20071229

3 Meter

Bergens Tidende vermeldet:


Tre meter regn


Så langt i år har det falt 3001 millimeter nedbør i Bergen. 2007 blir det fjerde våteste året i byens historie.
(nedbør=Niederschlag, våt=nass=>våteste=nässeste)


Spätestens jetzt versteht man den Sinn, sogar, wenn man kein norwegisch kann. Gratulation Bergen! Aber so schlimm fand ichs gar nicht.

20071221

kurz verlinkt II, Nobel Peace Price, Global Warming und unser Anteil

Wer gerne mal bei einer Nobel-Preisverleihung dabeisein möchte , kann ja mal versuchen Karten dafür zu bekommen. Wer vorher schonmal einen Bericht darüber lesen möchte, kann das jetzt tun. Der Bericht stammt von einer Freundin die sich wie ich für ein Jahr in Bergen aufhällt. Eigentlich kommt sie aus Alaska. Einige kleine Auszüge: (kurze Erinnerung: der diesjährige Friedens-Nobel-Preis wurde an das International Panel on Climate Change (IPCC) und Al Gore verliehen)

"If shortages of and dramatic changes in the stuff upon which our survival is based - of land, food, water and clean air - are not at the root of conflict, then what is?"

"As I left Town Hall, I heard some elegantly clad Norwegian ladies joking uncomfortably about the airplane flights they would be taking on their way home, and I headed off to find my own carbon emitting mode of transportation back to Bergen."
Ebenso interessant finde folgende "Pilgerfahrt" auf die am Ende des Berichtes hingewiesen wird. Weitere Erklärungen finden sich in folgendem Essay. Für alle die auch hier zu faul sind, alles zu lesen sei auch hier kurz zitiert:

So, I took an online ‘carbon footprint’ survey. I thought I would do relatively well. After all, I drive a hybrid car. I live in a modest-sized house. I recycle. I think of myself as careful in my use of energy. But I was shocked to discover that my personal carbon footprint is more than double the national average, and five times that of the average European. How could this be?

The answer was revealing. In my work as a meditation teacher, I travel a lot every year to teach. This is a privilege, and not one I take lightly. A single cross-country flight uses my personal quota for carbon emissions for an entire year. When I removed that single factor from the formula, my carbon footprint shrank to well below average, where I had hoped it would be.

Ich fliege nächste Woche wieder zurück nach Bergen und wann fliegst du das nächste mal?

Heimaturlaub mit blauem Himmel und Sonne, Handball-EM und Lufthavn Gardamoen

Man will nicht immer übers Wetter reden und trotzdem tut dies jeder. Wäre aber auch unfair, wenn man x Tage dauerblauen Himmel und Sonnenschein pur nicht erwähnen würde. Dies habe ich hiermit getan.
Heimreise: Nebel außerhalb des Lufthavn Oslo, Gardamoen. Im Innengebäude kann man auch gut mal eine Nacht verbringen. Man muss sich einfach nur einreden, dass es nicht langweilig ist, auch den darauffolgenden halben Tag auf sein Flugzeug zu warten. Dann ist es gar nicht so schlimm, außerdem ist es ja billig, vorrausgesetzt man hat seine Matpakke(=Lunchpaket, norw.) mitgenommen. Essen dort zu erstehen, ist damit gleichzusetzen von Bergen aus mit SAS oder KLM direkt nach Nürnberg zu fliegen, sich Stress zu ersparen und die billigen Angebote von Norwegian Air nicht zu berücksichtigen. Will man sich dort verpflegen, könnte es passieren, dass man ohne, dass es merkt mehr bezahlt als für den gesamten Flug. Nebenbei bemerkt: Ich habe an mein Lunchpaket gedacht.
Nach dem Check in konnte ich mitbejubeln, wie sich die deutschen Handballfrauen nach unglaublichem Kampf die Bronzemedallie der Europameisterschaft erkämpften, und ich musste mit ansehen, wie die Norwegerinnen leider mit ihren Goldmedalliechancen die russische Torwärtin abschossen. Schade eigentlich, aber auch Silber ist ja beachtenswert. Glückwunsch an beide Teams und auch an Russland die Geold gewannen. Während des Boardings traf ich dann alte Bekannte aus New Berlin Fantoft die ebenso wie ich Herrn Franz-Josef-Strauß in seinem Münchner Flughafen besuchen wollten.
Abschließend bleibt zu vermerken: Ich bin angekommen, bald geht es wieder zurück und dann dauert es auch nicht mehr lange, bis im Januar mal die Regionen nördlich des Polarkreises aufgesucht werden.

20071215

Feueralarm mit Sauerkraut und Knödeln.

Na mal ganz ehrlich, das hatten wir hier noch nicht. Wenn, dann wäre das Thema glaub ich endgültig ausgeschöpft und alle möglichen Varianten durchgespielt und publiziert. Einige Tage wird jetzt schon daran repariert und getestet. Zum Beispiel auch als ich am morgen nach meiner letzten Prüfung ohne schlechtes Gewissen ausschlafen wollte.

Naja, immerhin wird das Telefon nun doch nicht abgestellt, zumindest nicht so lange ich noch hier bin. Hat zwar nix mit Feueralarm zu tun, kann aber auch vom (Aus)Schlafen abhalten.

20071211

Feueralarm die dritte.

[...]

To all tenants in block E-H,

Today at 12.00 o’clock we will test our fire alarms. This is a short test, so the alarm will not go off for a long period.

Mvh

Christina M. Hauge
[...]


short Test vs. long period. Versteh ich nicht.

20071210

Feueralarm Nachtrag

Es funktioniert. Und wie es funktioniert. Schon seit eineinhalb Stunden klingelt es. So weit meine Informationen reichen, macht es das leider ohne dass es brennt.
Aber immerhin habe ich erst übermorgen und nicht morgen mein Eksamen.

20071206

Kommentare.

Ich hatte irgendwie eingestellt, dass nur google-Benutzer kommentieren können. Um diese diskriminierende Einschränkung gegenüber denjenigen, die sich dem Google-Imperium widersetzen, zu beseitigen habe ich es umgestellt und bitte um Verzeihung.

20071205

Feueralarm

Standardszenarien:
- Person X lässt das Essen anbrennen, weil er, respektive sie, im Zimmer lieber ein Loch in die Wand geguckt hat als die Milch umzurühren. Höllisches Piepen warnt alle Bewohner des jeweiligen Hauses, bzw. der jeweiligen Etage vor einem Brand und fordert zum verlassen des Hauses auf.
(Selbst miterlebt: Ich, schon im Schlafanzug; Feueralarm; wenige Augenblicke später und nur einige Türen weiter:Die Feuerwehr steht vor einer Appartementtür hinter der die Ursache für Alarm vermutet wird und telefoniert gerade um die Tür möglichst schonend zu öffnen, da niemand auf das Klopfen reagiert hat. Ein junger Mann asiatischer Herkunft, kommt mit mit Reis gefüllten Tupperschüsseln auf dem Arm und fragendem Gesicht den Gang entlang. "Whats wrong? Oh no that's my dor. Shit!" Er rennt hin, schließt auf und die Sache klärt sich. Nachdem der Rauch verzogen ist wird auch der Feueralarm wieder abgestellt. Ich gehe schlafen.)

- Eine der vielen Gemeinschaftsküche im Nachbarblokk (bei "Blokk" muss man sich einfach der schönen norwegischen Rechtschreibung anpassen, dieses Verhaltensmuster entspricht zumindest meinem privaten Empfinden.) veranstaltet eine Party mit selbstgebrauten Bier und oft mit furchtbar witzigem Motto. Jeder der in diesem Blokk weiß dann schon Bescheid, dass es nachts um halbdreiviertel vier spätestens so weit ist, dass diverse Räucheropfer die Rauchmelder zum Ausschlag bewegen. Grausames Piepen und fluchende geweckte Studenten sind die Folge. Man trifft sich in der Küche, des jeweiligen Flures auf einen Plausch mit Vanilleeis und wartet bis das Bergensische Brannvesen die Ursache fest- und den Alarm abgestellt hat. Im Allgemeinen befindet man sich keine 40 min später wieder im Bett und schläft mit gemurmelten Flüchen über die Verursacher auf den Lippen erneut ein.

- Eine leicht angeheiterte (dezente Untertreibung meinerseits. Anm. d. Red. ) Person Y will mal wissen was passiert, wenn man eine gewisse Scheibe einschlägt und den Knopf tief drückt. Ist vielleicht nicht so gesundheitsgefährdend wie eine Zigarette, aber keineswegs löblicher. Die Geschichte geht dann so weiter wie im Fall zuvor.

- Abwandlungen der bereits erwähnten Szenarien sichern zum einen der Feuerwehr eine kurze Weile und zum anderen der Brannstation Fana ihre Existenz.

Letzte Nacht jedoch da war mal richtig Spaß angesagt. Die Uhr zeigte etwas um die zehn Minuten nach zwei als ein gellendes Piepen und ein mindestens genauso grausames Klingeln meine Tiefschlafphase der letzten Nacht rapide verkürzte. Also, nachdem man ja sowieso senkrecht, wie in den besten der besten Comics gezeichnet, im Bett steht, ich tat dies zumindest, macht man das Fenster zu sucht sich einen warmen Pullover und guckt mal auf den Gang raus. Halt! Schlüssel mitnehmen! Beißender Rauch ist noch nicht zu sehen. Also Schuhe anziehen und sich mal an die Frische Luft begeben, ohne den Fahrstuhl zu benutzen, versteht sich. Im Erdgeschoss angekommen, wundere ich mich schon über die große Anzahl von Menschen, aber da aus jedem Stockwerk der Alarm zu hören war, erwartet man ja auch wirklich etwas Ernstes. Und als Bewohner einer der Bløkke, die nur einer oder zweier Appartements besitzen und deswegen ohne Gemeinschaftsküchen auskommen, kennt man Fall zwei und drei der zu Beginn angeführten Szenarien ja nicht. An der Frischen Luft angekommen trifft man das eine oder andere bekannte Gesicht schnackt eine Runde und wartet auf die Feuerwehr. Diese kam dann auch lokalisierte die Brandursache, funkte wild durch die Gegend, ging ins Haus rein und wieder raus. Augenzeugen berichteten auch von Rauchentwicklung im Gang des dritten Stockes. Ich kann dies nicht bezeugen, aber solch ein Gang ist ja auch mehrere hundert Meter lang und besitzt mehrere Brandschutztüren. Nach 45 min unter freiem Himmel leistet Petrus seinen persönlichen Beitrag zum Feuer löschen. Die Feuerwehr läuft noch mehr oder weniger koordiniert um verschiedene Ecken und beschliesst nach 55 min die Studenten wieder ins Haus zu schicken, während die Feuerglocken auf den Gängen munter vor sich hin bimmeln. Feuerwehrleute versuchen unterdessen vergebens den Feueralarm wieder abzustellen.
"Bare prøver å sove, Just try to sleep. It's safe now."
Alles klar, gehen wir wieder ins Bett und schlafen bei Krach und Läutgedöns. Ich muss zugeben, das hat sogar für mich eine Herausforderung dargestellt. Einige wenige Minuten später, es ist ungefähr 3:27 Uhr, herrscht Stille, nach 77 minütigem pulsierendem Dauerklingeln. Stille. Schön. Wunderschön! Schnell noch einmal nach links und einmal nach rechts drehen und weiterschlafen. Der Wecker wird ja schon in dreieinhalb Stunden später klingeln und einen zum Norskkurseksamen wecken. Mit einem Tässchen Kaffee gedopt, habe ich auch versucht diese Hürde zu meistern. Ergebnisse kenne ich noch nicht, aber zumindest war ich rechtzeitig an Ort und Stelle des Geschehens. Als ich heute nach meinem Eksamen zu Hause ankomme finde ich in meinem Emailpostfach eine Email:

"Til alle beboerne i E-H blokk,
Etter at brannalarmen ble utlåst natt til i dag, hang klokkene seg opp. Dette på grunn av en teknisk feil. Brannvesenet var her til klokkene ble avstilt. Vi hadde også en brannvakt på området. Brannalarmen vil fungere som normalt fra og med i dag. Vi beklager at det tok så lang tid før vi fant feilen slik at vi kunne avstille klokkene.

