20070822

sykkel

Ich besitze eines! Man mag es kaum glauben. Sogar der Preis war überaus erschwinglich. Auch wenn einige, wenn auch kleine, auftunende Handlungen zugegebenermaßen nötig waren. Beisielsweise wurde überflüssiges Gewicht mit Hilfe einer zuvor erstandenen Metallsäge professionell entfernt.

Ein Trip durch den bergensischen Vorgarten

Geht man in Bergen spazieren, kann es schon mal passieren, dass man an die Grenzen der Stadt stößt und mal spontan einen Weg über Fels(ch)en, Matsch und unter dem Holz nimmt. Meistens wird man für diese Mühen auch instantan mit grandioser Aussicht belohnt. Will man jedoch eine Wanderung starten, so bedarf es auch keiner eineinhalbstündigen Fahrt die man aus deutschen Durchschnittsstädten in Angriff nehmen müsste. Natürlich könnte man solche eineinhalb Stunden auch im Tausch zu diversen Fjorden und der realen puren Natur bekommen, allerdings reicht es für den allgemeinen Ottonormalnaturkonsumenten aus, besonders dann, wenn er erst zwei Wochen in Norwegen weilt, einfach mal 15 Minuten Feinstaub in Kauf zu nehmen und aus der Stadtmitte vielleicht eineinhalb Kilometer hinter sich lassend, einen der 7 Bergischen Berge zu besteigen. Sucht man sich professionelle Hilfe zu solch einem Vorhaben, findet man diese im Allgemeinen beim Friluftverein der Universität. Man kommt dann auch in den Genuss innerhalb einer neunstündigen Wanderung gleich drei Gipfel und jede Menge tolle Aussichten mitzunehmen. So geschah es auch letzten Samstag, als einige Internationalitäten des bergischen Studentenlebens sich aufmachten der Wanderung des BSI-Friluftteams Gesellschaft zu leisten. Eigentlich war ein anderer Gipfel 50 Kronen Busfahrt weiter entfernt geplant, allerdings ließen Nebelgefahr und potentielle Wetterinstabilität diesen nur bedingt zu und so wurden eben diese bereits erwähnten drei Berge erstiegen. In Namen: Løvstakken war Nummer eins. Gefolgt von dem Damsgårdsfjellet mit Startnummer zwei. Für das bombastische Finale war das Lyderhorn zuständig. Und jeder der dort einmal oben war wird mir zustimmen können. Es hat seinen Job richtig gut gemacht, zumal mit zunehmendem Tagesverlauf die Wolkenlücken häufiger, die Regengefahr geringer und somit Aussicht noch grandioser wurde. Ich denke das Lyderhorn wird meine Wenigkeit noch mal zu einem Abendspaziergang veranlassen. Von dem dortigen Gipfel ist es möglich, gen Westen den sich sonst hinter den vorgelagerten Hügeln versteckenden Berührungspunkt von Atlantik und Himmel zu erblicken. Meiner Meinung nach ein brillianter Ort einen Sonnenuntergang zu betrachten. Was man jedoch beim Aufstieg auch erblicken konnte, war der Beweis, dass der zweite Weltkrieg auch an solch schönen Ländern wie Norwegen nicht spurlos vorüber gegangen ist. Unser Weg kreuzte alte Verteidigungsanlagen. Diese befanden sich an, wie ich dies als militärische Laie einfach mal in den Raum stellen kann, höchstwahrscheinlich strategisch wichtigen Punkten. Von diesen Verteidigungsbetonagen aus konnte man zumindest den ein oder anderen wunderbaren Blick über die Zufahrtsstrecke nach Bergen auf dem Seeweg erhaschen. Erneut sei auf diverse Photos verwiesen, die Zeugen sind für diesen Trip. Für Teilnehmer dieser Wanderung, die sich mit den drei Gipfeln überfordert fühlten bestand auch die Möglichkeit nach jedem dieser Hügel den Bus nach Hause zu nehmen. Eine gute Selbsteinschätzung war natürlich an dieser Stelle sehr von Nutzen. Ich hoffe das krampfende Bein des einen Teilnehmers hat seinem Inhaber die Überanstrengung mittlerweile verziehen. Zu hoffen ist, dass solch ein Krampf ein Warnschuss zur rechten Zeit war, der auch wahrgenommen wird. Über diverse Sprichworte wurde hier ja bereits des Öfteren geschrieben. Eine letztes großes Wort sei also als Abschluss eines solch brillianten Tages gelassen ausgesprochen: Man hat den Gipfel erst erreicht, wenn man wieder unten ist. Und im Übrigen: Ist der Körper nicht willig so hilft auch Gewalt nichts.

