20070811

Die ersten Schritte

Es verhält sich wie bei einem kleinem Kind das Laufen lernt. Erst der kleine Kreis und dann wird der Bewegungsradius immer größer. Was am ersten Tag nur das eigene Zimmer, die eigene Küche, der Parkplatz, die Rezeption der Safari-Markt um die Ecke und 500 Meter in Richtung Stadtmitte waren, sind am zweiten Tag schon zwei fremde Küchen, der Rema1000 Supermarkt und eine Sparebank(sprich Bank, hat aber glaub ich nichts mit der bei uns bekannten Sparkasse zu tun). Am nächsten Tag gipfelt das ganze dann in einer Tour zum Lidl mit kleinem Umweg auf dem Rückweg. Umweg heißt, dass man sich auf dem Rückweg an wahrscheinlich nur einer entscheidenden Stelle für den falschen Weg entschieden hat. Klein heißt, dass man mit seinem Lidleinkauf im Rucksack und in der Hand 30 Minuten länger durch Bergen spazieren geht. Aber da die Straßen hier schön und die Häuser wirklich wunderschön sind, ist das alles kein wirkliches Problem. Man hat ja Zeit. Zumindest momentan noch. Die Häuser hier sind wirklich von einer ganz eigenen Schönheit ausgezeichnet. Es sind Größtenteils Holzhäuser. Zumindest sind sie von außen mit Holz verkleidet. Sie sind in verschiedenen Farben gestrichen und miemen ein verträumtes Heim zum Wohlfühlen. Im Sommer mit schönem Garten, Klein aber Fein; Im Winter mit Knisterndem Kamin. Schaut man aus dem Fenster sieht man hier einen Berg und mit Glück da einen Fjord. Das Straßensystem ist ganz eigens hier in Bergen Man hat Hauptverbindungsstraßen und von da aus gehen Stichstraßen mit wiederum Stichstraßen ab, von denen sich Hofeinfahrten und Sackgassen abzweigen. Nicht selten sind diese durch einen Fußwege verbunden, allerdings nicht immer, was man schmerzlich feststellt, wenn man mit Lidlgepack den Heimweg sucht. Es kann also sein, dass man den Nachbarn beim Blumen gießen beobachten und mit ihm über den Gartenzaun hinweg schnacken kann. Will man diesem aber persönlich einen Besuch abstatten sind es 5 Minuten Fußweg oder 15 Minuten Autostrecke mit zwei Mautstationen. Ein ganz besonderer Ausflug ist es auch, wenn man sich gegen Abend und bei klarem Himmel auf einen nahe gelegenen Hügel begibt und seinen Blick über Bergen in der Dämmerung schweifen lässt. Verträumt schlummernd liegt die Stadt da, eingebettet in Meer und zugedeckt von Bergen. Steht man dort oben und betrachtet diese Stadt ist es nicht schwer, den Spruch über diese Stadt nachzuvollziehen:
Bergen hat die Füße im Wasser den Kopf im Himmel und das Herz auf dem richtigen Fleck.
Man kann auf der einen Seite den Stadtverlauf sehen wie er sich zur Bucht hinzieht, in der die historische Altstadt von Bergen, Brygge, und der Fischmarkt im Hafenbereich zu sehen ist. Ein Blick in die andere Richtung verrät wie weit sich die Stadt ins Hinterland zieht. Es sieht friedlich aus von oben. Unten ist es das bis auf an ein, vielleicht zwei Einfallstraßen auch. Still und Ruhig, wie das Meer selbst um Bergen herum, geschützt von vorgelagerten Hügeln, die sich wie Wächter schützend vor die Stadt stellen.

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