To all tenants in block E-H,
When the fire alarm went off last night/early this morning it got hung up, this because of a technical fault. The fire department did not leave the area before the alarm was cut-off. We had a fire guard on the premises. The fire alarm will function as normal from today. We are sorry that it took such a long time before we were able to find the technical fault.

Mvh
**** * ***
Miljøkonsulent
Studentboligene
Studentsamskipnaden
i Bergen"

Ich danke recht herzlich und verzeihe es. Immerhin soll es ja jetzt wieder ordnungsgemäß funktionieren. Wir werden ja sehen. Der nächste Feueralarm lässt bestimmt nicht allzu lange auf sich warten.

20071201

Vitamin D

Gestern. Es ist zwei Uhr, ich habe gerade mein köstliches Mittagessen, dass aus Kartoffeln, Speck und Kohlrabiähnlicher Wurzel bestand verspeist, nachdem ich aus der Universität zurückgekehrt war. Es ist kurz vor 2. Ich schaue kurz ins Internet, rufe Emails ab und entscheide mich dann zu einem kurzen Mittagsschlaf um danach mit vollem Elan ins Lernen einsteigen zu können. Im Hinlegen und zudecken überlege ich noch ob es nicht vielleicht besser wäre sich einen Wecker zu stellen. Es bleibt bei der Überlegung. Das nächste mal schaue ich um 4 auf die Uhr während es draußen schon wieder dunkel wird. Im Halbschlaf überlege ich mir in einem inneren Zwiegespräch wie es sein kann, dass man hier immer so viel und lange verpennt. Die eine Hälfte stellt diese Frage. Die andere antwortet, dass dies ganz einfach sei, man müsse sich nur einfach wieder umdrehen und die Augen zumachen. Mein Körper gehorcht. Das nächste mal als ich auf die Uhr schaue ist es zehn vor sechs.

Ich glaube, ich kaufe mir heute Lebertran.

20071124

Überall das Gleiche, oder : Kommunikationsförderer Hund.

Da dreimal Handballtraining nicht genug Sport in einer Woche ist, war ich die letzten drei Wochen bei der Ultimate-Frisbee Gruppe des Unisports. Im Vergleich zu dem Schabernack, den man damals zu Schulzeiten im Schulsport gespielt hatte, ist das hier richtig anspruchsvoll. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass die Leute, die das hier freiwillig veranstalten eine grobe Ahnung von dem groben Prinzip dieses Sports haben, im Gegensatz zu unseren damaligen Sportlehrern, die diese von oben oktroyierte Sportart mit den Schülern spielen mussten. Für mehr als dreimal im Schulsport und einmal beim Sportfest hatte es damals ja auch eh nicht gereicht. Wie dem auch sei, Ultimate Frisbee ist mal abgesehen von den Phasenweise längeren Diskussionsrunden, wer deckt wen und welches System spielen wir in diesem Angriff, die aber immer kürzer werden, desto länger man es spielt, eine durchaus Spaßbereitende Sportart. Diese Gruppe traf sich gestern dann auf ein Fredagspils im Stadtzentrum, was mich dazu veranlasste nachts im dunkeln an einer verlassenen Bushaltestele mir die Zeit zu vertreiben, während ich auf den Bus wartete. Irgendwann kam dieser dann auch und ich stieg ein. Eine Station später stieg ebenso Frau mit ihrem Hund ein. Der Hund kann einem Leid tun, aber er kann nichts dafür, dass er so gezüchtet wurde. Um es auf den Punkt zu bringen, er sah so aus, als ob er mit 180 Sachen frontal gegen eine Mauer gerannt wäre. Aber also ob das nicht schon genug wäre, war er noch mit einem hippen buntgepunkteten Kinderpulover gekleidet, damit die süße kleine Flugratte der Hund nicht friert. Es dauerte auch nicht lange da schnappte die Falle zu. Der vor dem Hund sitzende Herr drehte sich um begutachtete den Wauwau und brach einen Smalltalkt vom Zaun. Wohl mehr aus Interesse am Frauchen als am Hündchen. Ich denke man sollte dem Hund einen Spiegel schenken, Greenpeace informieren oder H&M verklagen, dass diese gefälligst ihre Kleidungsstücke mit dem Hinweis "nicht für Tiere geeignet" versehen. Das arme Viech!

20071116

kurz verlinkt



__________________________________________________________________
[14.11.2007 18:05:32] margrit : warum haben wir unsnochmal norwegen ausgesucht?
[14.11.2007 18:05:46] johannes : weiß nicht. ist ja sonst ganz schön hier.

20071110

"Nedbøren vil falle som snø fra fredag."

So stand es in der Bergen Tidende am Donnerstag. "Niederschlag wird ab Freitag als Schnee fallen." Und so ist es auch. Letzte Nacht haben wir einen Schneemann gebaut und waren mit einem kaputten Schirm und einer Plastiktüte rodeln. Da sag ich doch nur: "Nochmal, nochmal...!"

20071106

Der Alltag.

Tja so ist das, die Anfangseuphorie ist verflogen und die anfängliche Berichtüberfülle hat sich stark ausgedünnt. Ich muss zugeben dass es mich auch phasenweise nicht mehr so dermaßen danach gelüstet die Außenwelt über jeden Schritt den ich mache zu informieren, wie es mich das am Anfang getan hat. Natürlich könnte man schreiben "Gestern bin ich in die Uni gegangen. Erst Mathevorlesung und danach bin ich dann zum Sprachkurs gelaufen und dann bin ich mit dem Bus nach Hause gefahren, hab mir einen Snack zubereitet und abends bin ich ins Handballtraining gegangen. Morgen werde ich das gleiche tun."
Na toll und wer hat da etwas davon? Niemand. Das langweilt euch und mich ehrlich gesagt auch. (Anm. d. Red.: Trotzdem habe ich es jetzt euch aufs Brot geschmiert, ohne dass ihr es gemerkt habt. Wie stilistisch gewitzt von mir, hehe!) Es kommt vielleicht auch hinzu, dass die Anzahl der Ausflüge in den letzten Wochen abgenommen hat. Man muss ja auch irgendwann auch nochmal was lernen.
Also nicht wundern wenn hier mal einige Tage kein Update kommt. Das heißt nicht, dass es mir schlecht geht. Ich komme und gehe weiterhin Tür ein Tür aus hier in Bergen und das ist auch gut so.

20071028

OHA...!

ein bisher unbekannter Bote schickte mir folgenden Link.

Ich bin auch mit SAS geflogen. ob es auch dieser Maschinentyp war, glaub ich zwar nicht, weiß es aber auch nicht. Naja jetzt werden sie aus dem Verkehr gezogen und ich habe den Flug auch überlebt. Mir geht es gut.

20071023

Heia Brann!

Brann Bergen hat es geschafft norwegischer Fußballmeister zu werden. Gratulation! Nicht etwa, dass die Saison hier in Norwegen schon vorbei ist, das ist sie erst nach zwei weiteren Spieltagen, bevor es dann in die in Norwegen verständlicherweise etwas länger dauernde Winterpause geht.
Brann Bergen konnte aber bereits 3 Spieltage vor Schluss mit einem 9 Punkte Vorsprung ein ordentlihces Polster vorweisen. Letzten Samstag war dann ein Spiel in dem gegen Ålesund ein Unentschieden gereicht hätte, um alles klarzumachen. Von der Stadt und dem Verein wurde ein großes Public Viewing organisiert und die ganze Stadt war Menschen überfüllt. Dumm nur dass Ålesund nach 4 Minuten 1:0 und nach 26 Minuten 2:0 führte. Aber wie gesagt ein 9 Punkte Vorsprung ist ja durchaus komfortabel und so spielte Bergen leider auch in der zweiten Hälfte. Vor der Halbzeitpause gelang zwar noch der 2:1 Anschlusstreffer, was dann auch dem letzendlichen Endstand entsprach, allerdings bestand die zweite Halbzeit aus nicht mehr als einem lauen Kick der durch die eine oder andere 100% Chance für Ålesund ebenso aufgeheitert wurde wie durch ein zu Recht nichtgegebenes Tor für Brann. Der Ball war vorher im Aus. Absolutes Highlight waren dann aber auf jeden Fall die letzten 60 bzw. 10 Sekunden des Spiels. Ca 60 Sekunden vor Schluss, Bergen versucht nochmal einen Angriff aufzubauen, bekommt der Sportsklubb Brann 18 Meter vor dem Tor einen Freistoß zugesprochen. Bis die Mauer gestellt ist, verstreicht so seine Zeit und die letzten 10 Sekunden des Spiels brechen an. Man sollte jetzt im Hinterkopf haben, dass ein Tor für Bergen mit dem norwegischen Meistertitel gleichzusetzen ist. Also der Freistoß wird ausgeführt. Er ist gut geschossen, Der Ball segelt über die Mauer und klatscht gegen den rechten Pfosten. Große Verwirrung im Strafraum. Ein Bergensischer Spieler kommt Mutterseelenallein 5 Meter vor dem Tor noch einmal zum Nachschuss. Der Ball geht gegen den linken Pfosten. Das Spiel ist aus.

Die Menge vor der großen Leinwand fängt an sich zu verlaufen. Laut lachend gehe ich in ein Pub, um mir das Rugbyfinale des Worldcups anzuschauen. Gratulation an die Republik Südafrika zu ihrem 15:6 Sieg über England und damit zu ihrem zweiten Weltmeistertitel in diesem durchaus amüsanten Sport.

Am Montag dem 22. Oktober 2007, also gestern, verliert Stabæk, der bisherig Zweitplatzierte, gegen Viking Stavanger und Brann Bergen ist uneinholbar auf Platz 1. Heia Brann!