20070817

Preise, Bier und Regen

Zuerst das unangenehme. Ich werde nur einmal darüber schreiben, danach nie wieder, das verdirbt nur die Laune. Dieses Prinzip verfolgen auch die Einheimischen. Man muss halt damit leben und lebt damit. Im allgemeinen gilt folgende Faustregel: Rechnet man um, so kommt man auf den doppelten Preis wie in Deutschland. Rechnet man nicht um, so ist alles unter 10 Kronen spottbillig. Was es auch immer sein mag. Aber die Discounterkette Lidl hat auch den norwegischen Markt erreicht. Da kann man diverse Grundnahrungsmittel dann doch für einen für hier billigen und sonst schon fast annehmbaren Preis erstehen. Dort bekommt man dann auch diverse glocale Spezialitäten wie zum Beispiel „Cottage-Cheese“ aus Zeven, viele Grüße an die dortigen Einwohner, H-Milch von der Lidlstiftung in Neckarsulm und Grillpølse aus Oslo, die noch schlechter schmecken, als das, was die Nordeutschen für Bratwürste halten. Es gibt zwei Ausnahmen von diesem Preisverhalten. Das sind zum einen die Genussmittel. Über Schnaps und Wein kann ich bis jetzt nichts sagen, Ich war noch nicht in den Geschäften, die für den Verkauf solcher Genussmittel die Lizenz hätten. Zigaretten kosten viel. Ich glaube eine normale Schachtel fängt bei 60 Kronen an (Man muss es ungefähr durch 8 teilen um den Eurobetrag zu bekommen.). Diese Preise interessieren mich jetzt nicht mehr. Das, nicht weil ich etwa das Rauchen aufgehört habe, (Dazu hätte ich ja irgendwann mal anfangen müssen...) sondern weil ich meine Stange die ich auf Meister Katze zollfrei erworben habe, nicht mehr besitze. sie brachte mir ein Buchhaltungsplus von guten 15 Euro ein. Man hätte vielleicht noch mehr rausholen können, allerdings hätte sich das mit meiner Menschlichkeit widersprochen. Unsere norwegische Mentorin, die uns durch die Einführungswoche führte, konnte sich so wenigstens auch über den guten Preis freuen. Nun nochmal zum Alkohol. Bier hört hier bei 4,7% auf oder geht in den speziellen Alkoshops weiter. Ein Sixpack Billigbier (sprich das billigste) kostet 59 Kronen und 50 Öre. 6 Kronen sind davon aber Pfand, also alles halb so wild. Das Bier heißt übrigens Odin Pilsener und schmeckt gar nicht mal so schlecht. Sonst gibt es auch noch Hansabier(Das ist hier quasi die Lokalspezialität, wird hier in Bergen gebraut) und Ex- bzw. Importschlager wie Tuborg, Carslberg und Konsorten Der Liter liegt da bei ungefähr 40(+) Kronen. Becks-Bier konnte ich noch nicht erblicken. Schade, Schade, Schade... Man kann also mit Maßhaltung auch hier mal ein Bier genießen, ohne danach völlig blank dazustehen. Es ist dann eben etwas besonderes. Auf das Bier werde ich vielleicht zu gegebenen Zeitpunkt nocheinmal eingehen. Ich komme nun lieber zu der anderen, diesmal wirklich traurigen, Ausnahme. Die Ausbeutungsware, sprich Bananen und Kaffee, ist nur unwesentlich, wenn nicht gar überhaupt nicht, teurer, als in Deutschland. Das liegt aber wahrscheinlich nur daran, dass die Norweger diese Produkte wegen ihrer geographischen Lage nicht selbst anbauen können und deshalb den einheimischen Markt nicht mit Schutzzöllen bewachen müssen. Aber vielleicht verschafft ja die Klimaerwärmung bald eine Abhilfe. Die tropischen Bananenbauern können sich also auf eine rosige Zukunft freuen.

Zum Regen will ich bis jetzt nur wenig sagen. Ein passendes Zitat sagt ja vielleicht manchmal mehr als 1000 Worte. Eine nette Dame, ich glaube es war die Vize-Direktorin der Universität, sagte in ihrer Begrüßungsrede (Ich hoffe ich treffe den Wortlaut): „Rain is just a form of Water. There are struggels in the world for water!“ im darauf Folgenden fügte sie noch sinngemäß hinzu: Sind wir also froh dass wir es haben. Ich denke das trifft es ganz gut. Es lässt sich (bis jetzt) gut mit dem Regen leben. Es ist manchmal nur eine Frage der Einstellung und zugegebener Maßen manchmal auch eine der Kleidung.

Nachtrag

Eigentlich sollte es schon lange der Öffentlichkeit mitgeteilt werden: Als ich in Bremen die Neustadtscontrescarpe verließ, zeigte mein Tacho 67802 Kilometer an. Was er jetzt anzeigt, ist meinem Gedächtnis entschwunden. Sollten meine Augen nochmal die Chance haben, den aktuellen Kilometerstand zu erblicken, werden sie es selbstverständlich an die grauen Zellen weiterleiten, die es dann wiederum an ihre Schreibknechte zur akribischen Buchhaltung weitergeben.

20070816

On the line again!

Ich bin wieder da. Der Saft des Onlinelebens durchströmt wieder meinen zwar nicht totgeglaubten, aber immerhin im onlinekomaliegenden Rechner. Das Internet hat mich wieder. Damit sollten die Photos auch nur noch eine Frage der Zeit sein.

Vorher muss ich aber nochmal spontan fischen gehen...

20070812

Das Abkürzungen Suchen.

