20070918

der letzte Teil des ersten Besuches, nette Norweger und die Macht des Wodkas

Endlich findet meiner einer auch Zeit den letzten Besuch abzuhandeln. Der Nächste sitzt mir ja schon im Nacken, bzw läuft gerade irgendwo durch Bergen, bzw. ist eigentlich auch schon wieder abgereist. Grund dafür ist, dass ich angefangen habe zu schreiben, als er noch unterwegs war, und den Artikel beende, jetzt wo er gerade von seiner sicheren Landung in Nürnberg berichtet hat.
So ist das, man kommt schon nur schwerlich dazu seine Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten, und dann soll man auch noch darüber schreiben. Mittlerweile bin ich ja auch ein wenig ins Hintertreffen geraten und werde jetzt mal versuchen mich zu erinnern. Also eigentlich ging alles damit los, dass ich ausgehungert vor einer verschlossenen Tür saß und mir die vom DNT (Den norsk Turistforeigner) erworbene Wanderkarte anschaute. Zu allem Überfluss war es ja auch noch meine eigene Tür, aber ich kann es niemanden Übel nehmen, den Weg zum Lidl habe ich am Anfang auch zeitlich falsch eingeschätzt. Bei diesem Sitzten und warten ersann ich mir eine eineinhalbtägliche Strecke, die mir zum Wandern geeignet schien. nach kurzem Imbiss, Planung und Sachen sortieren, war alles soweit vorbereitet, um tags darauf starten zu können. Eine kurze Autofahrt führte uns gen Norden zu den Ufern des Arnafjordes in das kleine Provinzörtchen Arnafjorden. Dieses Dorf ist ein Dorf in das man nur mit einer Straße ohne Nummer kommt und die dort aufhört. von dort aus geht es dann nur noch mit dem Schiff weiter. Der Arnafjord an sich ist ein Nebenfjord vom großen, mächtigen Sognefjord, den ich auch nochmal irgendwann im Sonnenschein betrachten möchte. Der gestrige Autotrip endete zwar auch am Sognefjord, aber leider im Nebel, so dass man das andere Ufer zwar erahnen konnte aber leider vom Sehen keine Rede sein kann.
Nach 180 Kilometern einer Passstraße und 3 Stunden Autofahrt parkten wir unser Auto auf einem Kirchenparkplatz in Arnafjorden und wanderten los, motiviert, von einem Statement des Gärtners des Kirchgartens, die Hütte sein nur 2-3 Wegstunden entfernt, wenn man nicht so schnell wäre, brauche es vielleicht etwas länger. "Um halb 10 wird es dunkel". Das waren seine Worte, sie sind mir noch im Gedächtnis, er sprach nämlich auch im Übrigen ein wenig Deutsch. Um es kurz zu machen: Die Hütte erreichten wir um halb 11. Um 5 sind wir losgelaufen und die Taschenlampe hatten wir im Auto vergessen. Allerdings war der Mondaufgang (Der Mond befand sich irgendwo zwischen halb und voll) und der abenddämerlich gefärbte Arnafjord jeden Schritt dieser Wanderung wert. Unser Ziel, eine Hütte des DNT erblickten wir auch noch in der Dämmerung, so dass die letzte Stunde zwar grenzwertig aber nicht grenzüberschreitend war. Die Hütte war erstaunlich gut ausgerüstet, so dass wir weder Isomatten, Topf noch Gaskocher hätten schleppen müssen. Haben wir aber trotzdem gemacht und zumindest ich hatte Spaß dabei, ich glaube meine Bremer Begleiter auch. Der nächste Tag begann mit Schafmähen, da sich neben unserer Hütte ein Salzstein befand. Ansonsten war die zweite Hälfte der Wanderung reichlich unspektakulär. bis auf die Wasserfälle, die auf Grund des am zweiten Tag anhaltenden Regens angeschwollen waren.
Einige Sachen die durchaus erwähnenswert sind:
Der Mond. Wahnsin. Groß. Orange-gelb. Er ging hinter einem Berg am anderen Horizont auf. Wunderschöner Anblick. Er hat außerdem das Vergessen der Taschenlampe nicht so verhängnisvoll gemacht. Herzlichen Dank an den Hernn Mann im Mond.
Nette Norweger. Einen erwähnte ich ja bereits und zwar den Gärtner im Kirchgarten. Bis auf dass er seine Geschwindigkeit ohne Gepäck mit mit unserer mit Gepäck verwechselte war es ein nettes Gespräch und doch nützliche Hinweise für die Wanderung. Zwei weitere Norweger befanden sich bereits in der Hütte und hatten die gute Stube für uns vorgeheizt.
Ein weiterer Norweger gab uns Starthilfe als wir wieder beim Auto zurückwaren. Nein, ich habe diesmal nicht vergessen, das Licht im Auto auszumachen! Die Baterie schwächelte einfach. Mittlerweile habe ich sie, nachdem sie mich ein weiteres Mal im Stich gelassen hat, ausgetauscht. Als Dankeschön haben wir unserem Starthilfemenschen eine Flasche Wodka geschenkt. Das mag vielleicht ein wenig überdimensioniert erscheinen, aber wir haben ihn ja auch Sonntag nachmittags in seinem Haus aufgesucht und um Hilfe gebeten. Er half sofort ohne irgendwelche weiteren Fragen. Ein Pannendienst wäre nicht nur in diesem Ort, wo die Straße endete, auf jeden Fall teurer gewesen als dieser 5 Euro-Discount-Wodka. Er freute sich trotzdem wie sonst was darüber und hielt auf dem Rückweg zu seinem Haus nocheinmal in der Hofeinfahrt an, kam zurück, und bot uns an in seinem Haus zu übernachten und erst Tags darauf weiterzufahren. Ob ihn erst der Wodka zu solchen Angeboten bewegt hat, weiß ich nicht, er war auch vorher überaus hilfsbereit. Annehmen konnten wir jedenfalls leider nicht, da am nächsten morgen um 6 für meinen Besuch der Flieger nach Bremen ging und die Sachen ja noch gepackt werden mussten.

Dann bleibt mir noch zu sagen: Danke für die schöne Woche. Ich hoffe meinem Besuch hat sie auch gefallen, es kam bei mir zumindest so an als ob.
Wichtige Erkenntnis dieser Woche :
"Berge besteigen ist wie Kinderkriegen" - Ba

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