20071010

Die Straßen des Norwegischen Staates

Autobahnen? Na klar hat Norwegen Autobahnen. Norwegen ist ja schließlich ein zivilisiertes Land. Allerdings gehe ich davon aus, dass Berlin als Bundesland mehr Autobahnkilometer vorweisen kann als komplett Norwegen, und ein Otto-Normal-Berliner in einem Monat mehr Stau hat als ein Peer-Gynt-Durchschnittsnorweger in seinem ganzen Leben. Die Autobahnen beschränken sich auf die großen Norwegischen Metropolen. Oslo besitzt zum Beispiel welche. Kurz vor Stavanger ist die E39 ebenso ein wenig 4-Spurig ausgebaut wie die E16 und die E39 im Bergensischen Stadtbereich. Auf diesen breiten Schnellstraßen geht es dann mit rasanten 90 Kilometern in der Stunde voran. So etwas sollte man mal in Deutschland vorschlagen, das würde sogar der CSU in Bayern nicht nur die Absolute sondern ganz und gar die Mehrheit kosten. Ist auch egal, hier in Norwegen braucht man so etwas nicht vorschlagen. Da ist es einfach so. Jeder lebt damit unf fährt brav seine Geschwindigkeiten, die nur selten weit über die maximalen neunzig hinausgehen. Auf Nichtautobahnstrecken, also der großen Majorität hier, darf man dann 80 fahren. Einheimische machen das dann auch, egal wie kurvig die Strecke ist. Spießige deutsche Raser gewöhnen sich diesen Fahrstil erst im Laufe der Zeit an.
Doch was gibt es in Norwegen sonst noch für Straßen? Oben wurden sie schon namentlich kurz erwähnt, die E-Straßen. Das sind die Hauptverkehrswege in Norwegen. sie schlängeln sich über Brücken, durch Tunnels, durch schöne und noch schönere Landzüge quer durch das ganze Land. Hin und wieder kommt auch ein Fjord mit einer Fähverbindung dazwischen. Allerdings kann man im Allgemeinen davon ausgehen, dass diese Fähren recht regelmäsig fahren, zumindest was die Hauptverkehrszeiten und die Hauptverkehrsachsen angeht. Bei kleineren Straßen solle man vielleicht doch darauf achten, wann die letzte Fähre fährt. Große Wartezeiten hatte ich allerdings bis jetzt nicht zu verbuchen. Diese Fähren zeichnen sich übrigens durch leckere Hot-Dogs im Saloon aus und dadurch, dass nur Touristen sich außerhalb dieses Saloons bzw. ihres eigenen Autos aufhalten. Ist mir aber egal es sind einfach schöne Anblicke, die man bei solch einer Fjordüberquerung erblicken kann. Die E 16 im Übrigen ist von Kristiansand aus mehrere Kilometer beleuchtet, wie weit entzieht sich meiner Allgemeinbildung, besser gesagt meiner Erinnerung, es handelt sich jedoch mindestens um eine dreistellige Kilometerzahl. Neben den E-Straßen, gibt es auch noch Straßen ohne E's. Und es empfiehlt sich, sollte man an schönen Landschaften interessiert sein, wie bei Lebensmitteln hin und wieder auf diese E's zu verzichten, vielleicht auch nicht in dem Umfang, wie man bei Lebensmitteln darauf verzichten sollte. Straßen mit Nummern und ohne E's sind kleinere Landstraßen, die mitunter auch schon mal recht abenteuerlich werden können. Dies geschieht zum Beispiel mit engen Serpentinen, oder sonstigen Späßen. Straßen ohne Nummern hingegen sind, wenn es sich nicht gerade um Straßen in einer Metropole handelt durchweg klein. Meistens zwar betoniert, jedoch nicht immer. Spurrillen, bzw. eine höher liegende Mitte der Straßen ist übrigens Standartausstattung. In Metropolen gibt es meist noch geschwindigkeitsdämpfende Betonhügel für Lau, die oft fies getarnt sind.
Zu den Verkehrsschildern lässt sich auch noch einiges sagen. Eine Warnung vor einer kurvigen Strecke auf einer größeren nummerierten Straße oder einer E-Straße deutet auf eine leicht kurvige(in Norwegischen Verhältnissen) auf eine kurvige (im Vergleich mit deutschen Bergregionen, z.B. fränkische Schweiz, Harz, Bayrischer Wald, Alpenvorland o.Ä.) oder eine überaus kurvige Strecke(für Norddeutsche Autofahrer) hin. Sollte solch ein Schild auf normalen nummerierten Straßen oder gar unnumerierten Strecken kommen, wäre es für einen Norddeutschen mit einer Achterbahnfahrt zu vergleichen. Es heißt auf jeden Fall so einiges, und auch wenn solch ein Schild seine Gültigkeit verliert, heißt das nicht, dass man etwa nur noch geradeaus fahren zu braucht. Man kann vielleicht aber wieder weiter schauen als der Bremsweg betragen würde. Für Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es hier auch verschiedene Gründe. Zum einen wird hin und wieder vor Tunnels die Gescheindigkeit auf 70 reduziert. Das mussten die Norwegischen Straßenplaner wahrscheinlich machen um nicht beim ADAC komplett in den Ignoranzbereich zu kommen. Es gibt dann noch die Reduzierung der Geschwindigkeit bei einmündenden anderen Hauptverkehrsstraßen, oder vor Kreisverkehren. Das macht meist Sinn und wird in Deutschland ebenso praktiziert. Nur, dass deutsche Straßenplaner noch nicht in dem Maße den Sinn von Kreisverkehren erkannt haben, wie es die Norwegischen Kollegen haben. Ebenso wird die Geschwindigkeit auf 60 km/h reduziert, sollte die Straße durch dichter bebautes Gebiet führt. Man sollte sich hier zur Sicherheit der anderen und zur Schonung des eigenen Geldbeutels daran halten. Auch wenn (die nicht selten auftretenden) Blitzer meist einige Meter zuvor mit einem Schild angekündigt werden, es gibt auch mobile Radarpolizisten, und verkehrsvergehen sollen hier teuer sein. Dann gibt es noch andere Geschwindigkeitsbegrenzungen die zumeist auf kleineren nummerierten und unnummerierten Straßen auftauchen. Diese Schilder reduzieren meist die Geschwindigkeit auf 50km/h. Man sollte sich daran halten, dieses Mal zur eigenen Sicherheit. Vor Blitzern braucht man wenig Angst zu haben, diese nischen sich normalerweise ökologisch anderweitig ein. Interessant ist es auch wenn solche Geschwindigkeitsbeschränkungen aufgehoben werden. Das ist zwar mit der Erlaubnis verbunden Gas zu geben, selten jedoch mit der Möglichkeit. Es gibt dann auch noch Straßen auf denen es sich auf Grund der eher niedrigen Verkehrsdichte nicht rentiert, Warnungen vor kurvigen Strecken, oder gar Geschwindigkeitsbeschränkungen aufzustellen. Ich denke, diese Tatsache spricht für sich. Ein besonderes Highlight meiner bisherigen Norwegischen Autokarriere war jedoch jene Strecke, die mit dem Hinweis "Service-Road, low standard, use at your own risk" angekündigt war. Keine Angst, so schlimm war sie dann doch nicht. Lebensgefahr kam nicht auf, es regnete aber zum Glück auch nicht und der Schotter war (deswegen) gut befestigt.
Alles in Allem kann man vielleicht folgendes Szenario als letzten Vergleich zwischen deutschen und Norwegischen Straßen anbringen.
Entfernung 220 km. Handygespräch:
Deutschland: "Ich bin jetzt mit dem Mittagessen fertig. Sollte kein Stau kommen, bin dann in zwei Stunden da. Du kannst dann auf *:** den Kaffe aufsetzen. Was wir abends unternehmen wollen planen wir dann noch"
Norwegen: "Ich räum noch schnell den Mittagstisch ab und setz mich dann ins Auto. Wenn ich mit der Fähre Glück habe bin ich dann zum Abendessen da. Kannst du trotzdem noch ein Bierchen für mich kaufen da ich nicht weiß ob ichdas noch rechtzeitig schaffe."
(Geschäfte haben hier zwar durchaus auch bis zehn oder elf auf, allerdings ist der Verkauf von Øl nach 8 Uhr nicht mehr gestattet. Geschäfte verstecken die 4,7 Prozentigen Bierdosen dann hinter einem (warum auch immer) meist blauen Vorhang.)

20070926

Trolltunga

=====================================
* ´´´´´´´´´\°/ ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´-----------//
* ´´´´´´´´´|| ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´-------/////
*****_____/\____ ´´´´´´´´´´´´´´-----//////
*** ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´***+~
***´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´***+~
***´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´***+~
*** *´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´***+~
****+*´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´***+~
*****+*´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´***+~
***+* ´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´****+
*+**+*´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´**+**
****++*´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´´*****+~
*************~~See~~~~~~~~******

================================

So kann man sich das vorstellen oder so. By the way: Höhenunterschied 400-500 Meter

20070924

1256

1256 Fotos habe ich eben gerade von meiner Fotospeicherkarte gelöscht um Platz zu schaffen. Es war das erste mal dass ich dies tun musste. Als ich gestern die Bilder brannte die sich nicht nur von meiner Camera aber von meiner Zeit hier in Norwegen angesammelt haben, waren es ca. 3,3 GB.

20070922

70 000

Ich habe die 70000 geknackt.

20070918

der letzte Teil des ersten Besuches, nette Norweger und die Macht des Wodkas

Endlich findet meiner einer auch Zeit den letzten Besuch abzuhandeln. Der Nächste sitzt mir ja schon im Nacken, bzw läuft gerade irgendwo durch Bergen, bzw. ist eigentlich auch schon wieder abgereist. Grund dafür ist, dass ich angefangen habe zu schreiben, als er noch unterwegs war, und den Artikel beende, jetzt wo er gerade von seiner sicheren Landung in Nürnberg berichtet hat.
So ist das, man kommt schon nur schwerlich dazu seine Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten, und dann soll man auch noch darüber schreiben. Mittlerweile bin ich ja auch ein wenig ins Hintertreffen geraten und werde jetzt mal versuchen mich zu erinnern. Also eigentlich ging alles damit los, dass ich ausgehungert vor einer verschlossenen Tür saß und mir die vom DNT (Den norsk Turistforeigner) erworbene Wanderkarte anschaute. Zu allem Überfluss war es ja auch noch meine eigene Tür, aber ich kann es niemanden Übel nehmen, den Weg zum Lidl habe ich am Anfang auch zeitlich falsch eingeschätzt. Bei diesem Sitzten und warten ersann ich mir eine eineinhalbtägliche Strecke, die mir zum Wandern geeignet schien. nach kurzem Imbiss, Planung und Sachen sortieren, war alles soweit vorbereitet, um tags darauf starten zu können. Eine kurze Autofahrt führte uns gen Norden zu den Ufern des Arnafjordes in das kleine Provinzörtchen Arnafjorden. Dieses Dorf ist ein Dorf in das man nur mit einer Straße ohne Nummer kommt und die dort aufhört. von dort aus geht es dann nur noch mit dem Schiff weiter. Der Arnafjord an sich ist ein Nebenfjord vom großen, mächtigen Sognefjord, den ich auch nochmal irgendwann im Sonnenschein betrachten möchte. Der gestrige Autotrip endete zwar auch am Sognefjord, aber leider im Nebel, so dass man das andere Ufer zwar erahnen konnte aber leider vom Sehen keine Rede sein kann.
Nach 180 Kilometern einer Passstraße und 3 Stunden Autofahrt parkten wir unser Auto auf einem Kirchenparkplatz in Arnafjorden und wanderten los, motiviert, von einem Statement des Gärtners des Kirchgartens, die Hütte sein nur 2-3 Wegstunden entfernt, wenn man nicht so schnell wäre, brauche es vielleicht etwas länger. "Um halb 10 wird es dunkel". Das waren seine Worte, sie sind mir noch im Gedächtnis, er sprach nämlich auch im Übrigen ein wenig Deutsch. Um es kurz zu machen: Die Hütte erreichten wir um halb 11. Um 5 sind wir losgelaufen und die Taschenlampe hatten wir im Auto vergessen. Allerdings war der Mondaufgang (Der Mond befand sich irgendwo zwischen halb und voll) und der abenddämerlich gefärbte Arnafjord jeden Schritt dieser Wanderung wert. Unser Ziel, eine Hütte des DNT erblickten wir auch noch in der Dämmerung, so dass die letzte Stunde zwar grenzwertig aber nicht grenzüberschreitend war. Die Hütte war erstaunlich gut ausgerüstet, so dass wir weder Isomatten, Topf noch Gaskocher hätten schleppen müssen. Haben wir aber trotzdem gemacht und zumindest ich hatte Spaß dabei, ich glaube meine Bremer Begleiter auch. Der nächste Tag begann mit Schafmähen, da sich neben unserer Hütte ein Salzstein befand. Ansonsten war die zweite Hälfte der Wanderung reichlich unspektakulär. bis auf die Wasserfälle, die auf Grund des am zweiten Tag anhaltenden Regens angeschwollen waren.
Einige Sachen die durchaus erwähnenswert sind:
Der Mond. Wahnsin. Groß. Orange-gelb. Er ging hinter einem Berg am anderen Horizont auf. Wunderschöner Anblick. Er hat außerdem das Vergessen der Taschenlampe nicht so verhängnisvoll gemacht. Herzlichen Dank an den Hernn Mann im Mond.
Nette Norweger. Einen erwähnte ich ja bereits und zwar den Gärtner im Kirchgarten. Bis auf dass er seine Geschwindigkeit ohne Gepäck mit mit unserer mit Gepäck verwechselte war es ein nettes Gespräch und doch nützliche Hinweise für die Wanderung. Zwei weitere Norweger befanden sich bereits in der Hütte und hatten die gute Stube für uns vorgeheizt.
Ein weiterer Norweger gab uns Starthilfe als wir wieder beim Auto zurückwaren. Nein, ich habe diesmal nicht vergessen, das Licht im Auto auszumachen! Die Baterie schwächelte einfach. Mittlerweile habe ich sie, nachdem sie mich ein weiteres Mal im Stich gelassen hat, ausgetauscht. Als Dankeschön haben wir unserem Starthilfemenschen eine Flasche Wodka geschenkt. Das mag vielleicht ein wenig überdimensioniert erscheinen, aber wir haben ihn ja auch Sonntag nachmittags in seinem Haus aufgesucht und um Hilfe gebeten. Er half sofort ohne irgendwelche weiteren Fragen. Ein Pannendienst wäre nicht nur in diesem Ort, wo die Straße endete, auf jeden Fall teurer gewesen als dieser 5 Euro-Discount-Wodka. Er freute sich trotzdem wie sonst was darüber und hielt auf dem Rückweg zu seinem Haus nocheinmal in der Hofeinfahrt an, kam zurück, und bot uns an in seinem Haus zu übernachten und erst Tags darauf weiterzufahren. Ob ihn erst der Wodka zu solchen Angeboten bewegt hat, weiß ich nicht, er war auch vorher überaus hilfsbereit. Annehmen konnten wir jedenfalls leider nicht, da am nächsten morgen um 6 für meinen Besuch der Flieger nach Bremen ging und die Sachen ja noch gepackt werden mussten.