Jede biologische Spezies hat den Drang sich ökologisch einzunischen. Und so ist es vielleicht zu erklären, dass es schlichtweg langweilig ist, wenn man sich eine touristische Attraktion zu Gemüte führt, den touristischen Mainstreamweg zu beschreiten. Der macht auch ganz komische Umwege und ist viel zu gut ausgebaut. Im Allgemeinen gibt es viel kürzere Abkürzungen, man muss sie nur finden. Erwähnenswert ist aber dennoch, dass der Fløyen trotz seiner touristischen Massenabfertigungsqualitäten durchaus sehenswert ist und einen wunderbaren Blick über Bergen, die umliegenden Berge und die im Meer vorgelagerten Inseln bietet. Des Weiteren hat eben dieser eine der sieben Bergischen Berge eine ganz spezielle Art der ökologischen Einnischung gefunden. Er hat seinen Gipfel einfach mal nicht ganz nach oben auf den Berg gesetzt sondern unter den höchsten Punkt. Das wiederum macht es abkürzungssuchenden Touristen, bzw. Erasmusstudenten nicht gerade einfach, die Aussichtsplattform zu finden. Dass diese Evolution des Berges so verlaufen ist, ist wohl mehr auf vom Menschen stammende äußere Einflüsse zurückzuführen, als auf nordische geomorphologische Besonderheiten. Und doch muss man sagen, Abkürzungen Suchen und Finden kann durchaus Spaß machen. Zunächst wurde auch der mit Abstand kürzeste Weg zum Skomakerdiket gefunden. Das wiederum ist ein erfrischender, aber fußkalter, rötlich gefärbter Badesee im Hochland um Bergen herum. An sich ist er auch nur wenige Minuten vom touristisch definierten Gipfel des Fløyens entfernt. Doch die Landschaft und die idyllisch ruhigen Wälder laden dazu ein, ein wenig umherzulaufen. Und den Weg den wir gefunden haben, der war so kurz, dass er sogar innerhalb kürzester Zeit eine Acht, man mag es kaum glauben, mit drei Bäuchen zu beschreiben im Stande war. Wir haben den Weg zu einer Unterstellhütte und einer in der Waschmaschine eingelaufenen Parkbank aus drei sich paarweise unterscheidenden Richtungen gefunden. Das soll uns erstmal einer nachmachen! Stückweise durften wir auch auf der Lysloipe wandeln und Preiselbeeren verköstigen. Leider muss man sagen, dass der Weg nicht kurz genug war, um rechtzeitig den letzten Lachs vom Fischmarkt käuflich zu erwerben, für eine Mobilfunkkarte reichte es aber ebenso, wie für jede Menge tolle Eindrücke und eine sagenhafte Aussicht auf dem Bergabweg, auf dem wir zufällig auch über die Gipfelaussichtsplattform stolperten. Ich denke, die Bilder, sollten sie denn mal online gestellt werden, sprechen für sich.

20070811

Die ersten Schritte

Es verhält sich wie bei einem kleinem Kind das Laufen lernt. Erst der kleine Kreis und dann wird der Bewegungsradius immer größer. Was am ersten Tag nur das eigene Zimmer, die eigene Küche, der Parkplatz, die Rezeption der Safari-Markt um die Ecke und 500 Meter in Richtung Stadtmitte waren, sind am zweiten Tag schon zwei fremde Küchen, der Rema1000 Supermarkt und eine Sparebank(sprich Bank, hat aber glaub ich nichts mit der bei uns bekannten Sparkasse zu tun). Am nächsten Tag gipfelt das ganze dann in einer Tour zum Lidl mit kleinem Umweg auf dem Rückweg. Umweg heißt, dass man sich auf dem Rückweg an wahrscheinlich nur einer entscheidenden Stelle für den falschen Weg entschieden hat. Klein heißt, dass man mit seinem Lidleinkauf im Rucksack und in der Hand 30 Minuten länger durch Bergen spazieren geht. Aber da die Straßen hier schön und die Häuser wirklich wunderschön sind, ist das alles kein wirkliches Problem. Man hat ja Zeit. Zumindest momentan noch. Die Häuser hier sind wirklich von einer ganz eigenen Schönheit ausgezeichnet. Es sind Größtenteils Holzhäuser. Zumindest sind sie von außen mit Holz verkleidet. Sie sind in verschiedenen Farben gestrichen und miemen ein verträumtes Heim zum Wohlfühlen. Im Sommer mit schönem Garten, Klein aber Fein; Im Winter mit Knisterndem Kamin. Schaut man aus dem Fenster sieht man hier einen Berg und mit Glück da einen Fjord. Das Straßensystem ist ganz eigens hier in Bergen Man hat Hauptverbindungsstraßen und von da aus gehen Stichstraßen mit wiederum Stichstraßen ab, von denen sich Hofeinfahrten und Sackgassen abzweigen. Nicht selten sind diese durch einen Fußwege verbunden, allerdings nicht immer, was man schmerzlich feststellt, wenn man mit Lidlgepack den Heimweg sucht. Es kann also sein, dass man den Nachbarn beim Blumen gießen beobachten und mit ihm über den Gartenzaun hinweg schnacken kann. Will man diesem aber persönlich einen Besuch abstatten sind es 5 Minuten Fußweg oder 15 Minuten Autostrecke mit zwei Mautstationen. Ein ganz besonderer Ausflug ist es auch, wenn man sich gegen Abend und bei klarem Himmel auf einen nahe gelegenen Hügel begibt und seinen Blick über Bergen in der Dämmerung schweifen lässt. Verträumt schlummernd liegt die Stadt da, eingebettet in Meer und zugedeckt von Bergen. Steht man dort oben und betrachtet diese Stadt ist es nicht schwer, den Spruch über diese Stadt nachzuvollziehen:
Bergen hat die Füße im Wasser den Kopf im Himmel und das Herz auf dem richtigen Fleck.
Man kann auf der einen Seite den Stadtverlauf sehen wie er sich zur Bucht hinzieht, in der die historische Altstadt von Bergen, Brygge, und der Fischmarkt im Hafenbereich zu sehen ist. Ein Blick in die andere Richtung verrät wie weit sich die Stadt ins Hinterland zieht. Es sieht friedlich aus von oben. Unten ist es das bis auf an ein, vielleicht zwei Einfallstraßen auch. Still und Ruhig, wie das Meer selbst um Bergen herum, geschützt von vorgelagerten Hügeln, die sich wie Wächter schützend vor die Stadt stellen.

