20070817

Preise, Bier und Regen

Zuerst das unangenehme. Ich werde nur einmal darüber schreiben, danach nie wieder, das verdirbt nur die Laune. Dieses Prinzip verfolgen auch die Einheimischen. Man muss halt damit leben und lebt damit. Im allgemeinen gilt folgende Faustregel: Rechnet man um, so kommt man auf den doppelten Preis wie in Deutschland. Rechnet man nicht um, so ist alles unter 10 Kronen spottbillig. Was es auch immer sein mag. Aber die Discounterkette Lidl hat auch den norwegischen Markt erreicht. Da kann man diverse Grundnahrungsmittel dann doch für einen für hier billigen und sonst schon fast annehmbaren Preis erstehen. Dort bekommt man dann auch diverse glocale Spezialitäten wie zum Beispiel „Cottage-Cheese“ aus Zeven, viele Grüße an die dortigen Einwohner, H-Milch von der Lidlstiftung in Neckarsulm und Grillpølse aus Oslo, die noch schlechter schmecken, als das, was die Nordeutschen für Bratwürste halten. Es gibt zwei Ausnahmen von diesem Preisverhalten. Das sind zum einen die Genussmittel. Über Schnaps und Wein kann ich bis jetzt nichts sagen, Ich war noch nicht in den Geschäften, die für den Verkauf solcher Genussmittel die Lizenz hätten. Zigaretten kosten viel. Ich glaube eine normale Schachtel fängt bei 60 Kronen an (Man muss es ungefähr durch 8 teilen um den Eurobetrag zu bekommen.). Diese Preise interessieren mich jetzt nicht mehr. Das, nicht weil ich etwa das Rauchen aufgehört habe, (Dazu hätte ich ja irgendwann mal anfangen müssen...) sondern weil ich meine Stange die ich auf Meister Katze zollfrei erworben habe, nicht mehr besitze. sie brachte mir ein Buchhaltungsplus von guten 15 Euro ein. Man hätte vielleicht noch mehr rausholen können, allerdings hätte sich das mit meiner Menschlichkeit widersprochen. Unsere norwegische Mentorin, die uns durch die Einführungswoche führte, konnte sich so wenigstens auch über den guten Preis freuen. Nun nochmal zum Alkohol. Bier hört hier bei 4,7% auf oder geht in den speziellen Alkoshops weiter. Ein Sixpack Billigbier (sprich das billigste) kostet 59 Kronen und 50 Öre. 6 Kronen sind davon aber Pfand, also alles halb so wild. Das Bier heißt übrigens Odin Pilsener und schmeckt gar nicht mal so schlecht. Sonst gibt es auch noch Hansabier(Das ist hier quasi die Lokalspezialität, wird hier in Bergen gebraut) und Ex- bzw. Importschlager wie Tuborg, Carslberg und Konsorten Der Liter liegt da bei ungefähr 40(+) Kronen. Becks-Bier konnte ich noch nicht erblicken. Schade, Schade, Schade... Man kann also mit Maßhaltung auch hier mal ein Bier genießen, ohne danach völlig blank dazustehen. Es ist dann eben etwas besonderes. Auf das Bier werde ich vielleicht zu gegebenen Zeitpunkt nocheinmal eingehen. Ich komme nun lieber zu der anderen, diesmal wirklich traurigen, Ausnahme. Die Ausbeutungsware, sprich Bananen und Kaffee, ist nur unwesentlich, wenn nicht gar überhaupt nicht, teurer, als in Deutschland. Das liegt aber wahrscheinlich nur daran, dass die Norweger diese Produkte wegen ihrer geographischen Lage nicht selbst anbauen können und deshalb den einheimischen Markt nicht mit Schutzzöllen bewachen müssen. Aber vielleicht verschafft ja die Klimaerwärmung bald eine Abhilfe. Die tropischen Bananenbauern können sich also auf eine rosige Zukunft freuen.

Zum Regen will ich bis jetzt nur wenig sagen. Ein passendes Zitat sagt ja vielleicht manchmal mehr als 1000 Worte. Eine nette Dame, ich glaube es war die Vize-Direktorin der Universität, sagte in ihrer Begrüßungsrede (Ich hoffe ich treffe den Wortlaut): „Rain is just a form of Water. There are struggels in the world for water!“ im darauf Folgenden fügte sie noch sinngemäß hinzu: Sind wir also froh dass wir es haben. Ich denke das trifft es ganz gut. Es lässt sich (bis jetzt) gut mit dem Regen leben. Es ist manchmal nur eine Frage der Einstellung und zugegebener Maßen manchmal auch eine der Kleidung.

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