Dann bleibt mir noch zu sagen: Danke für die schöne Woche. Ich hoffe meinem Besuch hat sie auch gefallen, es kam bei mir zumindest so an als ob.
Wichtige Erkenntnis dieser Woche :
"Berge besteigen ist wie Kinderkriegen" - Ba

20070913

Die unterwöchentliche Tagesplanung

Montag. Vorlesung um 8. Still und heimlich schleicht man sich aus seinem Zimmer lässt seine Gäste schlummernd in den Reichen der Träume und geht sich den partiellen Differentialgleichungen widmen. Manchmal auch den Prozessen stochastischer Art. Das geschieht dann jedoch Donnerstags. Über die genaue Art und Zusammensetzung der Vorlesungen werde ich mich aber zu gegebender Zeit nochmal äußern. Die Gäste poveln noch ein bisschen auf ihrem Matratzsnlager und beginnen ihr Frühstück zu Zeitpunkten wo man selbst schon wieder im Sprachkursus schmächtet. Einige Zeit spæter schaffen es dann aber auch sie den Weg in die Stadt anzutreten und eine norwegische Vorlesung, auf Englisch gehalten versteht sich, eine wunderbare Aussicht vom Fløyen und die nette Bergische Innenstadt ist ihre Belohnung. Die darauffolgenden Tage geht es ähnlich zu, nur dass auch manchmal die Vorlesung erst um 10 beginnt. Kann man es ihnen übel nehmen? Nein eigentlich nicht sie haben ja Ferien...

20070912

Besuch aus Deutschland. Der Geschichte zweiter Teil.

Mit Sicherheit interessiert es Niemanden, aber auch wirklich Niemanden, dass wir nach der Li-Høgabu Wanderung ausgeschlafen haben und den darauf folgenden Tag damit verbracht haben, zum Lidl zu pilgern. Deswegen erzähle ich es auch nicht, und habe es jetzt trotzdem der ganzen Welt mitgeteilt. Um ein vielfaches interessanter war dann doch der Ausflug, der uns am sonntäglichen, nachfolgendem Tag erwartete. Ziel war der Hardangerfjord und mit ihm zwei durchaus spektakuläre Wasserfälle, deren Wasser wir direkt zu spüren bekamen, unzählige Wasserfälle, die von diversen Bergen in naher und weiter Ferne herab fielen und als finales Highlight ein Gletscher, der uns seine Zunge weit entgegenstreckte. Bis zum Gletscher selber wäre zwar ein Weg verlaufen, allerdings hätte dies mehr Stunden in Anspruch genommen, als uns an diesem Tag noch zur Verfügung standen. Mit von der Partie waren neben den zwei Bremer Gästen auch noch eine Dänin und eine Alaskanerin, was, keine Ahnung warum auch immer, die Leute, die auf der Fähre ihre Arbeit verrichteten, zum schmunzeln anregte. Ein letzter skeptisch kontrollierender Blick ließ sie dann aber doch vermuten, dass man in meiner Rennsemmel auch alle Gurte gleichzeitig benutzen kann. Zumindest haben wir auf Hin und Rückweg den gleichen Preis bezahlt, beide Male hatten wir im Übrigen auch Glück was die Abfahrtszeiten der Fähren betrifft. Just in time Lieferungen sind Kindergarten. Abends nach dem Trip gab es Pfannkuchen und eine Runde Doppelkopf zum Nachtisch. Die Bilder die man sich von dem Trip ja bereits anschauen konnte verraten natürlich wieder nur tangential das was wir wirklich erlebt hatten.

1. Die Fjordüberfahrt. Hemmungslos outeten wir uns als Touristen und genossen als einzige auf der Fähre die Aussicht über den Fjord. Die Einheimischen blieben entweder im Auto sitzen oder begnügten sich damit im Innenbereich des Schiffs zu sitzen.

2. Der erste Wasserfall. Man stelle sich das so vor: eine Straße. Links der Fjord, rechts Steinmassiv. Auf der Straße ein kleines rotes Auto immer noch mit 5 Personen bestückt. Dieses Auto kämpft sich Kurve um Kurve voran und irgendwann kommt ein Parkplatz auf der linken Seite. An diesem Parkplatz hält das Auto an und würde nicht die ganze Luft von Gischt erfüllt sein, würde einem einfach der Mund zusammenkleben vor lauter Spucke wegbleiben. Der Grund für Gischt, sowie für das Spucke Wegbleiben ist ein Wasserfall, der über einen Absatz herunter fließt und die Straße auf mehreren Metern unter einer Brücke unterquert und schäumend im Fjord endet. Wie die Brückenpfeiler dort hingebaut werden konnten weiß ich nicht. Schätzungsweise haben da die Norweger sich all ihrer Erfahrung bedient und eben eine Brücke gebaut. Ja genau so wird es gewesen sein.

3. Der Folgefonna Gletscher. Geparkt haben wir am Taleingang. Einige Meter Fußweg mussten wir hinter uns bringen, allerdings diesmal auf breitem Schotterweg. Alles in allem sollte man hier vielleicht anmerken, dass es sich um den Folgefonna Nasjonalpark handelt, den wir da gerade beschritten. Zu unserer linken Schulter plätscherte ein Bach in entgegengesetzter Richtung munter vor sich hin, ansonsten war das Tal von Bergen umgeben die mehrer hundert Meter höher waren als unser Weg, reichlich unspektakulär also wer Action erwartet. Action gab es dann aber doch noch, da von diesen Bergen hier und da ein wenig Wasser runterplätscherte. Dort und wieder wo anders auch ein wenig mehr. Am Ende des Tals gelangte man dann zu einem Türkisgrünen See, der mit einigen Felsbröckchen und Ruderbooten dekoriert war. Dieser See wurde am anderen Ende von der abschmelzenden Gletscherzunge gespeist und vernaschte zum Snack zwischendurch eben die eben Gefallenen Wässer. Auf diesem Spaziergang trafen wir auch unseren zweiten Wasserfall, der zwar schmaler als der erste, dafür aber deutlich mehr Fallstrecke vorzuweisen hatte und schwerer zugänglich war. Alles in Allem: Traumhafter Anblick, leckeres Trinkwasser, und leckeres Picknick am Ende dieses Spaziergangs, sowie lehrbuchhafter Charakter des beeindruckenden Gletscheranblicks.

Die Heimfahrt veranlasste alle bis auf den Fahrer zu kleinen und längeren Nickerchen, verlief aber sonst recht gut und abends gab es zum Abschluss dann Pfannkuchen zum Sattessen für alle die wollten.

20070907

Besuch aus Deutschland. Der erste Tag.

Unzuglaublich mag es zwar jedem erscheinen, der jemals einen längeren Aufenthalt im Ausland hinter sich gebracht hat, zum Beispiel auch solchen Leuten die das heimatliche Frankenland verlassen und auf solche gar abstrusen Gedanken kamen, im erzpreußischen Bremen ein Studium zu beginnen und dann auch noch so ein Randgruppenstudium, das ja in der Schule noch nie der Fall derjenigenwelchen war, aber es ist wahr. Es gibt auch noch Leute auf der Welt, die ihre Ankündigungen wahr machen. Zuviele Leute haben sich für Bremen angekündigt und zu vielen Leuten konnte man in aller Ruhe Einladungen aussprechen, in der Sicherheit von ihnen sowieso in Ruhe gelassen zu werden. Umso schöner ist es dann doch, wenn jemand spontan KLM kontaktiert und sich bei dem Vorhaben den Amsterdamer Flughafen beim Umsteigen zu inspizieren in Bergen verirrt. Genau dies war der Fall und so ließ der erste Besuch hier in Bergen nicht lange auf sich warten. Mit einer kleinen Überbrückung 1.1 war es dann auch kein weiteres Problem diesen Besuch vom Flughafen ins Fantoft Sudentenboliger zu importieren und mit ihm auch jede Menge Spaß und tolle Ausflüge. Einige visuelle Eindrücke sollten ja bereits zu bewundern sein. So war es gleich der erste Tag, der nach ein wenig Ausschlafen und ein wenig mehr (Zwangs-?)Frühstück in einer kleinen Wanderung von Li nach Høgabu gipfelte. Eine interessante Bergstraße beschrieb die letzten 10 Kilometer der Anfahrt nach Li von dort aus ging es dann um weitere 400 Meter aufwärts und am Ende dies auch wieder zurück. Høgabu wurde effektiv zwar nicht erreicht, allerdings wiesen uns rote auf Stein gepinselte T’s den weg. Wäre man diesen T’s weiternachgelaufen, hätte man die Hütte des Norsk Touristforeigner sicherlich bald erreicht. Ich persönlich bin ja der Meinung, sie wäre instantan nach dem nächsten Hügel aufgetaucht, wäre man nur darumherum gegangen und hätte einen Blick gewagt. Begnügen konnten wir uns allerdings auch mit einem finalen Anstieg zu einem Felsblock hinter dem sich ein kleiner ca. 8 bis 12 Meter tiefer, jedoch nicht wirklich steiler Einschnitt in das dortige Landschaftsgefüge befand. Ein Bad in den Gletscher gespeisten Seen musste man sich aus Zeitgründen leider verkneifen, da wir vor Einbruch der Dämmerung wieder das Auto erreichen wollten und vielleicht sogar noch eine Shoppingtour im dortigen Supermarkt starten wollten. Diese fiel aus unerklärlichen Gründen jedoch auch aus. Spekulationen zu Folge wollte der Supermarkt in Dale solche gefährlich aussehenden und stinkend durchgeschwitzten Wanderer keinen Einlass gewähren. Konservative Quellen vertreten auch die Ansicht, dass die Uhr doch weiter als geplant vorangeschritten war.