Lach und Sachgeschichten. Heute: Die Anreise Nach Norwegen.

Deutschland:
Nach dem bereits erwähnten Warm-Up und diversen Packaktionen ging es am Sonntag nach dem Ausschlafen los in Richtung Norden. Nach dem Ausschlafen heißt, dass mein Auto gegen halb vier die Neustadtscontrescarpe in Bremen verließ. Der erste Teil der Strecke, ich sollte mich ja von Bremen bis Flensburg durchschlagen, war dermaßen langweilig, dass nicht einmal der Elbtunnel in Hamburg einen Stau für mich vorbereitet hatte. Dieser Tunnel ist im Übrigen reiner Kinderkram im Gegensatz zu dem, was ich einige Tage später erblicken durfte. Zum späteren Zeitpunkt wird darauf noch eingegangen. Als ich um Hamburg herumfuhr erfreute mich die Meldung einer 0:6 Niederlage der dortigen Viktoria, einem Fußballverein in dieser Hansestadt. Nicht, dass ich irgendwas gegen Hamburger Fußballvereine empfinden würde, aber der Gegner an diesem Tag war der Titelverteidiger im DFB-Pokal, sprich der 1. FC Nürnberg. Glückwunsch an dieser Stelle. Wie gesagt die Fahrt war langweilig, so dass ich nach drei Stunden in Flensburg den örtlichen Mc Donald aufsuchen und das dortige Klo benutzen konnte. Für irgendwas muss diese Kette ja gut sein. Da diese Fahrt so überaus glatt lief hatte ich dann Zeit mir Flensburg anzuschauen. Hierbei handelt es sich um eine überaus schöne Stadt im Norden Deutschlands. Und, es mag sein, dass meine zweijährige Wahlheimat mein tiefstes Inneres schon dermaßen geprägt hat, ich würde Flensburg als erstaunlich bergig bezeichnen, zumindest für eine Küstenstadt. Der Stadtbummel mit Windowshopping, es war ja Sonntag, endete im großen Finale mit einem Döner an der Kaimauer. Dieser war mittelmäßig gut, allerdings auch nicht mehr ganz warm, was mit der unterschätzten Entfernung vom Dönermann bis zum Hafen zu tun hatte. Ein abschließender Bummel über das dort gerade stattfindende Weinfest, wo eine Zweiercombo den Gästen so richtig einheizte (siehe Bilder) war der krönende Abschluss in Flensburg. Danach ging es daran, sich einen Schlafplatz zu suchen und den Weg für den darauf folgenden Tag zu planen. Und nicht zu vergessen die übriggebliebenen Freiminuten zu verratschen, um sie nicht der Telekom zu schenken. Bei diesem Thema fällt mir gerade auf, dass, als ich heute mich auf die Suche nach einem lokalen Supermarkt und einer Bank machte, ich bei einem Onkel Doktor für Tiere vorbeigekommen bin. Das ganze heißt dann „Dyreklinikk“ und davor war ein Schild in dem tollen Telekom-pink. Den Gedanken an die armen Tiere, falls das wirklich etwas miteinander zu tun haben sollte habe ich instantan wieder verworfen; Eher aus Mitleid für die Tiere als aus Abwägigkeit.
Nun gut, nun zur Streckenplanung: Sonntagabends entschied ich mich dazu Dänemark nicht auf der Autobahn im östlichen Teil des Landes zu durchqueren sondern die Bundesstraße im westlichen Teil des Landes zu bevorzugen. Als Vorbereitung zu diesem Vorhaben war es dann natürlich noch notwendig Flensburg gen Westen zu verlassen und gen Sylt zu fahren. Natürlich nicht bis dorthin, aber hätte ich jetzt Moseburg, Rosenkranz, oder Neukirchen geschrieben, hätte niemand was mit anfangen können. Das sind durchaus schöne Orte, aber die Bundesstraße, die in 5 km Entfernung läuft ist nunmal alles, bzw. die einzige Anbindung an die Außenwelt, für diese Orte. Gedacht, getan. Auf gen Westen. Ist an sich ja nicht schwer man muss nur die B199 fahren. Man sollte vielleicht auch noch in die richtige Richtung fahren. Aber mein Kompass, den mir mein Onkel vor wenigen Wochen mit auf den Weg gegeben hatte, und spätestens die im Rücken untergehende Sonne (Beachte: Orient: Osten, Sonnenaufgang, Okkzident: Westen Sonnenuntergang...) korrigierten auch diesen kleinen Fehler, der dadurch zu Stande kam, dass ich auf der Flensburger Umgehungsstraße die falsche Abfahrt genommen hatte. Nach dieser kleinen Korrektur fuhr ich dem Sonnenuntergang entgegen. Und nach einiger Zeit und einigen Kilometern auf der Landstraße, ich hatte mittlerweile auch schonmal die B5 gekreuzt und befahren, stand ich das erste mal aus Versehen in Dänemark. Da ich allerdings weder dänische Kronen besaß und außerdem Tags darauf noch in Deutschland tanken und einkaufen wollte, war dieser Dänemarkaufenthalt nur von kurzer Dauer. Wenig später sollte ich nochmal solch einen Kurztrip durchleben und feststellen dass die Rezeption des Campingplatzes, ziemlich direkt an der Grenze, dort schon geschlossen war. Da ich aber sowieso, wie bereits erwähnt keine dänischen Kronen hatte, war das vielleicht nicht besser so aber immerhin sowieso egal. Nach einigen weiteren Kilometern, mit dem Ausbleiben einen Schlafplatz zu finden, hatte ich schließlich doch noch Glück. Auf einem Bauernhof in der Nähe von Rosenkranz, mitten im schönen Nordfriesland, schien noch Licht und einige Personen arbeiteten noch im Hof. Nachdem ich die Bäuerin um ein Stückchen Wiese für eine Nacht anschnorren wollte, sie schaute schon ein wenig komisch, als ein Auto mit Licht auf ihren Hof fuhr und dort jemand ausstieg und auf sie zukam, plapperte sie erst irgendwas plattes oder dänisches vor sich hin, überlegte kurz, stellte fest, dass auf der einen Wiese die Pferde sind und ihre Andere von ihren Gänsen zugekackt war und das zum Schlafen suboptimal sein könnte. Dann bot sie mir einen abgedroschenen Acker an, der besser nicht hätte sein können. So war es mir also vergönnt, die erste Nacht unter dem schönen nordfriesischen Sternenhimmel zu verbringen.
Am nächsten Morgen wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und entschied mich nach kurzen hin und herwälzen im Schlafsack dem Tag entgegen zu gehen. Dieser sollte, wie ich schon ahnte und sich später herausstellen sollte, ein ziemlich langer werden. Nach einem Frühstück bei Sonnenaufgang (Was gibt es schöneres?) wurde mir die Ehre zu Teil meine Oma am Telefon zu wecken. Wie oft ich das noch schaffen werde, weiß ich nicht. Die Uhr zeigte halb sieben an, also die normale Aufstehzeit meiner Oma, so dass sie nicht morgenmuffelig gekränkt war, sondern sich über den wunderschönen guten Morgen freute, den ich ihr wünschte. Mein Frühstück im Übrigen war nicht von ganz schlechten Eltern. Es gab Salamibrot, Doppelkekse und frisch gekochten Tee. Ein (genau genommen waren es zwei) Frühstücksei(er) war(en) natürlich auch mit von der Partie. Nach einiger Zeit kam fand ich dann auch einen Ort mit Tankstelle, Edeka und Aldi, so dass ich nach den letzten Besorgungen (Benzin, Bier, Wein, Salami, Käse, Kaffee und Taschentücher) Deutschland verlassen konnte und den dänischen Transit um (m)einen Ford Fiesta (1.1!) bereichern konnte.

