohen Norden.
Viele Grüße jedenfalls aus Berlin - wo ich wegen meiner Mobil-Internet-Verbindung noch davor zurückscheue mir Bilder anzusehen
die bilder sind auch noch nicht online. die kommen, wenn ich mich nicht bei anderen leuten internettechnisch durchschnorren muss...
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