Doch um nocheinmal auf den Wandertrip zurückzukommen:

Vielleicht sollte man am Anfang beginnen. An dem Ort an dem unser Trip begann. Es handelt sich eigentlich um ein ganz normales alltägliches norwegisches Durchschnittsdorf. Aber vielleicht ist gerade das der Punkt warum es so schön war. Geradezu verträumt befinden sich dort die Häuser entlang der Straße, die sich wissend was und wohin sie will, kurz zuvor an Steilwänden, diversen bewaldeten Hügeln und durch, in das Felsmassiv gehauene, Tunnel einige hundert Meter vom Meeresniveau aus hinauf schlängelte. Von einer opportunistischen Haltung der Straße kann hier aber dennoch keine Rede sein, eher von diplomatischem Feingefühl mit dem diese Aufgabe gelöst wurde. Nach dieser Anstrengung gönnt sich jedenfalls diese Straße eine kleine Pause und verläuft ruhig und friedlich durch das ebenso ruhige und friedliche Dorf. Viele Häuser sind es nicht, die in diesem Dorf die Straße säumen, aber doch viele genug um diese Ansammlung ein Dorf zu nennen. Es trägt im Übrigen den Namen Li. Eine relativ junge Steinkirche steht ebenso an der Straße wie ein kleiner Erdbeerstand, an dem eine Bäuerin den Durchreisenden frische norwegische Erdbeeren feilbietet. Dass hier in diesen nordischen Breiten die Erdbeeren erst später Saison haben, lässt sich wohl mit dem gemäßigt kühleren Klima begründen, aber immerhin gibt es noch Erdbeeren. Der Parkplatz für unser Auto wurde uns von dem dortigen Gemeindehaus gestellt. Zumindest war es ein Haus, was so aussah wie eines und gegenüber der Kirche stand es auch. Nachdem ein Norweger uns auf norwegisch darauf hingewiesen hatte, dass Privat-Parkering wohl kein Parkplatz für deutsche oder sonst irgendwelche Touristen ist, waren dieses Gemeindehaus und der dortige Schotterplatz eine nicht zu verachtende Alternative. Gestärkt mit einigen trockenen Knäckebroten ging es dann auch schon los, dem Himmel und Berggipfeln entgegen. Anfangs war es ein Fluss der unseren Weg säumte, der, wie bereits erwähnt, immer durch das rote „Bergen Turlag“ T gekennzeichnet wurde. Nach kurzer Wegstrecke entlang des Flusses mit, wie überall hier, glasklarem, trinkbarem und überaus wohlschmeckendem Wasser, verabschiedeten wir uns von dem Geplätscher und stiegen weiter aufwärts. Nach so einiger Zeit mit wunderschönen Blicken in das Tal was hinter uns zusammen mit dem Dörfchen Li lag, im Übrigen waren auch die Blicke auf die umliegenden Hügel und Berge kein bisschen weniger zu verachten, wurde so nach und nach die Baumgrenze passiert. Natürlich war ein schönes Picknick danach Pflicht, und ein anderes kleines Bächlein zwang uns auch dazu dieses durchzuführen. Knäckebrot, Brunost, belegte Stullen, Weintrauben und Pflaumen, mitgebrachtes und frisch aus dem See gezapftes Wasser, alles war ebenso mit von der Partie, wie das Vesper-Doku-Foto. Nach eben diesem Picknick sollte es auch nicht mehr lange dauern, bis meine Begleiter und ich den ersten Schnee seit dem letzten Winter erblickten und berühren durften. In der Höhe von 900 Metern sollen dort zeitweise ganzjährig Schneebretter anzutreffen sein, das sagte auch unser kleines Routenführerbüchlein, das mir tags zuvor eine Studentenwohnheimmitbewohnerin geliehen hatte. Danke nochmal an dieser Stelle. Die Schneebretter gingen einher mit diversen kleinen und noch kleineren Seen mit Sicht bis zum Boden, sowie mit sumpfigen Grasflächen die ganz und gar nicht immer sumpfähnliches Antlitz hatten. Schlimmer, als ein schmatzender Kommentar des Untergrundes zu den Schuhsolen wurde es aber nicht. Die Hütte Høgabu war wohl nicht mehr weit weg, aber wie oben schon erwähnt war es überaus begnüglich seinen Blick ein weiteres mal über Horizont und vorgelagerte Berge schweifen zu lassen, dabei Gletscher, Täler, Seen und den Atlantik zu erblicken und dann den Rückweg anzutreten, der mit einem kleinen Kurzimbiss auch nichts weiter großartig Spannendes zu erzählen hatte, außer eben wiederum schöne Ausblicke. Da ja der Weg der Gleiche, wie auf dem Hinweg, nur mit einer kleinen aber entscheidenden Richtungsänderung war, war er uns auch bekannt. Gewisse Zeit, die auf dem Hochweg noch für T’s suchen und finden reserviert war, konnte also wegrationalisiert werden und das Auto wurde wie erwartet noch deutlich vor der Dämmerung erreicht.

Ja meine lieben Freunde das war der erste Tag und wie es dann die nächsten Tage weiterging, das erfahrt ihr nach der nächsten Maus, oder zum nächsten Zeitpunkt, wenn ich mal wieder von universitären Aktivitäten abgehalten werden soll.

20070901

Lebenszeichen.

Es geht mir gut. Doch der erste Besuch aus Deutschland und der Universitäre Lernbeginn haben mich daran gehindert zu tagebücheln. Berichte und Fotos werden aber nicht mehr lange auf sich warten lassen.

20070822

sykkel

Ich besitze eines! Man mag es kaum glauben. Sogar der Preis war überaus erschwinglich. Auch wenn einige, wenn auch kleine, auftunende Handlungen zugegebenermaßen nötig waren. Beisielsweise wurde überflüssiges Gewicht mit Hilfe einer zuvor erstandenen Metallsäge professionell entfernt.

Ein Trip durch den bergensischen Vorgarten

Geht man in Bergen spazieren, kann es schon mal passieren, dass man an die Grenzen der Stadt stößt und mal spontan einen Weg über Fels(ch)en, Matsch und unter dem Holz nimmt. Meistens wird man für diese Mühen auch instantan mit grandioser Aussicht belohnt. Will man jedoch eine Wanderung starten, so bedarf es auch keiner eineinhalbstündigen Fahrt die man aus deutschen Durchschnittsstädten in Angriff nehmen müsste. Natürlich könnte man solche eineinhalb Stunden auch im Tausch zu diversen Fjorden und der realen puren Natur bekommen, allerdings reicht es für den allgemeinen Ottonormalnaturkonsumenten aus, besonders dann, wenn er erst zwei Wochen in Norwegen weilt, einfach mal 15 Minuten Feinstaub in Kauf zu nehmen und aus der Stadtmitte vielleicht eineinhalb Kilometer hinter sich lassend, einen der 7 Bergischen Berge zu besteigen. Sucht man sich professionelle Hilfe zu solch einem Vorhaben, findet man diese im Allgemeinen beim Friluftverein der Universität. Man kommt dann auch in den Genuss innerhalb einer neunstündigen Wanderung gleich drei Gipfel und jede Menge tolle Aussichten mitzunehmen. So geschah es auch letzten Samstag, als einige Internationalitäten des bergischen Studentenlebens sich aufmachten der Wanderung des BSI-Friluftteams Gesellschaft zu leisten. Eigentlich war ein anderer Gipfel 50 Kronen Busfahrt weiter entfernt geplant, allerdings ließen Nebelgefahr und potentielle Wetterinstabilität diesen nur bedingt zu und so wurden eben diese bereits erwähnten drei Berge erstiegen. In Namen: Løvstakken war Nummer eins. Gefolgt von dem Damsgårdsfjellet mit Startnummer zwei. Für das bombastische Finale war das Lyderhorn zuständig. Und jeder der dort einmal oben war wird mir zustimmen können. Es hat seinen Job richtig gut gemacht, zumal mit zunehmendem Tagesverlauf die Wolkenlücken häufiger, die Regengefahr geringer und somit Aussicht noch grandioser wurde. Ich denke das Lyderhorn wird meine Wenigkeit noch mal zu einem Abendspaziergang veranlassen. Von dem dortigen Gipfel ist es möglich, gen Westen den sich sonst hinter den vorgelagerten Hügeln versteckenden Berührungspunkt von Atlantik und Himmel zu erblicken. Meiner Meinung nach ein brillianter Ort einen Sonnenuntergang zu betrachten. Was man jedoch beim Aufstieg auch erblicken konnte, war der Beweis, dass der zweite Weltkrieg auch an solch schönen Ländern wie Norwegen nicht spurlos vorüber gegangen ist. Unser Weg kreuzte alte Verteidigungsanlagen. Diese befanden sich an, wie ich dies als militärische Laie einfach mal in den Raum stellen kann, höchstwahrscheinlich strategisch wichtigen Punkten. Von diesen Verteidigungsbetonagen aus konnte man zumindest den ein oder anderen wunderbaren Blick über die Zufahrtsstrecke nach Bergen auf dem Seeweg erhaschen. Erneut sei auf diverse Photos verwiesen, die Zeugen sind für diesen Trip. Für Teilnehmer dieser Wanderung, die sich mit den drei Gipfeln überfordert fühlten bestand auch die Möglichkeit nach jedem dieser Hügel den Bus nach Hause zu nehmen. Eine gute Selbsteinschätzung war natürlich an dieser Stelle sehr von Nutzen. Ich hoffe das krampfende Bein des einen Teilnehmers hat seinem Inhaber die Überanstrengung mittlerweile verziehen. Zu hoffen ist, dass solch ein Krampf ein Warnschuss zur rechten Zeit war, der auch wahrgenommen wird. Über diverse Sprichworte wurde hier ja bereits des Öfteren geschrieben. Eine letztes großes Wort sei also als Abschluss eines solch brillianten Tages gelassen ausgesprochen: Man hat den Gipfel erst erreicht, wenn man wieder unten ist. Und im Übrigen: Ist der Körper nicht willig so hilft auch Gewalt nichts.

20070817

Preise, Bier und Regen

Zuerst das unangenehme. Ich werde nur einmal darüber schreiben, danach nie wieder, das verdirbt nur die Laune. Dieses Prinzip verfolgen auch die Einheimischen. Man muss halt damit leben und lebt damit. Im allgemeinen gilt folgende Faustregel: Rechnet man um, so kommt man auf den doppelten Preis wie in Deutschland. Rechnet man nicht um, so ist alles unter 10 Kronen spottbillig. Was es auch immer sein mag. Aber die Discounterkette Lidl hat auch den norwegischen Markt erreicht. Da kann man diverse Grundnahrungsmittel dann doch für einen für hier billigen und sonst schon fast annehmbaren Preis erstehen. Dort bekommt man dann auch diverse glocale Spezialitäten wie zum Beispiel „Cottage-Cheese“ aus Zeven, viele Grüße an die dortigen Einwohner, H-Milch von der Lidlstiftung in Neckarsulm und Grillpølse aus Oslo, die noch schlechter schmecken, als das, was die Nordeutschen für Bratwürste halten. Es gibt zwei Ausnahmen von diesem Preisverhalten. Das sind zum einen die Genussmittel. Über Schnaps und Wein kann ich bis jetzt nichts sagen, Ich war noch nicht in den Geschäften, die für den Verkauf solcher Genussmittel die Lizenz hätten. Zigaretten kosten viel. Ich glaube eine normale Schachtel fängt bei 60 Kronen an (Man muss es ungefähr durch 8 teilen um den Eurobetrag zu bekommen.). Diese Preise interessieren mich jetzt nicht mehr. Das, nicht weil ich etwa das Rauchen aufgehört habe, (Dazu hätte ich ja irgendwann mal anfangen müssen...) sondern weil ich meine Stange die ich auf Meister Katze zollfrei erworben habe, nicht mehr besitze. sie brachte mir ein Buchhaltungsplus von guten 15 Euro ein. Man hätte vielleicht noch mehr rausholen können, allerdings hätte sich das mit meiner Menschlichkeit widersprochen. Unsere norwegische Mentorin, die uns durch die Einführungswoche führte, konnte sich so wenigstens auch über den guten Preis freuen. Nun nochmal zum Alkohol. Bier hört hier bei 4,7% auf oder geht in den speziellen Alkoshops weiter. Ein Sixpack Billigbier (sprich das billigste) kostet 59 Kronen und 50 Öre. 6 Kronen sind davon aber Pfand, also alles halb so wild. Das Bier heißt übrigens Odin Pilsener und schmeckt gar nicht mal so schlecht. Sonst gibt es auch noch Hansabier(Das ist hier quasi die Lokalspezialität, wird hier in Bergen gebraut) und Ex- bzw. Importschlager wie Tuborg, Carslberg und Konsorten Der Liter liegt da bei ungefähr 40(+) Kronen. Becks-Bier konnte ich noch nicht erblicken. Schade, Schade, Schade... Man kann also mit Maßhaltung auch hier mal ein Bier genießen, ohne danach völlig blank dazustehen. Es ist dann eben etwas besonderes. Auf das Bier werde ich vielleicht zu gegebenen Zeitpunkt nocheinmal eingehen. Ich komme nun lieber zu der anderen, diesmal wirklich traurigen, Ausnahme. Die Ausbeutungsware, sprich Bananen und Kaffee, ist nur unwesentlich, wenn nicht gar überhaupt nicht, teurer, als in Deutschland. Das liegt aber wahrscheinlich nur daran, dass die Norweger diese Produkte wegen ihrer geographischen Lage nicht selbst anbauen können und deshalb den einheimischen Markt nicht mit Schutzzöllen bewachen müssen. Aber vielleicht verschafft ja die Klimaerwärmung bald eine Abhilfe. Die tropischen Bananenbauern können sich also auf eine rosige Zukunft freuen.