Dänemark:
Die ersten Kilometer in Dänemark motivierten mich auf Grund des inflationär hohen Auftretens von Kreisverkehren eine Strichliste anzufangen, auf der ich jeden Kreisverkehr, den ich passierte mit einem Strich bedachte. Leider ließ die Häufigkeit (In den ersten 10 oder 15 Kilometern waren es schon 6) stark nach. Als ich am Abend um 23:00 Uhr Dänemark verließ konnte mein Zettel aber doch immerhin 20 Striche vorweisen. Ja was gibt es zu Dänemark zu sagen? Ein schönes Land, deren Briefkästen manchmal wie Radarfallen aussehen.. Könnte in Zukunft auch mal als Urlaubsziel angepeilt werden. Nach einiger Fahrtstrecke, ich war noch nicht so übermäßig weit gekommen, suchte ich mir für 20 Minütchen einen Schlafparkplatz. Das war ungefähr die übliche Zeit der Müdigkeit, die am Ende der ersten Vorlesung von 8 bis 10 an der Uni oder zu Schulzeiten zum Ende der zweiten oder zu Beginn der dritten Stunde aufgetreten ist. Aber ein kleines Nickerchen hat schon immer geholfen und half auch dieses Mal. Hier ist anzumerken, dass dieses Nickerchen sich in der Schule und der Uni nicht immer so ohne weiteres realisieren lässt. Aber Kaffee und Pausen gibt es da auch. Und außerdem ist ein Sekundenschlaf in Uni oder Schule nicht ganz so gefährlich wie in einem fahrendem Auto. 319 Kilometer dänische Landstraße und wie schon erwähnt 20 Kreisverkehre später war es mir dann vergönnt am Skagerrak, im Hafen von Hanstholm zu stehen. Natürlich viel zu früh, da ich ja erst die Fähre um 23:00 Uhr gebucht hatte. Aber lieber man ist ein bisschen früher da, als 5 Minuten zu spät. Über den Sinn von 9 Stunden darf man aber dennoch diskutieren, aber Dänemark erstreckt sich nunmal nur über gute 300km von Nord nach Süd. Außerdem hatte ich ja noch einen anderen Plan im Hinterkopf: Ich dachte mir, dass ich vielleicht auch die frühere Fähre nehmen dürfe, wenn denn noch Platz sei. War leider nicht, aber während der Wartezeit bis sich das herausstellte konnte ich mir wenigstens die Sachen aus meinem Auto zusammensuchen die man für einen Kaffee benötigt. Erstaunlicherweise habe ich das Kaffeepulver, dass ich am gleichen morgen noch gekauft hatte als letztes gefunden. Im Übrigen war spätestens da der Zeitpunkt erreicht, an dem mein Auto meinem Zimmer glich und zwar dem geordneten Chaos. Ich wusste wo die verschiedensten Sachen zu finden waren, jeder andere wäre wahrscheinlich hoffnungslos verloren gewesen. Das frühe „da sein“ war aber auch der Grund, warum ich in der „Check In“ Schlange für meine eigentliche Fähre der zweite war. (auch nur deswegen, weil ich das eine Norwegische Wohnmobil in meiner Bescheidenheit vorgelassen hatte) In der Schiffbeladeschlange war ich dann erster.! Man war ich stolz und bin es immer noch. In der Mensa habe ich das noch nie geschafft...Dieses mal gabs in der Warteschlange keinen Kaffee sondern Linseneintopf, zwar aus der Dose, aber trotzdem lecker nach einem Tag auf der Straße. Nach dem Abendessen kam ich noch in den Genuss eines legendären Sonnenuntergangs. Und wenn ich hier legendär sage dann meine ich das auch. Der war so romantisch toll, dass man(n), wenn man ihn sich als Pärchen anschauen würde, man(n) vom Küssen schwanger werden könnte. So genug geschnackt. Die Fähre kam an, die Stege wurden angelegt und eine unglaublich große Anzahl an Autos verschwand in ihrem Bauch. Ob die Tore von der Fähre aufgemacht wurden, weiß ich nicht. Diese klemmten nämlich bei der nachmittäglichen 5 Uhr Fähre und konnten nur mit großem Krafteinsatz geöffnet werden. Nachdem ich im Toilettenbereich der Fähre mir ausgiebig die Zähne geputzt hatte, (keine Angst das war nicht das erste mal auf dieser Reise!) und meine Haare gewaschen hatte (Das war hingegen erste mal auf meiner Reise) war die Fähre vollgeladen und sie legte ab. Füße waschen hab ich dann doch seingelassen. Die Leute schauten bei den Haaren schon ein wenig komisch. Das hat mich jedoch nicht wirklich davon abgehalten mir doch die Füße zu waschen, aber ich hatte wichtigeres zu tun. Ich musste als exzessiv, chronischer Kettenraucher meine ersten Kronen, die ich investierte, für eine Stange Zigaretten investieren. Außerdem suchte ich mir nach einigem „Auf den Horizont gucken“ einen Sitzplatz zum Nickerchen machen. 15 Minuten vor der norwegischen Küstenstadt Kristiansand, dem Ziel unserer Fähre, investierte ich nochmal 20 Kronen in 4 Dosen Cola. Ein böser Fehler, wie sich später herausstellen sollte...Dann legte die Fähre im Hafen von Kristiansand an.