Zum Regen will ich bis jetzt nur wenig sagen. Ein passendes Zitat sagt ja vielleicht manchmal mehr als 1000 Worte. Eine nette Dame, ich glaube es war die Vize-Direktorin der Universität, sagte in ihrer Begrüßungsrede (Ich hoffe ich treffe den Wortlaut): „Rain is just a form of Water. There are struggels in the world for water!“ im darauf Folgenden fügte sie noch sinngemäß hinzu: Sind wir also froh dass wir es haben. Ich denke das trifft es ganz gut. Es lässt sich (bis jetzt) gut mit dem Regen leben. Es ist manchmal nur eine Frage der Einstellung und zugegebener Maßen manchmal auch eine der Kleidung.

Nachtrag

Eigentlich sollte es schon lange der Öffentlichkeit mitgeteilt werden: Als ich in Bremen die Neustadtscontrescarpe verließ, zeigte mein Tacho 67802 Kilometer an. Was er jetzt anzeigt, ist meinem Gedächtnis entschwunden. Sollten meine Augen nochmal die Chance haben, den aktuellen Kilometerstand zu erblicken, werden sie es selbstverständlich an die grauen Zellen weiterleiten, die es dann wiederum an ihre Schreibknechte zur akribischen Buchhaltung weitergeben.

20070816

On the line again!

Ich bin wieder da. Der Saft des Onlinelebens durchströmt wieder meinen zwar nicht totgeglaubten, aber immerhin im onlinekomaliegenden Rechner. Das Internet hat mich wieder. Damit sollten die Photos auch nur noch eine Frage der Zeit sein.

Vorher muss ich aber nochmal spontan fischen gehen...

20070812

Das Abkürzungen Suchen.

Jede biologische Spezies hat den Drang sich ökologisch einzunischen. Und so ist es vielleicht zu erklären, dass es schlichtweg langweilig ist, wenn man sich eine touristische Attraktion zu Gemüte führt, den touristischen Mainstreamweg zu beschreiten. Der macht auch ganz komische Umwege und ist viel zu gut ausgebaut. Im Allgemeinen gibt es viel kürzere Abkürzungen, man muss sie nur finden. Erwähnenswert ist aber dennoch, dass der Fløyen trotz seiner touristischen Massenabfertigungsqualitäten durchaus sehenswert ist und einen wunderbaren Blick über Bergen, die umliegenden Berge und die im Meer vorgelagerten Inseln bietet. Des Weiteren hat eben dieser eine der sieben Bergischen Berge eine ganz spezielle Art der ökologischen Einnischung gefunden. Er hat seinen Gipfel einfach mal nicht ganz nach oben auf den Berg gesetzt sondern unter den höchsten Punkt. Das wiederum macht es abkürzungssuchenden Touristen, bzw. Erasmusstudenten nicht gerade einfach, die Aussichtsplattform zu finden. Dass diese Evolution des Berges so verlaufen ist, ist wohl mehr auf vom Menschen stammende äußere Einflüsse zurückzuführen, als auf nordische geomorphologische Besonderheiten. Und doch muss man sagen, Abkürzungen Suchen und Finden kann durchaus Spaß machen. Zunächst wurde auch der mit Abstand kürzeste Weg zum Skomakerdiket gefunden. Das wiederum ist ein erfrischender, aber fußkalter, rötlich gefärbter Badesee im Hochland um Bergen herum. An sich ist er auch nur wenige Minuten vom touristisch definierten Gipfel des Fløyens entfernt. Doch die Landschaft und die idyllisch ruhigen Wälder laden dazu ein, ein wenig umherzulaufen. Und den Weg den wir gefunden haben, der war so kurz, dass er sogar innerhalb kürzester Zeit eine Acht, man mag es kaum glauben, mit drei Bäuchen zu beschreiben im Stande war. Wir haben den Weg zu einer Unterstellhütte und einer in der Waschmaschine eingelaufenen Parkbank aus drei sich paarweise unterscheidenden Richtungen gefunden. Das soll uns erstmal einer nachmachen! Stückweise durften wir auch auf der Lysloipe wandeln und Preiselbeeren verköstigen. Leider muss man sagen, dass der Weg nicht kurz genug war, um rechtzeitig den letzten Lachs vom Fischmarkt käuflich zu erwerben, für eine Mobilfunkkarte reichte es aber ebenso, wie für jede Menge tolle Eindrücke und eine sagenhafte Aussicht auf dem Bergabweg, auf dem wir zufällig auch über die Gipfelaussichtsplattform stolperten. Ich denke, die Bilder, sollten sie denn mal online gestellt werden, sprechen für sich.

20070811

Die ersten Schritte

Es verhält sich wie bei einem kleinem Kind das Laufen lernt. Erst der kleine Kreis und dann wird der Bewegungsradius immer größer. Was am ersten Tag nur das eigene Zimmer, die eigene Küche, der Parkplatz, die Rezeption der Safari-Markt um die Ecke und 500 Meter in Richtung Stadtmitte waren, sind am zweiten Tag schon zwei fremde Küchen, der Rema1000 Supermarkt und eine Sparebank(sprich Bank, hat aber glaub ich nichts mit der bei uns bekannten Sparkasse zu tun). Am nächsten Tag gipfelt das ganze dann in einer Tour zum Lidl mit kleinem Umweg auf dem Rückweg. Umweg heißt, dass man sich auf dem Rückweg an wahrscheinlich nur einer entscheidenden Stelle für den falschen Weg entschieden hat. Klein heißt, dass man mit seinem Lidleinkauf im Rucksack und in der Hand 30 Minuten länger durch Bergen spazieren geht. Aber da die Straßen hier schön und die Häuser wirklich wunderschön sind, ist das alles kein wirkliches Problem. Man hat ja Zeit. Zumindest momentan noch. Die Häuser hier sind wirklich von einer ganz eigenen Schönheit ausgezeichnet. Es sind Größtenteils Holzhäuser. Zumindest sind sie von außen mit Holz verkleidet. Sie sind in verschiedenen Farben gestrichen und miemen ein verträumtes Heim zum Wohlfühlen. Im Sommer mit schönem Garten, Klein aber Fein; Im Winter mit Knisterndem Kamin. Schaut man aus dem Fenster sieht man hier einen Berg und mit Glück da einen Fjord. Das Straßensystem ist ganz eigens hier in Bergen Man hat Hauptverbindungsstraßen und von da aus gehen Stichstraßen mit wiederum Stichstraßen ab, von denen sich Hofeinfahrten und Sackgassen abzweigen. Nicht selten sind diese durch einen Fußwege verbunden, allerdings nicht immer, was man schmerzlich feststellt, wenn man mit Lidlgepack den Heimweg sucht. Es kann also sein, dass man den Nachbarn beim Blumen gießen beobachten und mit ihm über den Gartenzaun hinweg schnacken kann. Will man diesem aber persönlich einen Besuch abstatten sind es 5 Minuten Fußweg oder 15 Minuten Autostrecke mit zwei Mautstationen. Ein ganz besonderer Ausflug ist es auch, wenn man sich gegen Abend und bei klarem Himmel auf einen nahe gelegenen Hügel begibt und seinen Blick über Bergen in der Dämmerung schweifen lässt. Verträumt schlummernd liegt die Stadt da, eingebettet in Meer und zugedeckt von Bergen. Steht man dort oben und betrachtet diese Stadt ist es nicht schwer, den Spruch über diese Stadt nachzuvollziehen:
Bergen hat die Füße im Wasser den Kopf im Himmel und das Herz auf dem richtigen Fleck.
Man kann auf der einen Seite den Stadtverlauf sehen wie er sich zur Bucht hinzieht, in der die historische Altstadt von Bergen, Brygge, und der Fischmarkt im Hafenbereich zu sehen ist. Ein Blick in die andere Richtung verrät wie weit sich die Stadt ins Hinterland zieht. Es sieht friedlich aus von oben. Unten ist es das bis auf an ein, vielleicht zwei Einfallstraßen auch. Still und Ruhig, wie das Meer selbst um Bergen herum, geschützt von vorgelagerten Hügeln, die sich wie Wächter schützend vor die Stadt stellen.

Lach und Sachgeschichten. Heute: Die Anreise Nach Norwegen.