Norwegen:
Nach kurzer Fährfahrt also, sie war wirklich mit zwei Stunden sehr kurz, erreichte Meister Katze, so hieß unser Bot (Master Cat, geführt von Master Ferries) den Hafen von Kristiansand. Von dort aus setzte sich dann eine lange Autoschlange in Richtung Norwegisches Festland in Bewegung. Wie auch zuvor war es im Hafen von Kristiansand langweilig. Ich hatte mir zumindest erhofft, dass der Norwegische Zoll mein Auto komplett auseinander baut, um dann festzustellen dass ich doch nur die erlaubte Menge Alkohol und Zigaretten einzuführen im Schilde führte. OK, ich muss ehrlich sein. Ich glaub mit Schnaps war ich einen halben Liter über der Marke, oder nichtmal ganz ein halber Liter. Ich hoffe man verzeiht es mir. Im Laufe der ersten 30 bis 45 Minuten auf Norwegischen Festland dünnte sich die Autoschlange auf der E39 auch ein wenig aus und nach einiger Fahrtzeit verlangte auch mein Körper nach einer Pause, am besten mit Schlafgelegenheit. Zudem kam hinzu, dass die Landschaft bei Tag auch schön anzusehen schien, und ich unter anderem deswegen die Weiterfahrt auf den kommenden Tag verschieben wollte. Also dachte ich mir, ich nehme die nächste Seitenstraße und suche mir eine Schlafgelegenheit. Das kam mir viel versprechender vor, als direkt neben der E39 zu nächtigen. Zeltplätze hatte ich da ja auch nicht gefunden. Aus dieser Nacht, bzw. aus dieser Stunde kommt auch der Vorsatz Straßen ohne Nummer nur noch eingeschränkt zu verwenden. Eine solche wählte ich nämlich für meinen Weg zum Nachtlager. Ich war keine zwei Minuten von der Fernstraße weg, da ging es dann, selbstverständlich im dunklen, dunklen Wald, einen befestigten Schotterweg hoch und runter und wieder hoch und runter. Ist jetzt nicht negativ gemeint. Beim Schafkopf soll man ja auch einmal hoch und einmal nieder spielen. Die Gefahr dieser Strecke war auch noch kalkulierbar...Nach kurzer Walddurchqueung kam ich auch an einen See an dem ich mich für wenige Stunden neben mein Auto legte um ein wenig zu ruhen. Die Nachtruhe allerdings betrug nur wenige Stunden (zwei oder drei) dann wachte ich wieder auf und beschloss, da sich viele der Sterne bereits hinter Wolken versteckt hatten und es zudem auch schon dämmerte, meinen Trip fortzuführen und im Laufe des Tages mir hier und da nochmal für ein Stündchen eine Pause zu gönnen. Außerdem erhoffte ich mir während der Autofahrt nicht von Mücken gepeinigt zu werden, was ich im Schlafsack durchaus wurde. Also gut ich packte meine Sachen und verließ den Schlafplatz, obwohl ich zugegebenermaßen auch gerne in der Früh ein Bad im dortigen See genommen hätte. Nun denn, ich fuhr fort mit meinem Auto bzw. Weg und es dauerte nicht lange da wurde ich böse bestraft für mein Handeln auf der Fähre nach Kristiansand. Das ganze verlief folgendermaßen: Ich erreichte eine Bomstation. Das sind Zollstationen, an denen man Bar, mit Kreditkarte zahlt oder mit einem speziellen Kasten im Auto registriert wird und dann irgendwann zahlen darf. Man muss dazusagen diese Stationen sind quasi unbemannt, nehmen keine Scheine und geben kein Wechselgeld Das erste mal musste ich 20 Kronen abdrücken, dummerweise war ich noch nicht so lange in Norwegen um genug Kleingeld zu besitzen und mein 20 Kronenstück hatte ich ja auf Meister Katze in die 4 Dosen Cola investiert. Auf der anderen Seite tut zwischendurch ein Schlückchen Cola auch mal ganz gut, vor allem wenn man alleine nachts im Auto fährt. Nachdem einige Versuche fehlschlugen Geld zu wechseln,(morgens um 5 ist auch die E39 nicht übermäßig stark befahren) checkte ich mich mit Kreditkarte ein und durfte passieren. Zu diesen Zollstationen ist noch zu sagen, dass diese meist an irgendwelchen Tunnels oder besonders schön ausgebauten Streckenabschnitten stehen, an Nadelören sowieso, sonst aber das Auftreten dieser Zollstationen wenig System aufweist. Ich glaub der Grund für die erste Station war der besonders schöne Streckenabschnitt. Anzusehen war dieser wirklich nett. Die Straße führte durch ein paar Felsen hindurch und war gut ausgebaut. Wann ich jetzt genau wo und wie Schlafpause gemacht habe weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so genau. Deswegen will ich jetzt einige interessante Ereignisse der Fahrt erwähnen, ob sie in chronologisch richtiger Reihenfolge angeführt werden, kann ich nicht bestätigen.