Deutschland:
Nach dem bereits erwähnten Warm-Up und diversen Packaktionen ging es am Sonntag nach dem Ausschlafen los in Richtung Norden. Nach dem Ausschlafen heißt, dass mein Auto gegen halb vier die Neustadtscontrescarpe in Bremen verließ. Der erste Teil der Strecke, ich sollte mich ja von Bremen bis Flensburg durchschlagen, war dermaßen langweilig, dass nicht einmal der Elbtunnel in Hamburg einen Stau für mich vorbereitet hatte. Dieser Tunnel ist im Übrigen reiner Kinderkram im Gegensatz zu dem, was ich einige Tage später erblicken durfte. Zum späteren Zeitpunkt wird darauf noch eingegangen. Als ich um Hamburg herumfuhr erfreute mich die Meldung einer 0:6 Niederlage der dortigen Viktoria, einem Fußballverein in dieser Hansestadt. Nicht, dass ich irgendwas gegen Hamburger Fußballvereine empfinden würde, aber der Gegner an diesem Tag war der Titelverteidiger im DFB-Pokal, sprich der 1. FC Nürnberg. Glückwunsch an dieser Stelle. Wie gesagt die Fahrt war langweilig, so dass ich nach drei Stunden in Flensburg den örtlichen Mc Donald aufsuchen und das dortige Klo benutzen konnte. Für irgendwas muss diese Kette ja gut sein. Da diese Fahrt so überaus glatt lief hatte ich dann Zeit mir Flensburg anzuschauen. Hierbei handelt es sich um eine überaus schöne Stadt im Norden Deutschlands. Und, es mag sein, dass meine zweijährige Wahlheimat mein tiefstes Inneres schon dermaßen geprägt hat, ich würde Flensburg als erstaunlich bergig bezeichnen, zumindest für eine Küstenstadt. Der Stadtbummel mit Windowshopping, es war ja Sonntag, endete im großen Finale mit einem Döner an der Kaimauer. Dieser war mittelmäßig gut, allerdings auch nicht mehr ganz warm, was mit der unterschätzten Entfernung vom Dönermann bis zum Hafen zu tun hatte. Ein abschließender Bummel über das dort gerade stattfindende Weinfest, wo eine Zweiercombo den Gästen so richtig einheizte (siehe Bilder) war der krönende Abschluss in Flensburg. Danach ging es daran, sich einen Schlafplatz zu suchen und den Weg für den darauf folgenden Tag zu planen. Und nicht zu vergessen die übriggebliebenen Freiminuten zu verratschen, um sie nicht der Telekom zu schenken. Bei diesem Thema fällt mir gerade auf, dass, als ich heute mich auf die Suche nach einem lokalen Supermarkt und einer Bank machte, ich bei einem Onkel Doktor für Tiere vorbeigekommen bin. Das ganze heißt dann „Dyreklinikk“ und davor war ein Schild in dem tollen Telekom-pink. Den Gedanken an die armen Tiere, falls das wirklich etwas miteinander zu tun haben sollte habe ich instantan wieder verworfen; Eher aus Mitleid für die Tiere als aus Abwägigkeit.
Nun gut, nun zur Streckenplanung: Sonntagabends entschied ich mich dazu Dänemark nicht auf der Autobahn im östlichen Teil des Landes zu durchqueren sondern die Bundesstraße im westlichen Teil des Landes zu bevorzugen. Als Vorbereitung zu diesem Vorhaben war es dann natürlich noch notwendig Flensburg gen Westen zu verlassen und gen Sylt zu fahren. Natürlich nicht bis dorthin, aber hätte ich jetzt Moseburg, Rosenkranz, oder Neukirchen geschrieben, hätte niemand was mit anfangen können. Das sind durchaus schöne Orte, aber die Bundesstraße, die in 5 km Entfernung läuft ist nunmal alles, bzw. die einzige Anbindung an die Außenwelt, für diese Orte. Gedacht, getan. Auf gen Westen. Ist an sich ja nicht schwer man muss nur die B199 fahren. Man sollte vielleicht auch noch in die richtige Richtung fahren. Aber mein Kompass, den mir mein Onkel vor wenigen Wochen mit auf den Weg gegeben hatte, und spätestens die im Rücken untergehende Sonne (Beachte: Orient: Osten, Sonnenaufgang, Okkzident: Westen Sonnenuntergang...) korrigierten auch diesen kleinen Fehler, der dadurch zu Stande kam, dass ich auf der Flensburger Umgehungsstraße die falsche Abfahrt genommen hatte. Nach dieser kleinen Korrektur fuhr ich dem Sonnenuntergang entgegen. Und nach einiger Zeit und einigen Kilometern auf der Landstraße, ich hatte mittlerweile auch schonmal die B5 gekreuzt und befahren, stand ich das erste mal aus Versehen in Dänemark. Da ich allerdings weder dänische Kronen besaß und außerdem Tags darauf noch in Deutschland tanken und einkaufen wollte, war dieser Dänemarkaufenthalt nur von kurzer Dauer. Wenig später sollte ich nochmal solch einen Kurztrip durchleben und feststellen dass die Rezeption des Campingplatzes, ziemlich direkt an der Grenze, dort schon geschlossen war. Da ich aber sowieso, wie bereits erwähnt keine dänischen Kronen hatte, war das vielleicht nicht besser so aber immerhin sowieso egal. Nach einigen weiteren Kilometern, mit dem Ausbleiben einen Schlafplatz zu finden, hatte ich schließlich doch noch Glück. Auf einem Bauernhof in der Nähe von Rosenkranz, mitten im schönen Nordfriesland, schien noch Licht und einige Personen arbeiteten noch im Hof. Nachdem ich die Bäuerin um ein Stückchen Wiese für eine Nacht anschnorren wollte, sie schaute schon ein wenig komisch, als ein Auto mit Licht auf ihren Hof fuhr und dort jemand ausstieg und auf sie zukam, plapperte sie erst irgendwas plattes oder dänisches vor sich hin, überlegte kurz, stellte fest, dass auf der einen Wiese die Pferde sind und ihre Andere von ihren Gänsen zugekackt war und das zum Schlafen suboptimal sein könnte. Dann bot sie mir einen abgedroschenen Acker an, der besser nicht hätte sein können. So war es mir also vergönnt, die erste Nacht unter dem schönen nordfriesischen Sternenhimmel zu verbringen.
Am nächsten Morgen wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und entschied mich nach kurzen hin und herwälzen im Schlafsack dem Tag entgegen zu gehen. Dieser sollte, wie ich schon ahnte und sich später herausstellen sollte, ein ziemlich langer werden. Nach einem Frühstück bei Sonnenaufgang (Was gibt es schöneres?) wurde mir die Ehre zu Teil meine Oma am Telefon zu wecken. Wie oft ich das noch schaffen werde, weiß ich nicht. Die Uhr zeigte halb sieben an, also die normale Aufstehzeit meiner Oma, so dass sie nicht morgenmuffelig gekränkt war, sondern sich über den wunderschönen guten Morgen freute, den ich ihr wünschte. Mein Frühstück im Übrigen war nicht von ganz schlechten Eltern. Es gab Salamibrot, Doppelkekse und frisch gekochten Tee. Ein (genau genommen waren es zwei) Frühstücksei(er) war(en) natürlich auch mit von der Partie. Nach einiger Zeit kam fand ich dann auch einen Ort mit Tankstelle, Edeka und Aldi, so dass ich nach den letzten Besorgungen (Benzin, Bier, Wein, Salami, Käse, Kaffee und Taschentücher) Deutschland verlassen konnte und den dänischen Transit um (m)einen Ford Fiesta (1.1!) bereichern konnte.

Dänemark:
Die ersten Kilometer in Dänemark motivierten mich auf Grund des inflationär hohen Auftretens von Kreisverkehren eine Strichliste anzufangen, auf der ich jeden Kreisverkehr, den ich passierte mit einem Strich bedachte. Leider ließ die Häufigkeit (In den ersten 10 oder 15 Kilometern waren es schon 6) stark nach. Als ich am Abend um 23:00 Uhr Dänemark verließ konnte mein Zettel aber doch immerhin 20 Striche vorweisen. Ja was gibt es zu Dänemark zu sagen? Ein schönes Land, deren Briefkästen manchmal wie Radarfallen aussehen.. Könnte in Zukunft auch mal als Urlaubsziel angepeilt werden. Nach einiger Fahrtstrecke, ich war noch nicht so übermäßig weit gekommen, suchte ich mir für 20 Minütchen einen Schlafparkplatz. Das war ungefähr die übliche Zeit der Müdigkeit, die am Ende der ersten Vorlesung von 8 bis 10 an der Uni oder zu Schulzeiten zum Ende der zweiten oder zu Beginn der dritten Stunde aufgetreten ist. Aber ein kleines Nickerchen hat schon immer geholfen und half auch dieses Mal. Hier ist anzumerken, dass dieses Nickerchen sich in der Schule und der Uni nicht immer so ohne weiteres realisieren lässt. Aber Kaffee und Pausen gibt es da auch. Und außerdem ist ein Sekundenschlaf in Uni oder Schule nicht ganz so gefährlich wie in einem fahrendem Auto. 319 Kilometer dänische Landstraße und wie schon erwähnt 20 Kreisverkehre später war es mir dann vergönnt am Skagerrak, im Hafen von Hanstholm zu stehen. Natürlich viel zu früh, da ich ja erst die Fähre um 23:00 Uhr gebucht hatte. Aber lieber man ist ein bisschen früher da, als 5 Minuten zu spät. Über den Sinn von 9 Stunden darf man aber dennoch diskutieren, aber Dänemark erstreckt sich nunmal nur über gute 300km von Nord nach Süd. Außerdem hatte ich ja noch einen anderen Plan im Hinterkopf: Ich dachte mir, dass ich vielleicht auch die frühere Fähre nehmen dürfe, wenn denn noch Platz sei. War leider nicht, aber während der Wartezeit bis sich das herausstellte konnte ich mir wenigstens die Sachen aus meinem Auto zusammensuchen die man für einen Kaffee benötigt. Erstaunlicherweise habe ich das Kaffeepulver, dass ich am gleichen morgen noch gekauft hatte als letztes gefunden. Im Übrigen war spätestens da der Zeitpunkt erreicht, an dem mein Auto meinem Zimmer glich und zwar dem geordneten Chaos. Ich wusste wo die verschiedensten Sachen zu finden waren, jeder andere wäre wahrscheinlich hoffnungslos verloren gewesen. Das frühe „da sein“ war aber auch der Grund, warum ich in der „Check In“ Schlange für meine eigentliche Fähre der zweite war. (auch nur deswegen, weil ich das eine Norwegische Wohnmobil in meiner Bescheidenheit vorgelassen hatte) In der Schiffbeladeschlange war ich dann erster.! Man war ich stolz und bin es immer noch. In der Mensa habe ich das noch nie geschafft...Dieses mal gabs in der Warteschlange keinen Kaffee sondern Linseneintopf, zwar aus der Dose, aber trotzdem lecker nach einem Tag auf der Straße. Nach dem Abendessen kam ich noch in den Genuss eines legendären Sonnenuntergangs. Und wenn ich hier legendär sage dann meine ich das auch. Der war so romantisch toll, dass man(n), wenn man ihn sich als Pärchen anschauen würde, man(n) vom Küssen schwanger werden könnte. So genug geschnackt. Die Fähre kam an, die Stege wurden angelegt und eine unglaublich große Anzahl an Autos verschwand in ihrem Bauch. Ob die Tore von der Fähre aufgemacht wurden, weiß ich nicht. Diese klemmten nämlich bei der nachmittäglichen 5 Uhr Fähre und konnten nur mit großem Krafteinsatz geöffnet werden. Nachdem ich im Toilettenbereich der Fähre mir ausgiebig die Zähne geputzt hatte, (keine Angst das war nicht das erste mal auf dieser Reise!) und meine Haare gewaschen hatte (Das war hingegen erste mal auf meiner Reise) war die Fähre vollgeladen und sie legte ab. Füße waschen hab ich dann doch seingelassen. Die Leute schauten bei den Haaren schon ein wenig komisch. Das hat mich jedoch nicht wirklich davon abgehalten mir doch die Füße zu waschen, aber ich hatte wichtigeres zu tun. Ich musste als exzessiv, chronischer Kettenraucher meine ersten Kronen, die ich investierte, für eine Stange Zigaretten investieren. Außerdem suchte ich mir nach einigem „Auf den Horizont gucken“ einen Sitzplatz zum Nickerchen machen. 15 Minuten vor der norwegischen Küstenstadt Kristiansand, dem Ziel unserer Fähre, investierte ich nochmal 20 Kronen in 4 Dosen Cola. Ein böser Fehler, wie sich später herausstellen sollte...Dann legte die Fähre im Hafen von Kristiansand an.

Norwegen:
Nach kurzer Fährfahrt also, sie war wirklich mit zwei Stunden sehr kurz, erreichte Meister Katze, so hieß unser Bot (Master Cat, geführt von Master Ferries) den Hafen von Kristiansand. Von dort aus setzte sich dann eine lange Autoschlange in Richtung Norwegisches Festland in Bewegung. Wie auch zuvor war es im Hafen von Kristiansand langweilig. Ich hatte mir zumindest erhofft, dass der Norwegische Zoll mein Auto komplett auseinander baut, um dann festzustellen dass ich doch nur die erlaubte Menge Alkohol und Zigaretten einzuführen im Schilde führte. OK, ich muss ehrlich sein. Ich glaub mit Schnaps war ich einen halben Liter über der Marke, oder nichtmal ganz ein halber Liter. Ich hoffe man verzeiht es mir. Im Laufe der ersten 30 bis 45 Minuten auf Norwegischen Festland dünnte sich die Autoschlange auf der E39 auch ein wenig aus und nach einiger Fahrtzeit verlangte auch mein Körper nach einer Pause, am besten mit Schlafgelegenheit. Zudem kam hinzu, dass die Landschaft bei Tag auch schön anzusehen schien, und ich unter anderem deswegen die Weiterfahrt auf den kommenden Tag verschieben wollte. Also dachte ich mir, ich nehme die nächste Seitenstraße und suche mir eine Schlafgelegenheit. Das kam mir viel versprechender vor, als direkt neben der E39 zu nächtigen. Zeltplätze hatte ich da ja auch nicht gefunden. Aus dieser Nacht, bzw. aus dieser Stunde kommt auch der Vorsatz Straßen ohne Nummer nur noch eingeschränkt zu verwenden. Eine solche wählte ich nämlich für meinen Weg zum Nachtlager. Ich war keine zwei Minuten von der Fernstraße weg, da ging es dann, selbstverständlich im dunklen, dunklen Wald, einen befestigten Schotterweg hoch und runter und wieder hoch und runter. Ist jetzt nicht negativ gemeint. Beim Schafkopf soll man ja auch einmal hoch und einmal nieder spielen. Die Gefahr dieser Strecke war auch noch kalkulierbar...Nach kurzer Walddurchqueung kam ich auch an einen See an dem ich mich für wenige Stunden neben mein Auto legte um ein wenig zu ruhen. Die Nachtruhe allerdings betrug nur wenige Stunden (zwei oder drei) dann wachte ich wieder auf und beschloss, da sich viele der Sterne bereits hinter Wolken versteckt hatten und es zudem auch schon dämmerte, meinen Trip fortzuführen und im Laufe des Tages mir hier und da nochmal für ein Stündchen eine Pause zu gönnen. Außerdem erhoffte ich mir während der Autofahrt nicht von Mücken gepeinigt zu werden, was ich im Schlafsack durchaus wurde. Also gut ich packte meine Sachen und verließ den Schlafplatz, obwohl ich zugegebenermaßen auch gerne in der Früh ein Bad im dortigen See genommen hätte. Nun denn, ich fuhr fort mit meinem Auto bzw. Weg und es dauerte nicht lange da wurde ich böse bestraft für mein Handeln auf der Fähre nach Kristiansand. Das ganze verlief folgendermaßen: Ich erreichte eine Bomstation. Das sind Zollstationen, an denen man Bar, mit Kreditkarte zahlt oder mit einem speziellen Kasten im Auto registriert wird und dann irgendwann zahlen darf. Man muss dazusagen diese Stationen sind quasi unbemannt, nehmen keine Scheine und geben kein Wechselgeld Das erste mal musste ich 20 Kronen abdrücken, dummerweise war ich noch nicht so lange in Norwegen um genug Kleingeld zu besitzen und mein 20 Kronenstück hatte ich ja auf Meister Katze in die 4 Dosen Cola investiert. Auf der anderen Seite tut zwischendurch ein Schlückchen Cola auch mal ganz gut, vor allem wenn man alleine nachts im Auto fährt. Nachdem einige Versuche fehlschlugen Geld zu wechseln,(morgens um 5 ist auch die E39 nicht übermäßig stark befahren) checkte ich mich mit Kreditkarte ein und durfte passieren. Zu diesen Zollstationen ist noch zu sagen, dass diese meist an irgendwelchen Tunnels oder besonders schön ausgebauten Streckenabschnitten stehen, an Nadelören sowieso, sonst aber das Auftreten dieser Zollstationen wenig System aufweist. Ich glaub der Grund für die erste Station war der besonders schöne Streckenabschnitt. Anzusehen war dieser wirklich nett. Die Straße führte durch ein paar Felsen hindurch und war gut ausgebaut. Wann ich jetzt genau wo und wie Schlafpause gemacht habe weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr so genau. Deswegen will ich jetzt einige interessante Ereignisse der Fahrt erwähnen, ob sie in chronologisch richtiger Reihenfolge angeführt werden, kann ich nicht bestätigen.
Klaustrophobie sollte man nicht haben, wenn man durch Norwegen mit dem Auto fährt. Wie schon erwähnt der Elbtunnel ist Kindergartenniveau was Tunnels angeht. In Norwegen kommen alle Nase lang in den Felsgehauene Tunnels. Die Länge schwankt stark. Es geht bei ca. 157 Metern los und endet bei 10 Kilometern oder so. Zumindest das was ich so durchfahren habe. Gehört habe ich von deutlich längeren Tunnelsystemen in Norwegen. Aber diese Tunnelbauten sind nicht nur klaustrophobisch beängstigend, sie sind auch durchaus sehenswert. Die Wände sind nur manchmal verputzt, meistens sieht man aber den nackten, harten Fels. Die Bedrückung ist auch nicht so schlimm wie es sich hier jetzt anhört. Man hat immer wieder Nothalte und ca. alle 150 bis 200 Meter Feuerlöscher. Das verleiht einem ein sicheres Gefühl. Einer der beeindruckensten Tunnels den ich durchkreuzt habe geht 4 km mit einem Gefälle von 9 Prozent bergab und danach das gleiche wieder Bergauf. Unterwegs kann man sich noch wie in der Achterbahn ein Photo mitnehmen, könnte allerdings teuer sein. Ich hab gehört die Norwegische Poletti hat recht hohes Honorar. In einem anderen Tunnel (6km , erst 3km 8% abwärts dann wieder 3 km 8% aufwärts) gab es sogar 3 Vogelkästen. Und auch sonst wurde auf der Route nicht gespart mit solchen selbst auslösenden Fotostationen. Zu allem Überfluss durfte ich auch eine Geschwindigkeitskontrolle miterleben. Allerdings zu meinem Glück nur passiv. Ich hatte mir ja wie gesagt des Öfteren Schlafstündchen gegönnt und als ich von einer solchen wieder aufwachte, hatten sich auf meinem Parkplatz auch zwei Polizisten niedergelassen. Der eine saß mit einem Campingstuhl am Straßenrand und erschoss mit seiner Radarpistole munter den Berg heraufeilende Autos und deren Insassen. Man sollte dazusagen, dass auf Norwegischen Landstraßen 80km/h Höchstgeschwindigkeit herrscht. (Auf Autobahnen sind es immerhin 90, man würde man in Deutschland reich werden...) Der Andere hatte wahrscheinlich noch nicht so einen hohen Dienstgrad. Er musste stehen und durfte die vom ersten heraus gewunkenen abkassieren. In der Zeit, in der ich mir dort meinen Kaffe kochte und mein letztes hart gekochtes Ei von zu Hause verspeiste haben sie einige Raser geangelt. Mich haben sie ja zum Glück in Ruhe gelassen. Doch nun nochmal zu den Tunnelerlebnissen: Eines er ganz Besonderen Art hatte ich auch: Dieses Erlebnis wird wohl jeder haben, der die E39 von Kristiansand in Richtung Stavanger fährt. Ich fahre also einen in den Fels geschlagenen Tunnel durch den Berg hinauf. Als ich dann Licht am Ende des Tunnels erblickte, konnte man schon erkennen, dass der Tunnel in eine Brücke endet. In was für eine sag ich euch. Wahnsinn. Es handelt sich hier um nichts geringeres als eine Hängebrücke, die über einen Fjord führt. Und hier heißt „über“ nicht mal eben in 10 Meter Höhe, so dass bequem Schiffe unten durchfahren können. Oh Nein, das war glaub ich deutlich höher. Dass die Berge auf beiden Seiten des Fjords steil als Felsen abfallen, ist durchaus auch erwähnenswert und überaus beeindruckend. Nach diesem ersten Fjorderlebnis war ich so richtig heiß auf Fjordfahren (und bin es immer noch). Spätestens da entschied ich mich zu einem kleinen Umweg. Angedacht war er vorher auch schon, aber jetzt gab es kein zurück mehr. Die E39 tauschte ich gegen die 44 ein. Die ist zwar ohne „E“ hat aber doch eine Nummer, sie ist also relativ harmlos. diese 44 führt dann Fjord hoch, Fjord runter manchmal auch ziemlich nah an die Küste ran. Fantastische Straße! Wenn man die Zeit hat wenn man durch Norwegen fährt sollte man sich solch einen Umweg gönnen, wenn nicht, sollte man sich diese Zeit nehmen. Das Fahren macht auch richtig Spaß, auch wenn es an Galgenhumor grenzt, wenn hin und wieder die 50km/h Begrenzung aufgehoben ist. Warum allerdings in Deutschland manchmal vor kurviger Straße gewarnt wird, ist mir mittlerweile schleierhaft. Wenn in Norwegen davor gewarnt wird dann will das wirklich was heißen. Interessant wird es auch wenn einem mal ein kleiner LKW entgegenkommt, aber mein Auto ist ja schlank und von daher war auch dies ein lösbares Problem. Irgendwann hab ich die 44 auch wieder gegen die E39 zurückgetauscht, nicht weil ich wollte, sondern weil ich schon recht nah an Stavanger war. Die Region um Stavanger hat mich irgendwie an den Ring of Kerry in Irland erinnert. Sie ist völlig anders als hier in Bergen aber nicht minder schön. Von Stavanger nach Bergen ging es dann weiter auf der E39. Dieses mal ging es zweimal nur mit Fährunterstützung weiter. Umgerechnet habe ich für Fähren und Maut zwischen Stavanger und Bergen 50 Euro gezahlt. für nicht mal 200 km ist das doch recht ordentlich. Bis Stavanger waren es 5 oder 6 Euro. da waren allerdings auch keine Fähren mit dabei. Aber ändern kann man es sowieso nicht. Spätestens seit Stavanger hatte sich auch der Himmel ein wenig zugezogen und lachte Tränen und so kam ich am 7.8. abends irgendwann gegen 18:00 in Bergen an, zugegebenermaßen ein wenig müde, da ich ja seit dem 6.August früh um 6 Uhr nicht mehr länger als 150 Minuten am Stück geschlafen hatte. Eine nette Dame an der Rezeption des Studentenhotels erklärte mir alles gab mir dann meinen Mietvertrag und meine Schlüssel und damit war für mich die Anreise vorerst abgeschlossen. Ich hab dann nur noch den Inhalt meines Autos in den 9 Stock geschleppt und dann erstmal geduscht.

20070808

angekommen.

angekommen.
Mehr Lach und Sachgeschichten über die Anreise gibts dann die Tage, wenn ich mein eigenes Internet habe.

20070804

Möge der Roadtrip beginnen!

Nun denn, die Zeit ist reif. Zumindest zeitig weit genug vorangeschritten, so dass nun langsam alle Vorbereitungen abgeschlossen sein sollten. Das Auto ist beladen (Siehe Foto og Bilde) und das Warm up mit guten eineinhalbtausend Kilometern durch Deutschland für beendet erklärt. Um genau zu sein sind es wahrscheinlich sogar über 2k, allerdings sind diese auch mit Hilfe vom Schienenersatzverkehr, der deutschen Bahn und diversen anderen Autos zustande gekommen. Morgen geht es dann los. Der Plan sieht im Allgemeinen so aus:
1. Immer Möglichkeiten offen halten den Plan spontan zu ändern.
2. Morgen ausschlafen und dann bis zur Dämmerung abends bis zur dänischen-deutschen Grenze durchschlagen.
3. Am Montag Dänemark duchqueren und abends um 23:00 die Fähre in Hanstolm verpas ääh erreichen.
4. Innerhalb der darauffolgenden Tage irgendwann in Bergen ankommen und den 16ten Stock im Fantoft studentboliger beziehen
5. Wenn es irgendwo schön ist, anhalten und gucken. So viel Zeit muss sein.
Also:

Möge der Roadtrip beginnen...!

20070713

Warum gerade Norwegen?

Ja, der Frage muss man sich, unvorstellbarer Weise, schon hin und wieder stellen, manchmal gekoppelt mit der Frage "warum nicht etwas wo es warm ist, Spanien oder so?" Und warum auch noch Bergen, die regenreichste Stadt Europas. Aber vielleicht als kleiner Ideengeber warum gerade Regen, kalt und dunkel:(Weitverbreiteter Irrglaube ist ja scheinbar die ausschließliche Dunkelheit. Dass es im Winter vielleicht ein wenig mehr und im Sommer dafür ein wenig weniger dunkel ist, interessiert ja nicht. ;-) ) Das kann auch schön sein. Bestimmt. Auch Regenwetter hat seinen Charme. Und wenn einen das nicht reizt, dann vielleicht das, das, oder auch das.
Ich hoffe, dass hier weitere Eindrücke folgen(so richtig mit Fotos aus erster Hand und so...) und je nach dem wie es die Zeit und die Internetverfügbarkeit erlauben hoffentlich auch nicht zu selten.
Wenn ich mit Bergen ein nur annähernd so glückliches Händchen wie mit Bremen habe, dann kann, im Prinzip zumindest, nichts schiefgehen. Die Vorfreude jedenfalls verspricht so Einiges.