Klaustrophobie sollte man nicht haben, wenn man durch Norwegen mit dem Auto fährt. Wie schon erwähnt der Elbtunnel ist Kindergartenniveau was Tunnels angeht. In Norwegen kommen alle Nase lang in den Felsgehauene Tunnels. Die Länge schwankt stark. Es geht bei ca. 157 Metern los und endet bei 10 Kilometern oder so. Zumindest das was ich so durchfahren habe. Gehört habe ich von deutlich längeren Tunnelsystemen in Norwegen. Aber diese Tunnelbauten sind nicht nur klaustrophobisch beängstigend, sie sind auch durchaus sehenswert. Die Wände sind nur manchmal verputzt, meistens sieht man aber den nackten, harten Fels. Die Bedrückung ist auch nicht so schlimm wie es sich hier jetzt anhört. Man hat immer wieder Nothalte und ca. alle 150 bis 200 Meter Feuerlöscher. Das verleiht einem ein sicheres Gefühl. Einer der beeindruckensten Tunnels den ich durchkreuzt habe geht 4 km mit einem Gefälle von 9 Prozent bergab und danach das gleiche wieder Bergauf. Unterwegs kann man sich noch wie in der Achterbahn ein Photo mitnehmen, könnte allerdings teuer sein. Ich hab gehört die Norwegische Poletti hat recht hohes Honorar. In einem anderen Tunnel (6km , erst 3km 8% abwärts dann wieder 3 km 8% aufwärts) gab es sogar 3 Vogelkästen. Und auch sonst wurde auf der Route nicht gespart mit solchen selbst auslösenden Fotostationen. Zu allem Überfluss durfte ich auch eine Geschwindigkeitskontrolle miterleben. Allerdings zu meinem Glück nur passiv. Ich hatte mir ja wie gesagt des Öfteren Schlafstündchen gegönnt und als ich von einer solchen wieder aufwachte, hatten sich auf meinem Parkplatz auch zwei Polizisten niedergelassen. Der eine saß mit einem Campingstuhl am Straßenrand und erschoss mit seiner Radarpistole munter den Berg heraufeilende Autos und deren Insassen. Man sollte dazusagen, dass auf Norwegischen Landstraßen 80km/h Höchstgeschwindigkeit herrscht. (Auf Autobahnen sind es immerhin 90, man würde man in Deutschland reich werden...) Der Andere hatte wahrscheinlich noch nicht so einen hohen Dienstgrad. Er musste stehen und durfte die vom ersten heraus gewunkenen abkassieren. In der Zeit, in der ich mir dort meinen Kaffe kochte und mein letztes hart gekochtes Ei von zu Hause verspeiste haben sie einige Raser geangelt. Mich haben sie ja zum Glück in Ruhe gelassen. Doch nun nochmal zu den Tunnelerlebnissen: Eines er ganz Besonderen Art hatte ich auch: Dieses Erlebnis wird wohl jeder haben, der die E39 von Kristiansand in Richtung Stavanger fährt. Ich fahre also einen in den Fels geschlagenen Tunnel durch den Berg hinauf. Als ich dann Licht am Ende des Tunnels erblickte, konnte man schon erkennen, dass der Tunnel in eine Brücke endet. In was für eine sag ich euch. Wahnsinn. Es handelt sich hier um nichts geringeres als eine Hängebrücke, die über einen Fjord führt. Und hier heißt „über“ nicht mal eben in 10 Meter Höhe, so dass bequem Schiffe unten durchfahren können. Oh Nein, das war glaub ich deutlich höher. Dass die Berge auf beiden Seiten des Fjords steil als Felsen abfallen, ist durchaus auch erwähnenswert und überaus beeindruckend. Nach diesem ersten Fjorderlebnis war ich so richtig heiß auf Fjordfahren (und bin es immer noch). Spätestens da entschied ich mich zu einem kleinen Umweg. Angedacht war er vorher auch schon, aber jetzt gab es kein zurück mehr. Die E39 tauschte ich gegen die 44 ein. Die ist zwar ohne „E“ hat aber doch eine Nummer, sie ist also relativ harmlos. diese 44 führt dann Fjord hoch, Fjord runter manchmal auch ziemlich nah an die Küste ran. Fantastische Straße! Wenn man die Zeit hat wenn man durch Norwegen fährt sollte man sich solch einen Umweg gönnen, wenn nicht, sollte man sich diese Zeit nehmen. Das Fahren macht auch richtig Spaß, auch wenn es an Galgenhumor grenzt, wenn hin und wieder die 50km/h Begrenzung aufgehoben ist. Warum allerdings in Deutschland manchmal vor kurviger Straße gewarnt wird, ist mir mittlerweile schleierhaft. Wenn in Norwegen davor gewarnt wird dann will das wirklich was heißen. Interessant wird es auch wenn einem mal ein kleiner LKW entgegenkommt, aber mein Auto ist ja schlank und von daher war auch dies ein lösbares Problem. Irgendwann hab ich die 44 auch wieder gegen die E39 zurückgetauscht, nicht weil ich wollte, sondern weil ich schon recht nah an Stavanger war. Die Region um Stavanger hat mich irgendwie an den Ring of Kerry in Irland erinnert. Sie ist völlig anders als hier in Bergen aber nicht minder schön. Von Stavanger nach Bergen ging es dann weiter auf der E39. Dieses mal ging es zweimal nur mit Fährunterstützung weiter. Umgerechnet habe ich für Fähren und Maut zwischen Stavanger und Bergen 50 Euro gezahlt. für nicht mal 200 km ist das doch recht ordentlich. Bis Stavanger waren es 5 oder 6 Euro. da waren allerdings auch keine Fähren mit dabei. Aber ändern kann man es sowieso nicht. Spätestens seit Stavanger hatte sich auch der Himmel ein wenig zugezogen und lachte Tränen und so kam ich am 7.8. abends irgendwann gegen 18:00 in Bergen an, zugegebenermaßen ein wenig müde, da ich ja seit dem 6.August früh um 6 Uhr nicht mehr länger als 150 Minuten am Stück geschlafen hatte. Eine nette Dame an der Rezeption des Studentenhotels erklärte mir alles gab mir dann meinen Mietvertrag und meine Schlüssel und damit war für mich die Anreise vorerst abgeschlossen. Ich hab dann nur noch den Inhalt meines Autos in den 9 Stock geschleppt und dann erstmal geduscht.

20070808

angekommen.

angekommen.
Mehr Lach und Sachgeschichten über die Anreise gibts dann die Tage, wenn ich mein eigenes Internet habe.

20070804

Möge der Roadtrip beginnen!

Nun denn, die Zeit ist reif. Zumindest zeitig weit genug vorangeschritten, so dass nun langsam alle Vorbereitungen abgeschlossen sein sollten. Das Auto ist beladen (Siehe Foto og Bilde) und das Warm up mit guten eineinhalbtausend Kilometern durch Deutschland für beendet erklärt. Um genau zu sein sind es wahrscheinlich sogar über 2k, allerdings sind diese auch mit Hilfe vom Schienenersatzverkehr, der deutschen Bahn und diversen anderen Autos zustande gekommen. Morgen geht es dann los. Der Plan sieht im Allgemeinen so aus:
1. Immer Möglichkeiten offen halten den Plan spontan zu ändern.
2. Morgen ausschlafen und dann bis zur Dämmerung abends bis zur dänischen-deutschen Grenze durchschlagen.
3. Am Montag Dänemark duchqueren und abends um 23:00 die Fähre in Hanstolm verpas ääh erreichen.
4. Innerhalb der darauffolgenden Tage irgendwann in Bergen ankommen und den 16ten Stock im Fantoft studentboliger beziehen
5. Wenn es irgendwo schön ist, anhalten und gucken. So viel Zeit muss sein.
Also:

Möge der Roadtrip beginnen...!